5. Durchführung der HPV-Impfung

Wie oft und in welchen Abständen muss die HPV-Impfung verabreicht werden?

Die Anzahl der benötigten HPV-Impfungen und ihre Abstände hängen vom Alter ab.

Für Menschen vom 9. bis zum 30. Geburtstag sind zwei HPV-Impfungen erforderlich

Die zweite Dosis sollte 6 bis 12 Monate nach der ersten verabreicht werden. Beide Impfdosen sollten innerhalb eines Jahres verabreicht werden. Dies sorgt für einen langfristigen Schutz und ist der empfohlene Impfzyklus für jüngere Menschen, da ihr Immunsystem gut auf die Impfung reagiert.

Für Menschen ab dem 30. Geburtstag sind drei HPV-Impfungen notwendig

Ab dem 30. Geburtstag sind drei Impfungen nötig, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter etwas schwächer reagiert. Die zweite Dosis erfolgt frühestens 2 Monate nach der ersten, und die dritte Dosis wird 6 bis 8 Monate nach der zweiten verabreicht. Alle drei Impfungen sollten innerhalb eines Jahres verabreicht werden. Diese zeitliche Staffelung ermöglicht eine optimale Immunantwort , die sicherstellt, dass der Schutz so effektiv wie möglich ist.

Die Einhaltung der Abstände zwischen den Impfungen gibt dem Körper genügend Zeit, darauf zu reagieren und eine ausreichende Anzahl von Antikörpern zu bilden, die das Risiko einer Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) langfristig verringern.

Kann man die HPV-Impfung auch mit anderen Impfungen kombinieren?

Ja, die HPV-Impfung kann problemlos mit anderen Impfungen kombiniert werden. Das bedeutet, dass Sie gleichzeitig mit Impfungen wie gegen Hepatitis, Grippe oder Masern geimpft werden können. Es gibt keine Hinweise darauf, dass diese Kombinationen die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigen oder, dass es zu verstärkten Nebenwirkungen kommt. Das bedeutet, dass man mehrere Impfungen an einem Tag bekommen kann, und die Impfung gegen HPV bleibt trotzdem sicher und wirkt genauso gut.

Für Menschen, die mehrere Impfungen benötigen, kann dies den Vorteil haben, dass sie weniger Arztbesuche brauchen und gleichzeitig umfassend gegen verschiedene Krankheiten geschützt werden. Wo Sie sich in Österreich impfen lassen können und wie viel die HPV-Impfung in Österreich kostet, erfahren Sie in der Lektion “Organisatorisches zur HPV-Impfung”.

Wie lange dauert es, bis die HPV-Impfung wirkt?

Nach der Verabreichung der ersten Dosis der HPV-Impfung beginnt das Immunsystem sofort, Antikörper gegen das Virus zu produzieren. Diese Antikörper steigen relativ schnell an, sodass bereits etwa einen Monat nach der ersten Dosis ein signifikanter Schutz vorhanden ist.

Jedoch ist die zweite Dosis sehr wichtig, damit die Impfung wirklich lange Zeit wirkt. Sie sorgt dafür, dass das Immunsystem eine robuste Abwehr gegen das Virus aufbauen und diese über viele Jahre hinweg aufrechterhalten kann. Die zweite Dosis wirkt also als Verstärker für die Immunantwort, um den vollen Impfschutz sicherzustellen.

Wie viele Jahre wirkt die HPV-Impfung? Ist eine Auffrischung nötig?

Die bisherigen Daten zur HPV-Impfung zeigen eine beeindruckende Langzeitwirkung. In Studien wurde nachgewiesen, dass die Immunantwort mindestens 20 Jahre lang stark bleibt, ohne dass eine Auffrischungsimpfung erforderlich ist. In dieser Zeit wurde keine einzige Durchbruchserkrankung (eine Infektion oder Krebserkrankung bei vollständig geimpften Personen) beobachtet.

2x beziehungsweise 3x impfen - lebenslanger Schutz

Basierend auf diesen Studienergebnissen gehen Expert:innen davon aus, dass der Schutz der HPV-Impfung wahrscheinlich lebenslang anhält. Daher wird derzeit keine Auffrischungsimpfung empfohlen. Es wird erwartet, dass dies auch in Zukunft so bleibt, sofern keine anderen Erkenntnisse aus den laufenden Langzeitstudien vorliegen.

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.
5/5 - (11)
Geprüft Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christoph Grimm und Univ.-Prof. Dr. Elmar Joura und Doris Kiefhaber: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Immunantwort
Reaktion des Immunsystems auf Organismen oder Substanzen, die es für schädlich hält. Das Abwehrsystem des Körpers kann nach einer durchgemachten Krankheit oder nach einer Impfung einen Krankheitserreger erkennen. Das Immunsystem reagiert und bekämpft den Krankheitserreger.
Impfzyklus
Das Ziel von Impfungen ist der bestmögliche Schutz vor bestimmten Krankheiten. Der Impfzyklus gibt die Anzahl der notwendigen Impfungen und den zeitlichen Abstand zwischen diesen an. Impfzyklen können je nach Krankheit unterschiedlich sein. Auch zwischen Bevölkerungsgruppen gibt es Unterschiede.