3. Risiken und Nebenwirkungen der HPV-Impfung

Ist die HPV-Impfung eine Lebendimpfung und was bedeutet das?

Nein, die HPV-Impfung ist keine Lebendimpfung . Sie besteht aus sogenannten virusähnlichen Partikeln, also leeren Virushüllen, die keine virale DNA enthalten. Das bedeutet, dass sie keine Infektion auslösen kann. Diese Partikel ähneln dem Virus, sodass das Immunsystem Antikörper gegen Humane Papillomviren (HPV) entwickelt. Dadurch lernt der Körper, bei einem späteren Kontakt mit echten HP-Viren sofort zu reagieren und eine Infektion zu verhindern. Das macht die Impfung sicher und effektiv, ohne eine tatsächliche Infektion zu verursachen.

Ist die HPV-Impfung ausreichend getestet?

Ja, die HPV-Impfung wurde in umfangreichen klinischen Studien geprüft und hat sich als sicher und wirksam erwiesen. Vor ihrer Zulassung wurde die Impfung an fast 100.000 Teilnehmer:innen der Studien getestet. Seitdem wurden weltweit fast eine Milliarde Dosen verabreicht. Langfristige Beobachtungen bestätigen, dass die Impfung gegen HPV sehr sicher ist und einen hohen Schutz vor HPV-bedingten Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs bietet. Neben den klinischen Studien überwachen Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt ständig, ob die Impfung sicher ist.

Studien haben gezeigt, dass der Impfstoff nicht nur gegen die HPV-Infektion wirksam ist, sondern auch bewirkt, dass HPV-bedingte Vorstufen von Krebs deutlich zurückgehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Gesundheitsbehörden sehen die Impfung als wichtiges Mittel zur Krebsprävention.

Mögliche Nebenwirkungen der HPV-Impfung

Die häufigsten Nebenwirkungen der HPV-Impfung sind Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, die meist am Tag nach der Impfung auftreten. In einigen Fällen können auch leichte Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Fieber vorkommen.

Diese Symptome verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit und sind mild. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. In wenigen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Daher sollte die Impfung unter der Aufsicht einer Ärztin/eines Arztes durchgeführt werden.

Ist Aluminium in der HPV-Impfung enthalten?

Ja, die HPV-Impfung enthält Aluminium in Form eines Adjuvans. Ein Adjuvans ist ein Stoff, der dem Impfstoff hinzugefügt wird, um die Reaktion des Immunsystems auf die Impfung, also die Immunantwort , zu verstärken. Aluminiumhaltige Adjuvantien werden seit Jahrzehnten in vielen Impfstoffen verwendet und haben sich als sicher und effektiv erwiesen. Studien haben gezeigt, dass die geringe Menge an Aluminium, die in Impfstoffen verwendet wird, keine schädlichen Auswirkungen hat.

Das Aluminium im Impfstoff hilft dabei, das Immunsystem anzuregen und eine stärkere und länger anhaltende Reaktion auf den Impfstoff zu entwickeln, sodass der Schutz gegen HPV möglichst lange anhält. Dies ist ein bewährter Mechanismus in vielen Impfstoffen, nicht nur in der Impfung gegen HPV.

Kann die HPV-Impfung unfruchtbar machen?

Nein, die HPV-Impfung macht nicht unfruchtbar. Mehrere Studien haben gezeigt, dass diese Behauptung nicht stimmt.

Die Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs. Erkrankt man daran, braucht man für die Behandlung medizinische Eingriffe. Diese können das Risiko von Frühgeburten und anderen Schwangerschaftskomplikationen erhöhen. Frauen, die geimpft sind, haben ein geringeres Risiko für solche Eingriffe. Dadurch ist es wahrscheinlicher, dass sie gesunde Kinder zur Welt bringen, die keine Frühgeburten sind. Ob sich schwangere Personen impfen lassen sollten, erfahren Sie in der Lektion “Für wen ist eine HPV-Impfung sinnvoll?”.

Auch für Männer gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Impfung die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Stattdessen schützt sie vor HPV-bedingten Erkrankungen, die auch bei Männern ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen können.

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Geprüft Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christoph Grimm und Univ.-Prof. Dr. Elmar Joura und Doris Kiefhaber: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Immunantwort
Reaktion des Immunsystems auf Organismen oder Substanzen, die es für schädlich hält. Das Abwehrsystem des Körpers kann nach einer durchgemachten Krankheit oder nach einer Impfung einen Krankheitserreger erkennen. Das Immunsystem reagiert und bekämpft den Krankheitserreger.
klinische Studie
In klinischen Studien wird getestet, ob ein neues Medikament oder Therapieverfahren sicher und wirksam ist.
Lebendimpfung
Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, funktionsfähige Viren, die in den Körper eingebracht das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern stimulieren. Lebendimpfstoffe können unter Umständen, besonders bei immungeschwächten Personen, krankheitsähnliche Symptome auslösen. Im Unterschied dazu siehe „Totimpfstoff“.
Zulassung
Die (Arzneimittel-)Zulassung ist eine von den Behörden erteilte Genehmigung, die benötigt wird, um ein Medikament oder Therapieverfahren öffentlich anbieten zu können. Sie wird erst erteilt, sobald durch klinische Studien nachgewiesen wurde, dass das Arzneimittel sicher und wirksam ist.