Eine Krebserkrankung und ihre Therapie fordern uns körperlich und seelisch. Mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung, moderater Bewegung und Zeit für Entspannung, können wir unseren Heilungsprozess aktiv unterstützen. Wertvolle Stunden, die wir mit unseren Herzmenschen verbringen, streicheln unsere Seele.
Wir sind trotz der lebensbedrohlichen Diagnose, soviel mehr als der Mensch, der an Krebs erkrankt ist. Wir sind nicht nur Patientin, sondern in erster Linie immer noch Mutter, Ehefrau oder Lebensgefährtin, Familienmensch, Kollegin und Freundin. Und vor allem sind wir immer – ICH. Mit allen Facetten, die unser Menschsein ausmacht!
Selbstfürsorge
Selbstfürsorge bedeutet – für sich einstehen. Je klarer wir unsere Bedürfnisse und Wünsche für uns benennen, umso eher haben wir die Möglichkeit umzusetzen, was uns gut tut. Das erfordert Mut in sich hineinzuhorchen und seine Bedürfnisse zu erkennen.
- Welche Bedürfnisse haben mein Körper und meine Seele?
- Fühle ich mich traurig, mutig oder ängstlich?
- Wer oder was könnte mir nun gut tun und wie kann ich mein Sein unterstützen?
Wenn ich als Person meine Bedürfnisse erkenne und achtsam mit mir selbst umgehe, habe ich im Alltag mehr Kraft für mich und meine Familie. Dafür darfst du jede Hilfe annehmen, die dir Entlastung schenken wird.
Stell dir bitte nicht die Frage aller Fragen, warum ausgerechnet du an Krebs erkrankt bist. Belaste dich nicht mit Schuldgefühlen, die dich wertvolle Energien kosten. Versuche, dich von ihnen freizumachen, denn du wirst keinen Sinn in ihnen finden. Lass dir dies auch von niemandem einreden. Einem Menschen die Schuld an seiner Krebserkrankung zuzuweisen, lässt einen Schwerkranken alleine und einsam zurück. Wir wollen in unserer Gesellschaft alles kontrollieren und unser Leben bestmöglich optimieren. Aber das gelingt uns nun mal nicht immer, weil sich manches einfach unserer Kontrolle entzieht.
Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt, dann, weil sich Zellen unkontrolliert in seinem Körper teilen und entsprechende Schutzmechanismen nicht mehr wirken. Je älter ein Mensch wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus diesen Zellen Krebs entwickelt. Meistens ist Krebs für den Betroffenen und seine Familie einfach nur eins – unglaubliches Pech…
Partnerzeit
Wenn wir als Krebspatientin in einer Partnerschaft leben, kann diese auf eine harte Probe gestellt werden. Die Therapie verändert unser Körpergefühl und Selbstbild. Nebenwirkungen der Therapien wirken sich womöglich auf unsere Sexualität aus. Oft übernimmt der Partner zusätzliche Aufgaben, um das Familienleben zu organisieren. Hinzu kommen seine Sorgen über seine Lebensgefährtin und eventuelle Zukunftsängste. Das sind zusätzliche Herausforderungen sowohl für deinen Partner, als auch für eure Beziehung, die es zu bewältigen gibt.
Es ist wichtig, dass ihr beide im Gespräch bleibt und eure Sorgen und Ängste offen miteinander teilt. Dies kann auch mit Hilfe einer Psychoonkologin/eines Psychoonkologen geschehen. Schenkt euch als Paar wertvolle Zeit, die nur euch beiden gehört.
Das Leben feiern
Manchmal tut es einfach nur gut, gemeinsam mit seiner Familie etwas Schönes zu unternehmen. Das kann ein Museums- oder Theaterbesuch sein. Vielleicht auch ein Ausflug oder eine Urlaubsreise, die trotz Therapie oder im Anschluss gut zu bewältigen sind. Auch ein gemeinsam erlebtes Familienfest, kann eine wunderbare Gelegenheit sein, wertvolle Auszeit miteinander zu verbringen und neue Kraft zu schöpfen.
Oder wie wäre es mit einem Familienshooting? Oder vielleicht möchtest du an einem besonderen Shooting, Projekt oder Workshop, speziell für an Krebs erkrankte Frauen teilnehmen?
All dies sind Seelenstreichler, die dich und deine Familie auf dem Weg der Heilung unterstützen können. Ihr kreiert Erinnerungen, die intensiv in euer Seelenfenster eindringen und eine wertvolle Bereicherung darstellen können.
Gemeinsam stark
Im Umgang mit an Krebs erkrankten Menschen, verstummt unser Umfeld oft vor Hilflosigkeit. Vertraute Personen ziehen sich zurück, weil sie befürchten, etwas Falsches zu sagen oder weil sie verunsichert sind, wie sie uns am besten unterstützen können. Und auch für uns erkrankte Menschen ist es nicht immer leicht, um Hilfe zu bitten. Neben einem offen geführten Gespräch, können Gutscheine ein gutes Hilfsmittel sein, Barrieren abzubauen und seinem Herzmenschen unaufdringlich zur Seite zu stehen.
Ein Gutscheinheft, welches zur Hand genommen werden kann, wann immer es benötigt wird. Gefüllt mit guten Wünschen und praktischen Unterstützungsangeboten, wie zum Beispiel:
Gutscheinheft
- Einmal Rasenmähen oder Gartenpflege
- Einmal Wohnung oder Fenster putzen
- Die Kinder zum Sport oder zur Schule fahren oder mit ihnen einen Ausflug unternehmen
- Unterstützung beim Einkaufen
- Wertvolle Zeitgeschenke
- Begleitung zur Chemotherapie oder zu einem wichtigen Arztgespräch erwünscht? Ich bin für dich da…
- Einmal “Wünsch dir was” frei und ähnliches mehr!
Unser Körper und unsere Seele, müssen mit der Diagnose Krebs unglaubliches leisten und aushalten. Die Narben auf unserer Haut können wir zu ihrer Heilung mit Salben und Massagen pflegen, aber unsere Seele, wird mit den traumatischen Ereignissen so manches Mal nicht nachkommen. Sie braucht Verständnis, Achtsamkeit, Liebe, Geduld und viele Seelenstreichler.
Nimm bitte jede Unterstützung an, welche dir Kraft und Mut schenken. Distanziere dich von Karmakennern. Vertraue deiner inneren Stimme und gönne dir und deinen Herzmenschen Gutes…
Geprüft Nicole Kultau: aktualisiert März 2022