Da die Intensität der Erschöpfungszustände und die im Alltag auftretenden Phasen der Ermattung sich individuell unterscheiden, sollten Sie Ihre eigenen Leistungsressourcen möglichst effizient einsetzen – zeitlich und bezüglich des benötigten Kraftaufwandes – ein Fatigue-Tagebuch hilft dabei.
Als Faustregel gilt:
Anstrengende Tätigkeiten sollten dann ausgeführt werden, wenn Sie ein persönliches Leistungshoch verspüren. Umgekehrt vermeiden Sie zu Tageszeiten, zu denen Sie regelmäßig erhebliche Müdigkeit verspüren, Tätigkeiten, die über Ihre verfügbaren körperlichen, geistigen und seelischen Ressourcen hinausgehen.
Fatigue-Tagebuch
Eine gute Unterstützung ist die Erfassung wiederkehrender Tätigkeiten zu verschiedenen Tageszeiten sowie den jeweils verspürten Grad der Anstrengung. Zur Visualisierung sollten Sie dazu über einen Zeitraum von mehreren Wochen ein Fatigue-Tagebuch führen.
Erfassen Sie sämtliche Tätigkeiten und beschreiben Sie diese möglichst genau, um Unterschiede erkennen zu können. Statt „Bügeln“ aufzuschreiben, spezifizieren Sie die Durchführung: „Bügeln im Sitzen“ für 30 Minuten ab 10 Uhr mit einem Grad der Anstrengung von 4, wobei 1 die geringste Anstrengung symbolisiert und 10 für eine erhebliche Ermüdung während der Tätigkeit steht.
Finden Sie in der Tabelle die gleiche Tätigkeit, aber etwa mit einer anderen Dauer oder zu einer anderen Tageszeit, aber mit einem unterschiedlichen Erschöpfungsgrad, so können Sie Ihre wichtigen Tagesaufgaben mithilfe des Fatigue-Tagebuchs einfacher planen.
Tagesform beachten: Stets beachten sollten Sie Ihre Tagesform. Insbesondere wenn Sie erhebliche Abweichungen von Ihren bekannten Leistungsständen verspüren. Die Einleitung einer neuen Therapie oder eine Anpassung der Medikamentendosis kann die Fatigue positiv oder negativ beeinflussen.
Geprüft Dr. med. Lariza Dzirlo: Stand 9.10.2016