Risikofaktoren für Lungenfibrose
Einige Risikofaktoren für Lungenfibrose können Sie als PatientIn selbst beeinflussen. Insbesondere können Sie Lungenfibrose vorbeugen, indem Sie nicht rauchen.
Wie wahrscheinlich ist es, als PatientIn mit rheumatoider Arthritis an Lungenfibrose zu erkranken?
Bei ca. jeder zehnten Patientin/jedem zehnten Patienten mit rheumatoider Arthritis ist auch die Lunge beteiligt. Menschen mit rheumatoider Arthritis haben somit ein höheres Risiko für Lungenerkrankungen als Menschen mit anderen Autoimmunerkrankungen.
Risikofaktoren für Lungenfibrose bei rheumatoider Arthritis
Einige Faktoren erhöhen das Risiko einer Lungenfibrose bei rheumatoider Arthritis. Dazu zählen:
- Hohes Alter
- Männliches Geschlecht
- Rauchen
- Schlechte Lungenfunktion bei Diagnosestellung
- Rasches Fortschreiten der Lungenveränderungen
- Aktive rheumatoide Arthritis
- Veränderungen im HRCT und Röntgen
- Positive Rheumafaktoren im Blut
Kann die Behandlung der rheumatoiden Arthritis mit Medikamenten das Risiko für eine Lungenfibrose erhöhen?
Früher stand Methotrexat im Verdacht, Lungenfibrose auszulösen. Dies stimmt jedoch nicht. Heute ist klar, dass eine gut behandelte rheumatoide Arthritis die beste Vorsorge für Lungenfibrose ist.
Vorsorge wahrnehmen
In der Vorsorge kann Lungenfibrose zuverlässig früh festgestellt werden. Eine frühe Diagnose ist wichtig, da die Erkrankung so frühzeitig behandelt werden kann.
Warum sollte ich als PatientIn mit rheumatoider Arthritis regelmäßig zur Lungenvorsorge gehen?
Da ein Zusammenhang zwischen rheumatischer Arthritis und Lungenfibrose bestehen kann, ist es sinnvoll, regelmäßig zur Lungenvorsorge zu gehen. Jede zehnte Patientin/jeder zehnte Patient mit rheumatoider Arthritis hat eine Lungenbeteiligung. Entscheidend für die Prognose der Lungenfibrose ist hierbei die frühe Behandlung. Mittels einer Untersuchung der Lungenfibrose bei der Vorsorge kann eine Lungenfibrose sehr einfach festgestellt werden.
Kann der Entstehung von Lungenfibrose bei rheumatoider Arthritis vorgebeugt werden?
Sie als PatientIn können viel dafür tun, Ihre Lunge gesund zu halten:
- Verzichten Sie auf das Rauchen: Rauchen ist schlecht für Lunge und Gelenke. Verzichten Sie ganz auf Zigaretten oder rauchen Sie zumindest weniger.
- Gehen Sie zur Lungenvorsorge: PatientInnen mit Risikofaktoren werden regelmäßig kontrolliert und behandelt. Sie können gegebenenfalls schon frühzeitig eine antifibrotische Therapie bekommen, die der Lungenfibrose entgegenwirkt.
- Nehmen Sie Ihre Medikamente zuverlässig ein: Nur so können sie ihre volle Wirkung entfalten.
Genauere Informationen dazu, die Rauchentwöhnung erfolgreich vonstatten gehen kann und wer Sie dabei unterstützen kann, finden Sie unter „Rauchstopp bei Lungenfibrose“.
Warum ist eine frühe Diagnose der Lungenfibrose wichtig?
Dank der HRCT ist es heute möglich, Lungenfibrose früh zu erkennen. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr wichtig:
- Eine frühe Behandlung verhindert, dass die Lungenfibrose rasch fortschreitet.
- Lungenfibrose kann aktuell nicht rückgängig gemacht werden.
- Es können gezielt Rheuma-Medikamente gegeben werden, die auch in der Lunge gut wirken.
- Es stehen gute anti-fibrotische Medikamente zur Verfügung, die die Lungenfibrose verlangsamen.
Bei der Vorsorge
Bei der Lungenvorsorge können schon frühe Veränderungen erkannt werden. Erfahrene LungenärztInnen interpretieren die Ergebnisse der Untersuchungen.
Welche ÄrztInnen können an der Vorsorge beteiligt sein?
HausärztInnen oder RheumatologInnen sind Ihre ersten AnsprechpartnerInnen bei Beschwerden wie Atemnot oder Husten. PneumologInnen sind ExpertInnen für die Lungenvorsorge, welche sowohl in der eigenen Praxis als auch in speziellen Lungenambulanzen tätig sind.
Wie oft sollte ich zur Vorsorge gehen?
Es gibt für die Lungenvorsorge bei rheumatoider Arthritis noch keinen festen Standard wie für andere Autoimmunerkrankungen. In der Regel sollte man im Abstand von 3-6 Monaten zur Kontrolle gehen. Wie oft eine HRCT durchgeführt wird, wird individuell entschieden und ist von Ihren Beschwerden sowie Risikofaktoren abhängig.
Was passiert bei der Vorsorge?
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung finden ähnliche Untersuchungen statt wie bei der Diagnose:
- Anamnesegespräch (Arztgespräch)
- Lunge abhören mit dem Stethoskop
- Lungenfunktion (LuFu): Diese Untersuchung ist besonders aussagekräftig bezüglich Veränderungen der Lunge.
- Blutgasanalyse (BGA)
- Gehtest
- HRCT: Diese Untersuchung wird nur durchgeführt, wenn es einen Grund dafür gibt, da die HRCT wie Röntgen mit Strahlung arbeitet.
- Lungenultraschall: Dieser kann Veränderungen der Lunge gut darstellen. Er wird jedoch nicht überall angeboten, da dafür viel Erfahrung nötig ist.
Die Untersuchungen werden in Kapitel 2 „Verdacht auf Lungenfibrose“ im Abschnitt „Beim Arztbesuch“ ausführlich erläutert.
Geprüft Prim.a Dr.in Judith Sautner: Stand März 2023 | Quellen und Bildnachweis