Kolorektales Karzinom
Der mit Abstand größte Teil aller Darmkrebsarten bzw. Darmkrebserkrankungen (mehr als 95 Prozent) liegen im Dickdarm oder im Mastdarm. Zusammenfassend bezeichnet man beide Krebsarten als kolorektale Karzinome.
Dazu gehören:
Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom):
Die Nahrung wandert im Verdauungssystem nach dem Magen und Dünndarm zuletzt durch den etwa 1,5 Meter langen Dickdarm. Bildet sich dort aus Zellen der Schleimhaut Krebs, spricht man von einem Kolonkarzinom.
Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom):
Der Mastdarm (Rektum) ist der letzte, etwa 15 bis 18 cm lange Abschnitt des Dickdarms. Er dient vor allem zur Zwischenspeicherung des Kots und wird beim Stuhlgang entleert. Rektumkarzinome sind häufig bereits durch Abtasten erkennbar.
Gutartige Vorstufen (Darmpolypen)
Gutartige Vorstufen (Darmpolypen)
Kolorektale Karzinome entwickeln sich aus zunächst gutartigen Vorstufen, den Darmpolypen. Erkennt man Darmpolypen früh, können sie entfernt werden, bevor sie entarten und zu bösartigen Tumoren werden.
Was sind Darmpolypen?
Darmpolypen sind Geschwulste der Schleimhaut von Dick- oder Mastdarm. Sie ragen pilz- oder polsterförmig in das Darminnere hinein. Manchmal findet man sie einzeln, manchmal kommen sie in Gruppen vor. Der Darmpolyp ist in der Regel gutartig, kann sich jedoch mit der Zeit zu einem bösartigen Darmkrebs entwickeln. Kleine Polypen von unter einem Zentimeter enthalten fast nie Krebszellen (weniger als 1 Prozent Risiko). Wächst der Polyp bis auf vier Zentimeter, dann besteht ein Risiko von 20 Prozent, dass sich bereits Krebszellen entwickelt haben.
Was tun, wenn Darmpolypen entdeckt wurden?
Werden Darmpolypen bei einer Darmspiegelung entdeckt, können sie im Rahmen der Untersuchung direkt entfernt werden. Diese Polypektomie (Entfernung der Polypen) verhindert, dass aus dem Polypen Krebs entsteht. Der abgetrennte Darmpolyp wird entnommen und im Labor auf das Vorhandensein von Krebszellen untersucht. Das weitere Vorgehen richtet sich nach den Laborergebnissen.
Andere Darmkrebsarten
Dünndarmkrebs, bestimmte vererbbare Darmkrebserkrankungen und Krebsarten die nicht auf den Darm begrenzt sind, sich aber ebenfalls dort ansiedeln können (GIST, MALT-Lymphom) werden hier nicht behandelt, da sie selten sind und sich in der Behandlung vom kolorektalen Karzinom unterscheiden.
Mehr zu der Behandlung von Darmkrebs je nach Art erfahren Sie in unserem Kurs Darmkrebs Behandlung.
Geprüft Dr. med. Lariza Dzirlo: Stand 9.10.2016