8. Unterstützung bei der Verabreichung der Krebstherapie

Was kann ich machen, wenn ich Angst vor Spritzen und Nadeln habe?

Manche Patient:innen haben Angst vor Spritzen und Nadeln. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Ängste zu überwinden:

  • Betäubungssalben oder -pflaster: Diese Produkte können auf die Haut aufgetragen oder geklebt werden, um die Einstichstelle zu betäuben und somit den Schmerz zu lindern. Für die beste Wirkung sollten Sie etwa eine Stunde vor dem erwarteten Stich aufgetragen werden. Betäubungssalben sind rezeptfrei in Ihrer Apotheke erhältlich.
  • Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation oder das Hören beruhigender Musik können helfen Angst zu mindern.
  • Ablenkung: Beschäftigen Sie sich während der Injektion mit einem Buch, einem Video oder einer anderen Aktivität, die Ihre Aufmerksamkeit von der Spritze ablenkt.
  • Sprechen Sie mit Ihren Behandler:innen: Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin Ihre Angst vor Spritzen und Nadeln mit, damit dies bei der Wahl der Therapieform gegen Ihre Krebserkrankung berücksichtigt werden kann. Mehr zur Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Verabreichungsform in der Onkologie erfahren Sie in der Lektion „Wahl der Verabreichungsform der Krebstherapie“.

Wie kann ich blaue Flecken durch Infusionen oder Injektionen verringern?

Blutergüsse sind eine häufige Nebenwirkung von Injektionen und Infusionen. Üben Sie nach der Injektion für einige Minuten leichten Druck auf die Einstichstelle aus, um die Blutung zu stoppen und Blutergüssen vorzubeugen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie aufgrund blutverdünnender Medikamente oder veränderter Blutwerte zu blauen Flecken neigen. Wenn Sie anfällig für blaue Flecken sind, wechseln Sie die Injektionsstellen, um die Belastung einzelner Bereiche zu reduzieren.

Was kann ich tun, damit die Einstichstelle der Injektionen schneller heilt?

Die Wunden nach Injektionen im Rahmen von subkutanen Therapien bei Krebs haben einen Durchmesser von ca. einem halben Millimeter. Die Wunden bei intravenösen Zugängen sind durchschnittlich etwas größer, selten jedoch über 1,5 Millimeter. Wunden dieser Größe heilen innerhalb von wenigen Tagen von selbst vollständig ab.

Halten Sie die Einstichstelle sauber und trocken. Am Tag nach der Injektion können Sie das Pflaster entfernen und auch duschen gehen. Falls es allerdings zu keiner Heilung kommt oder Sie Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung, erhöhter Wärme oder Schmerz feststellen, sprechen Sie umgehend mit Ihrem onkologischen Behandlungsteam.

Wie kann ich als Angehörige:r bei der Krebstherapie unterstützen?

Angehörige spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Krebspatient:innen. Hier sind Möglichkeiten, wie Sie helfen können:

  • Praktische Unterstützung: Helfen Sie bei alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Kochen oder der Kinderbetreuung, besonders an den Tagen nach der Therapie. Es kann auch hilfreich sein, wenn Sie als Angehörige:r die Tabletteneinnahme im Blick behalten, sodass keine Einnahmen vergessen werden.
  • Emotionale Unterstützung: Bieten Sie ein offenes Ohr und emotionale Unterstützung. Manchmal hilft es schon, einfach zuzuhören.

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Geprüft OA Dr. Ferdinand Haslbauer und Bianca Schedler: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Onkologie
Fachbereich der Medizin, der sich mit bösartigen Tumoren und anderen Krebserkrankungen beschäftigt.