Bei der subkutanen Krebstherapie werden die Medikamente in das Fettgewebe direkt unter der Haut gespritzt. Diese Methode wird häufig für Immuntherapien bzw. Antikörpertherapien verwendet. Da sich die Wirkstoffe von dort langsam in den restlichen Körper verteilen, kann die gesamte Menge des Wirkstoffs auf einmal gespritzt werden. Dadurch dauert die Therapie meist nur wenige Minuten im Vergleich zu den oft stundenlangen Infusionen bei intravenösen Therapien. Da keine Venenkatheter verwendet werden, ist das Risiko von Infektionen an der Injektionsstelle geringer. Zudem ist die Methode weniger in den Körper eindringend (invasiv), was meist weniger Unbehagen verursacht als intravenöse oder intramuskuläre Injektionen.
Was versteht man unter einer subkutanen Verabreichung der Krebstherapie?
Wie läuft die Verabreichung von subkutanen Injektionen bei Krebs ab?
Subkutane Injektionen werden meist in den Oberschenkel oder den Bauch verabreicht und laufen folgendermaßen ab:
- Die Haut an der Injektionsstelle wird desinfiziert, um Infektionen zu vermeiden.
- Um sicherzustellen, dass das Medikament in das Fettgewebe gelangt, wird die Haut zu einer Falte zusammengeschoben.
- Das Medikament wird anschließend mit einer kurzen Nadel unter die Haut gespritzt.
- Je nach Menge des zu injizierenden Medikaments dauert dies wenige Sekunden bis zu einigen Minuten.
- Nach der Injektion kann die Stelle mit einem Pflaster abgedeckt werden. Es ist wichtig, die Einstichstelle sauber und trocken zu halten.
Neben- und Wechselwirkungen bei subkutanen Krebstherapien
Nebenwirkungen können bei jeder Verabreichungsform von Krebstherapien auftreten. Bei subkutanen Injektionen sind die möglichen Nebenwirkungen ähnlich wie bei anderen Verabreichungsformen:
- Lokale Reaktionen: Rötung, Schwellung oder Schmerzen an der Injektionsstelle. Diese Symptome sind meist mild und verschwinden oft nach kurzer Zeit von selbst.
- Allgemeine Nebenwirkungen: Wie bei intravenösen oder intramuskulären Injektionen können auch bei subkutanen Injektionen Nebenwirkungen auftreten, die den gesamten Körper betreffen können. Dazu zählen zum Beispiel Übelkeit, Müdigkeit oder allergische Reaktionen.
Welche Beschwerden bei subkutanen Injektionen sollte ich meinem onkologischen Behandlungsteam mitteilen?
Es ist wichtig, dass Sie jegliche Beschwerden oder ungewöhnliche Reaktionen mit Ihrem Behandlungsteam besprechen, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Diese können sein:
- Rötung und Schwellung: Leichte Rötungen und Schwellungen sind normal. Sollten diese jedoch stark ausgeprägt sein oder über mehrere Tage anhalten, informieren Sie bitte Ihr Behandlungsteam.
- Schmerzen: Wenn die Einstichstelle anhaltend schmerzt oder die Schmerzen zunehmen, sollten Sie dies ebenfalls mitteilen.
- Allergische Reaktionen: Anzeichen wie Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden können auf eine allergische Reaktion hinweisen und müssen sofort gemeldet werden.
Geprüft OA Dr. Ferdinand Haslbauer und Bianca Schedler: Stand September 2024 | Quellen und Bildnachweis