4. Ergänzende Maßnahmen

Zur Behandlung beitragen

Ihren ÄrztInnen stehen viele Möglichkeiten für die Behandlung der Lungenfibrose zur Verfügung.  Als PatientIn können Sie auch selbst einige Maßnahmen ergreifen, um zur erfolgreichen Behandlung beizutragen.

 Was kann ich selbst tun, um die Behandlung zu unterstützen?

Sie können als PatientIn Ihre Behandlung durch einige Maßnahmen unterstützen und Ihre Lunge stärken. Dazu gehören:

  • Rauchen vermeiden: Rauchen und Passivrauch schädigen die Lunge zusätzlich. Programme zum Rauchstopp wie das „Rauchfrei-Telefon“ können Ihnen beim Aufhören helfen.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung kräftigt die Lunge.
  • Normalgewicht: Wenn Sie übergewichtig sind, muss Ihre Lunge bei Bewegung mehr leisten.
  • Übungen aus der Physiotherapie:Es ist wichtig, die mit PhysiotherapeutInnen erlernten Übungen auch zu Hause weiterzuführen.

Impfungen bei Lungenfibrose

PatientInnen mit Lungenfibrose sind anfälliger für Erkrankungen, die die Lunge betreffen. Deshalb sind Impfungen gegen solche Erkrankungen wichtig. Dazu gehören:

  • Pneumokokken
  • Influenza (= Grippeviren)
  • Keuchhusten (= Pertussis)
  • SARS-CoV-2

In Ihrem Impfpass sind alle Impfungen, die Sie erhalten haben, vermerkt. Ihre behandelnden ÄrztInnen können mithilfe des Impfpasses sehen, welche Impfungen bei Ihnen aufgefrischt werden sollten oder ganz fehlen.

AnsprechpartnerInnen bei Beschwerden

Bei Beschwerden sollten Sie zuerst zu Ihrer Häusärztin/Ihrem Hausarzt gehen. Sie können sich auch an eine Spezialambulanz wenden.

Bei akuten starken Verschlechterungen und Notfällen suchen Sie bitte eine Notaufnahme auf.

Lebensqualität steigern bei Lungenfibrose

Bei Lungenfibrose können vielfältige Therapieansätze infrage kommen. Je nach Ihren Bedürfnissen können diese durch weitere Maßnahmen ergänzt werden, z.B. durch:

  • Psychotherapie
  • Palliativtherapie
  • Rehabilitation
  • Selbsthilfegruppen
  • Entspannungsübungen
  • Alternativmedizin

Rehabilitation bei Lungenfibrose

Sie selbst können zur Unterstützung der Behandlung viel beitragen. Dazu gehört ein gesunder und aktiver Lebensstil. Während einer Lungenrehabilitation lernen Sie, lungengesund zu leben.

Was versteht man unter Lungenrehabilitation?

Das Ziel einer Lungenrehabilitation ist es, die Lungenfunktion zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Eine Lungenrehabilitation kann ambulant oder stationär stattfinden. Häufig wird sie stationär in einem Rehabilitationszentrum durchgeführt. Die ambulante Rehabilitation kommt besonders für berufstätige PatientInnen oder Menschen mit Kindern/pflegebedürftigen Angehörigen infrage.

Was passiert bei einer Lungenrehabilitation?

Verschiedene Berufsgruppen unterstützen Sie während einer Rehabilitation mit vielfältigen Maßnahmen. Dazu gehören:

  • Trainingsprogramme von PhysiotherapeutInnen können Ihre Fitness bessern und Ihre Lunge kräftigen.
  • Atemtraining mit PhysiotherapeutInnen hilft Ihnen, die Atemmuskulatur zu stärken und den Umgang mit Husten und Atemnot zu erleichtern.
  • PsychotherapeutInnen helfen Ihnen bei der Bewältigung der Erkrankung Lungenfibrose und leiten Kurse zum Erlernen von Entspannungsmethoden.

Die Programme sind abhängig von der Art der Lungenfibrose und auch von Ihren Bedürfnissen und Wünschen. Hilfreich können auch Kontakte mit anderen PatientInnen mit chronischen Lungenerkrankungen sein, die Sie während einer Rehabilitation kennenlernen.

An einer Lungenrehabilitation teilnehmen

Wenn Sie an einer Lungenrehabilitation teilnehmen möchten, wenden Sie sich an Ihre BehandlerInnen. Gemeinsam beantragen Sie die Rehabilitation. Falls erforderlich unterstützen auch Sozialdienste bei der Planung eines Rehabilitationsaufenthaltes.

Palliativtherapie bei Lungenfibrose

Die Lungenfibrose kann mit vielfältigen Mitteln behandelt, aber nicht geheilt werden. Deshalb beinhaltet die Behandlung der Lungenfibrose auch Palliativtherapie.

Was bedeutet Palliativtherapie bei Lungenfibrose?

Das Ziel der Palliativtherapie ist, Ihre Lebensqualität durch unterschiedliche Behandlungen so gut wie möglich zu erhalten. Bei der Lungenfibrose bedeutet dies vorrangig Beschwerden wie Atemnot und Husten zu lindern.

Wann sollte bei Lungenfibrose eine palliative Behandlung erfolgen?

Lungenfibrose kann nicht geheilt, aber aufgehalten oder verlangsamt werden.  Palliativtherapie, d.h. die Behandlung von Beschwerden, sollte möglichst früh im Therapieverlauf erfolgen.

Wo findet eine palliative Begleitung statt?

Alle Ihre ÄrztInnen behandeln auch palliativ, indem Sie Ihre Beschwerden lindern. Sollten Sie zusätzliche Betreuung benötigen ist dies im Rahmen von speziellen Ambulanzen oder Tageskliniken möglich.  Sie können durch ein mobiles Palliativteam zuhause unterstützt oder auch für eine Palliativtherapie  stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden.

Behandlungsoptionen bei fortgeschrittenem Stadium der Lungenfibrose

Bei fortgeschrittenem Stadium der Lungenfibrose können zusätzliche Behandlungen erfolgen. Dazu gehören:

  • Langzeitsauerstofftherapie: Sie lindert Atemnot und verbessert damit die Lebensqualität.
  • Morphinpräparate: Morphinpräparate helfen bei Atemnot. Es gibt sie als Tabletten oder als Flüssigkeit. Bei starker und dauerhafter Atemnot kann eine Morphinpumpe verwendet werden. Diese gibt das Morphin direkt in den Körper ab.

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Geprüft OA Dr. David Lang: Stand Mai 2021 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.