Bei der intravenösen Krebstherapie wird das Medikament direkt als Infusion in die Vene verabreicht. Diese Methode wird häufig verwendet, weil sie eine schnelle und gezielte Verabreichung des Medikaments ermöglicht. Die Therapie wird in der Regel im Krankenhaus oder in einer Tagesklinik durchgeführt.
Was versteht man unter einer intravenösen Verabreichung der Krebstherapie?
Wie läuft die Infusionstherapie bei Krebs ab?
- Vor Beginn der Therapie findet ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin aus der Onkologie statt. Besprochen werden die Dauer der Infusion, mögliche Nebenwirkungen und spezielle Anweisungen.
- Sofern Sie keinen Port- oder PICC-Line-Katheter haben, wird für die Verabreichung der Infusion ein venöser Zugang an einem Ihrer Arme gelegt und mit einem Pflaster fixiert. In manchen Fällen wird im Zuge dessen Blut abgenommen und Ihre Laborwerte kontrolliert. Die Infusion selbst kann je nach Art des Medikaments zwischen 15 Minuten und 24 Stunden dauern.
- Wenn die Infusion beendet ist, bleiben Sie noch für einige Zeit unter Beobachtung, um zu überprüfen, wie Sie auf das Medikament reagieren. Sollten Sie in dieser Zeit Beschwerden entwickeln wie ein Brennen an der Einstichstelle, teilen Sie dies Ihrem Behandlungsteam mit. Sie haben dann auch die Möglichkeit, weiter in medizinischer Betreuung zu bleiben, bis die Beschwerden abgeklungen sind. Abhängig von Ihren Beschwerden können auch Medikamente gegeben werden, um die Symptome zu lindern.
Vorbereitung auf die Infusionstherapie bei Krebs
- Bequeme Kleidung tragen: Bequeme Kleidung ermöglicht es Ihnen, sich während der Infusionstherapie frei zu bewegen und sorgt dafür, dass das onkologische Pflegepersonal leichter Zugang zu Ihrem Arm oder Portkatheter hat.
- Etwas zu trinken und eine kleine Mahlzeit mitnehmen: Eine Infusionstherapie kann mehrere Stunden dauern. Es ist wichtig, ausreichend zu trinken und kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, um Ihre Energie aufrechtzuerhalten.
- Unterhaltung mitbringen: Infusionstherapien können lange dauern. Daher ist es hilfreich, etwas zur Ablenkung und Unterhaltung dabei zu haben, um die Zeit angenehmer zu gestalten, z.B. ein Buch, Musik oder ein Tablet.
- Lippenpflege verwenden: Besonders bei einer Chemotherapie kann es zu trockenen Lippen kommen. Lippenpflege hilft, Ihre Lippen feucht zu halten und Risse zu verhindern, was Ihr Wohlbefinden während der Therapie erhöhen kann.
- Heimreise und Betreuung zu Hause planen: Stellen Sie sicher, dass Sie eine sichere Heimreise organisiert haben, sei es durch einen Angehörigen, einen Freund oder eine Freundin oder einen Fahrdienst. Planen Sie auch die Betreuung zu Hause, z.B. die Verpflegung für sich selbst oder die Betreuung von Kindern. Überlegen Sie, wer Sie unterstützen kann, insbesondere an Tagen, an denen Sie sich möglicherweise müde oder unwohl fühlen.
Warum kann ein PICC-Line-Katheter oder ein Portkatheter bei einer Infusionstherapie hilfreich sein?
Für die Verabreichung intravenöser Therapien bei Krebs wird ein venöser Zugang benötigt. Dieser wird für jede Therapieeinheit neu gestochen, meist am Handrücken, dem Unterarm oder der Ellenbeuge. Bei Patient:innen mit schlechten Venenverhältnissen oder bei häufigen Infusionstherapien kann dies eine zusätzliche Belastung darstellen. Um dies zu vermeiden, kann ein Portkatheter oder PICC-Line-Katheter gelegt werden. Die Entscheidung für einen Port- oder PICC-Line-Katheter hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Therapie, der Dauer der Behandlung und dem Zustand der Venen der Patient:innen.
Wo wird der PICC-Line-Katheter gelegt?
Ein PICC-Line-Katheter ist ein Venenzugang, der am Oberarm gelegt wird und kann bis zu mehrere Monate genutzt werden. Es muss bei erneuter Therapie oder für Blutentnahmen also nicht immer wieder neu gestochen werden. Der Katheter ist als eine Art „Schlauch“ am Oberarm sichtbar.
Es ist wichtig, darauf zu achten, ihn nicht zu beschädigen. Krebs-Patient:innen, die einen PICC-Line-Katheter haben, sollten Ihrem Behandlungsteam mitteilen, falls Sie eine Beschädigung des Katheters vermuten. Um sicherzustellen, dass der Katheter richtig sitzt und funktioniert, werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt.
- Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen: Seien Sie vorsichtig bei körperlichen Aktivitäten, die den Katheter belasten oder aus dem Körper entfernen könnten.
- Schützen Sie den Katheter: Tragen Sie einen speziellen Verband oder eine Abdeckung, um den Katheter zu schützen und ihn sauber zu halten.
- Keine schweren Lasten heben: Vermeiden Sie das Heben von schweren Gegenständen mit dem Arm, an dem der Katheter liegt, um Zugbelastungen zu vermeiden.
- Regelmäßige Pflege: Befolgen Sie die Anweisungen Ihres medizinischen Teams zur Pflege und Reinigung des Katheters, um Infektionen und Schäden vorzubeugen.
Vergessen Sie nicht, dass Sie sich bei allen Fragen, auch zum Umgang oder der Pflege Ihres Katheters, an Ihr Behandlungsteam wenden können. Zögern Sie auch nicht, bei Unsicherheiten ein weiteres Mal nachzufragen.
Wo wird der Portkatheter gelegt?
Ein Portkatheter wird chirurgisch unter die Haut in der Nähe des Schlüsselbeins implantiert. Er besteht aus einer unter die Haut implantierten Kammer, die angestochen werden kann, und einem dauerhaften Zugang zur Vene.
Da der gesamte Katheter unter der Haut liegt, muss weniger Acht auf ihn gegeben werden als auf einen PICC-Line-Katheter. Die Kammer des Portkatheters muss zwar bei jeder Therapieeinheit neu angestochen werden, dies ist jedoch wesentlich weniger schmerzhaft und leichter durchführbar als die Anlage eines herkömmlichen Venenzugangs, insbesondere bei schlechten Venenverhältnissen. Ein Portkatheter ist besonders nützlich für Krebs-Patient:innen, die häufige oder langfristige Infusionstherapien benötigen.
Neben- und Wechselwirkungen bei intravenösen Krebstherapien
Intravenöse Krebstherapien können verschiedene Nebenwirkungen haben, die von der Art des Medikaments abhängen. Nebenwirkungen, die bei intravenöser Gabe von Krebstherapien gehäuft auftreten, sind:
- Lokale Hautreaktionen: Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle.
- Blutbildveränderungen: Verringerung der weißen Blutkörperchen, Blutarmut oder Thrombozytopenie. Sie bemerken dies durch eine erhöhte Infektanfälligkeit (Husten, Fieber oder grippale Infekte), Atemlosigkeit oder Blutungsneigung (blaue Flecken, punktförmige Blutungen in der Haut).
- Übelkeit und Erbrechen: Diese häufigen Nebenwirkungen können meist mit anderen Medikamenten behandelt werden.
- Nervenleiden (Neuropathie): Missempfindungen (z. B. Kribbeln und Brennen) oder Taubheitsgefühle in den Armen und Beinen.
Welche Beschwerden in Zusammenhang mit der Infusionstherapie sollte ich meinem onkologischen Behandlungsteam mitteilen?
Sie können sich immer an Ihr Behandlungsteam wenden, auch wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihre Beschwerden eine Nebenwirkung der Krebstherapie darstellen. In folgenden Fällen sollten Sie Ihr Behandlungsteam auf jeden Fall informieren:
- Lokale Reaktionen: Melden Sie, wenn es an der Einstichstelle zu anhaltendem Brennen, Jucken oder Schmerzen kommt. Wichtig ist, dass Sie dies bereits während des Auftretens der Beschwerden an das Pflegeteam melden.
- Systemische Symptome: Informieren Sie Ihr Behandlungsteam bei Beschwerden wie Fieber, Atemnot, Schwindel oder ungewöhnlichen Empfindungen.
- Allgemeine Beschwerden: Auch weniger spezifische Beschwerden wie Müdigkeit oder allgemeines Unwohlsein sollten angesprochen werden.
Es ist wichtig, Beschwerden mit Ihrem Behandlungsteam aus der Onkologie zu besprechen, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.