2. Schmerzen bei NMOSD erkennen

Wie erkenne ich Symptome, die bei NMOSD charakteristisch sind?

Bei den meisten neurologischen Autoimmunerkrankungen treten bestimmte Formen von Schmerzen auf. Bei NMOSD-Patient:innen sind dies unter anderem Schmerzen, die während oder nach einer Rückenmarksentzündung auftreten. Die Patient:innen berichten hier von einem Enge-/ Druckgefühl im Brust- und Bauchbereich, welches besonders die Atmung belastet. Bildlich lässt sich dieses Gefühl mit einem Korsett vergleichen.

Außerdem typisch für die Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) sind paroxysmale-tonische Spasmen. Hierbei handelt es sich um sehr kurze, aber auch sehr starke Schmerzen. Meist treten diese Schmerzen in den Armen und Beinen auf und sind von einer Fehlstellung der Hände oder Füße begleitet. Diese Attacken können mehrmals täglich auftreten und sollten unbedingt medikamentös therapiert werden.

Können neu auftretende Schmerzen bei NMOSD auf einen Schub hindeuten?

Neu auftretende Schmerzen können auf einen Schub hinweisen. Oftmals kommt es innerhalb einiger Tage nach den ersten Schmerzen zu zusätzlichen neurologischen Beschwerden.

Mögliche Anzeichen für einen Schub
  • Schmerzen beim nach links und nach rechts schauen. Diese können auf eine Sehnerventzündung hindeuten.
  • Schmerzen an einer bestimmten Höhe im Rücken können ein Hinweis auf eine Rückenmarksentzündung sein.
  • Durch ein nach vorne Beugen des Kopfes kann es zu einem elektrisierend-stechendem Gefühl im Rücken kommen. Auch hierbei sollte an eine mögliche Rückenmarksentzündung gedacht werden.

Risikofaktoren für die Entstehung von Schmerzen

Ob NMOSD-Patient:innen unter chronischen Schmerzen leiden, ist davon abhängig ob die entzündlichen Veränderungen im zentralen Nervensystem den Bereich der Schmerzverarbeitung betreffen. Bei einer Studie wurde außerdem festgestellt, dass Rückenmarksentzündungen das Risiko für chronische Schmerzen erhöhen. Dabei sind vor allem Entzündungen im oberen Bereich der Brustwirbelsäule ausschlaggebend. Hier liegen die Zellen, die für die Schmerzunterdrückung zuständig sind und im Falle einer Entzündung ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. So kann es bei den Patient:innen zu dauerhaften Schmerzen kommen.

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Geprüft Priv.-Doz. Dr. Ilya Ayzenberg: Stand März 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.