Die chronische lymphatische Leukämie befällt bestimmte Zellen des Lymphsystems, die Lymphozyten. Hier erfahren Sie, was Lymphozyten sind und wie ein gesunder Lymphozyt zur CLL-Krebszelle wird.
Die Lymphozyten
Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und erfüllen wichtige Aufgaben im Immunsystem. Chronische lymphatische Leukämie entsteht in einer bestimmten Art von Lymphozyten, den B-Zellen (oder B-Lymphozyten).
1. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
Weiße Blutkörperchen erfüllen spezielle Funktionen bei der Abwehr von Krankheitserregern.
Die weißen Blutkörperchen werden auch Leukozyten genannt und sind wichtige Bestandteile des Immunsystems. Zu den Leukozyten gehören verschiedene Zelltypen: Die Granulozyten, die Monozyten und die Lymphozyten.
2. Lymphozyten
Zu den Lymphozyten gehören natürliche Killerzellen, T-Lymphozyten und B-Lymphozyten.
Lymphozyten sind die kleinsten Vertreter der weißen Blutkörperchen. Sie machen bis zu 40 Prozent aller weißen Blutkörperchen aus. Es gibt drei verschiedene Typen von Lymphozyten: Die natürlichen Killerzellen (abgekürzt: NK-Zellen), die T-Lymphozyten und die B-Lymphozyten (B-Zellen). Sie übernehmen unterschiedliche, fein aufeinander abgestimmte Aufgaben bei der Erkennung und Abtötung von infizierten Zellen oder Tumorzellen.
3. B-Zelle (B-Lymphozyt)
Die CLL betrifft bestimmte Arten der Lymphozyten, die B-Zellen (oder B-Lymphozyten).
B-Zellen (oder B-Lymphozyten) besitzen auf ihrer Oberfläche bestimmte Strukturen, mit denen sie Erreger und Fremdstoffe erkennen können. Sobald ein solcher körperfremder Eindringling von der B-Zelle detektiert wurde, werden Abwehrprozesse in Gang gesetzt. Die CLL entsteht in diesen B-Zellen.
Wie eine B-Zelle zur CLL-Krebszelle wird
B-Zellen (B-Lymphozyten) entstehen aus Vorläuferzellen, die im Knochenmark gebildet werden. Bei der Reifung und Zellteilung kann es zu zufälligen Fehlern kommen. Solche Fehler kann unser Organismus erkennen. Das Immunsystem baut die fehlerhaften Zellen dann ab. Doch in manchen Fällen greifen die körpereigenen Abwehrreaktionen nicht und Krebs entsteht. Erfahren Sie hier, welche Schritte eine gesunde B-Zelle zu einer CLL-Zelle werden lassen.
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Wie eine B-Zelle zur CLL-Krebszelle wird
1. Veränderungen der Zelle
Mehrere zufällige, genetische Fehler in einer Zelle lassen sie zur Krebszelle werden.
Krebszellen unterscheiden sich von gesunden Zellen vor allem in ihrer Art zu wachsen: Das Wachstum ist schnell, ungeordnet und nicht mehr der natürlichen Regulation unterworfen. Damit Krebs entsteht, müssen mehrere genetische Fehler zusammenkommen. Diese Veränderungen können zufällig sein oder durch äußere Faktoren (zum Beispiel krebserregende Stoffe) ausgelöst werden.
Wie eine B-Zelle zur CLL-Krebszelle wird
2. Ungehemmtes Wachstum
CLL-Zellen teilen sich öfter als gesunde Zellen und werden nicht mehr durch körpereigene Wachstumssignale reguliert.
Gesunde Zellen teilen sich normalerweise nur dann, wenn körpereigene Wachstumssignale sie dazu anregen. Krebszellen sind unabhängig von diesen regulierenden Einflüssen und wachsen ungehemmt. Bei CLL-Zellen kommt dazu, dass sie sich öfter teilen können und daher stärker vermehren können, als die gesunden Zellen.
Wie eine B-Zelle zur CLL-Krebszelle wird
3. Abbau der Zellen gestört
CLL-Zellen reagieren nicht mehr auf Signale, die den Abbau oder den Zelltod einleiten, sondern wachsen ungehemmt.
In unserem Körper herrscht ein stabiles Gleichgewicht zwischen der Neubildung von Körperzellen und dem Absterben alter Zellen. Die Krebszellen fallen aus diesem natürlichen Kreislauf heraus. Sie reagieren nicht mehr auf Signale, die das Wachstum hemmen oder die den Tod von Zellen (den sogenannten programmierten Zelltod) bewirken.
Wie eine B-Zelle zur CLL-Krebszelle wird
4. Die CLL-Krebszelle
CLL-Zellen verdrängen nach und nach die gesunden B-Zellen.
Hat sich eine B-Zelle zur CLL-Zelle verändert, teilt sie sich und vermehrt sich. Da die Krebszellen länger leben und schneller wachsen, verdrängen sie nach und nach die gesunden B-Zellen. Weil CLL langsam wächst, kann dieser Prozess viele Jahre dauern. Wie sich das Zellwachstum auswirkt und welche Beschwerden dadurch ausgelöst werden, können Sie im Kapitel „Symptome“ nachlesen.
ATONC161182-2016-12-20 | Geprüft Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger: Stand 16.10.2018
