2. Orale Krebstherapie

Orale Krebstherapien werden in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen. Der Vorteil dieser Therapieform ist, dass sie zu Hause durchgeführt werden kann. Es ist entscheidend, dass Sie die Medikamente korrekt einnehmen, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Beachten Sie folgende Punkte:

• Regelmäßige und korrekte Einnahme: Nehmen Sie das Medikament regelmäßig zur selben Tageszeit ein, um eine gleichmäßige Wirkung zu gewährleisten und achten Sie auf die vorgegebene Dosierung. Ändern Sie nicht die Dosis und setzen Sie die Medikamente nicht ab, ohne mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin Rücksprache zu halten.
• Aufbewahrung: Lagern Sie das Medikament entsprechend der Lagerungshinweise im Beipackzettel und außerhalb der Reichweite von Kindern.

• Handschuhe tragen: Beim Vorbereiten von chemotherapiehaltigen Tabletten sollten Sie Handschuhe tragen, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.

• Anweisungen der Ärzt:innen befolgen: Folgen Sie den Anweisungen Ihrer Ärzt:innen bezüglich der Einnahme, wie zum Beispiel, ob das Medikament am Morgen auf nüchternen Magen oder mit einer Mahlzeit eingenommen werden soll. Falls Sie nicht genau wissen, was nüchtern bedeutet oder welchen Zeitraum dies einschließt, zögern Sie nicht, Ihre Behandler:innen zu fragen.
• Kontrolluntersuchungen: Auch bei oralen Therapien sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um die Wirksamkeit zu überprüfen und eventuelle Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu besprechen.

Folgende Maßnahmen können Ihnen helfen, wenn Sie Probleme bei der Einnahme von Kapseln oder Tabletten haben:

• Mit Nahrung einnehmen: Falls von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin erlaubt, nehmen Sie das Medikament mit einer Mahlzeit ein, um Magenbeschwerden zu vermeiden.
• Großes Glas Wasser: Um Medikamente leichter einzunehmen und Schluckbeschwerden zu vermeiden, trinken Sie ein großes Glas Wasser dazu.
• Medikament auflösen: Bei Schluckbeschwerden kann es helfen, das Medikament aufzulösen oder zu zerkleinern. Sprechen Sie mit Ihren Ärzt:innen ab, ob dies bei Ihrem verschriebenen Medikament möglich ist. Einige Medikamente dürfen nämlich nicht zerkleinert oder aufgelöst werden.

Bei der Einnahme von Krebstherapien können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder auch bestimmten Lebensmitteln auftreten. Ein großer Teil der Wechselwirkungen ist unabhängig davon, ob Sie Ihre Therapie oral oder auf anderem Wege einnehmen. Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Wirkstoffe gegen saures Aufstoßen, können jedoch den pH-Wert im Magen-Darm-Trakt verändern und so speziell bei oral eingenommenen Medikamenten deren Wirkung beeinflussen.

Beachten Sie folgende Wechselwirkungen:

• Medikamente, die Sie durchgehend einnehmen, wie zum Beispiel gegen Epilepsie oder Bluthochdruck, aber auch Medikamente, die nur bei Bedarf eingenommen werden, können Wechselwirkungen verursachen. Sollten Sie bei laufender Chemotherapie aufgrund einer akuten Erkrankung zusätzliche Medikamente verschrieben bekommen, so informieren Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin und fragen Sie nach möglichen Wechselwirkungen.
• Nahrungsmittel wie Grapefruits oder andere Zitrusfrüchte können die Ausscheidung von Krebsmedikamenten aus dem Körper verändern.
• Pflanzenheilmittel wie Johanniskraut oder Ginkgo können die Wirksamkeit von Krebstherapien verringern.