6. HPV-Test

Wann ist ein HPV-Test sinnvoll?

Ein HPV-Test ist besonders sinnvoll, um Gebärmutterhalskrebs ausschließen zu können oder frühzeitig zu erkennen. Dieser Test wird oft im Rahmen der Krebsvorsorge eingesetzt. Vor allem bei Frauen ab 30 Jahren wird der Test empfohlen, da das Risiko für Zellveränderungen und Krebserkrankungen mit dem Alter steigt.

Der Test wird auch bei gutartigen Veränderungen, wie Feigwarzen verwendet. Zusätzlich bietet der HPV-Test eine Langzeitsicherheit: Ein negatives Ergebnis bedeutet, dass es in den nächsten 3-5 Jahren sehr unwahrscheinlich ist, dass sich HPV-assoziierte Zellveränderungen entwickeln. Außerdem wird der HPV-Test oft nach einer Konisation (Entfernung von veränderten Zellen am Gebärmutterhals) durchgeführt, um eine erneute Infektion zu überwachen. Näheres zur HPV-Impfung nach einer Konisation erfahren Sie in der Lektion Für wen ist eine HPV-Impfung sinnvoll?

HPV-Test vor HPV-Impfung?

Eine Testung auf Humane Papillomviren (HPV) vor der Impfung ist nicht erforderlich. Auch wenn bereits eine Infektion mit bestimmten HPV-Typen besteht, ist die Impfung weiterhin sinnvoll und wirksam. Der volle Schutz der Impfung entwickelt sich etwa sechs Monate nach Abschluss der Impfserie. Eine bestehende Infektion macht die Impfung nicht weniger wirksam. Die Impfung schützt vor zukünftigen Infektionen mit anderen HPV-Typen. Sie ist die einzige langfristige Maßnahme, um sich vor neuen HPV-Infektionen zu schützen.

Können auch Männer testen lassen, ob sie eine HPV-Infektion haben?

Ja, Männer können sich auf HPV testen lassen, jedoch ist der Test bei Männern deutlich weniger präzise als bei Frauen. Die Falsch-negativ-Rate liegt bei etwa 50 %, was bedeutet, dass das Virus trotz Infektion möglicherweise nicht nachgewiesen wird. Insbesondere Tests im Rachenbereich sind weniger genau als im weiblichen Genitalbereich.

Ein HPV-Test bei Männern wird nur in bestimmten Fällen empfohlen, zum Beispiel bei sichtbaren Symptomen wie Feigwarzen oder einem erhöhten Risiko für HPV-assoziierte Erkrankungen wie Analkrebs oder Peniskrebs. Aber für Männer ohne auffällige Symptome bringt ein Test oft keine klaren medizinischen Ergebnisse. Deshalb wird er nicht als Routine-Untersuchung empfohlen.

Ob sich auch Männer gegen HPV impfen lassen sollten, erfahren Sie in der Lektion „Für wen ist eine HPV-Impfung sinnvoll?“.

Wie und wo kann man sich auf HPV testen lassen?

Frauen können sich bei Frauenärztinnen oder Frauenärzten auf HPV testen lassen, oft im Rahmen der regelmäßigen Krebsvorsorgeuntersuchungen. Der Test wird durch einen Abstrich vom Gebärmutterhals durchgeführt und in spezialisierten Labors ausgewertet. Dort kann festgestellt werden, ob Hochrisiko-HPV-Typen vorhanden sind.

Männer können bei Urolog:innen  einen HPV-Test durchführen lassen, vor allem bei sichtbaren Symptomen wie Feigwarzen.

Auch viele Hautärzt:innen bieten Tests an, um HPV-assoziierte Hautveränderungen zu untersuchen. Die Tests sind bei Männern und generell im Rachenbereich jedoch weniger präzise als bei Frauen im Genitalbereich.

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Geprüft Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christoph Grimm und Univ.-Prof. Dr. Elmar Joura und Doris Kiefhaber: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
HPV-Test
Probenentnahme aus dem Gebärmutterhals, ähnlich wie bei einem PAP-Abstrich. Durch verschiedene Testverfahren wird anschließend überprüft, ob die Probe HPV-Viren enthält.
Konisation
Ein chirurgischer Eingriff, bei dem Gewebe aus dem Gebärmutterhals entnommen wird. Die Konisation dient dazu, Krebsvorstufen zu entfernen, um die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs zu verhindern. Der Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt.  
Urolog:innen
Sind Fachärzte für die ableitenden Harnwege sowie die männlichen Geschlechtsorgane. Urolog:innen nehmen auch Operationen vor.