3. Alltag mit Schmerzen bei NMOSD

Wie kann ich meinen Alltag trotz Schmerzen bei NMOSD gut weiterführen?

Schmerzen bedeuten für die Patient:innen mit Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) meist Einschränkungen im Alltag. Sollten Sie unter starken Schmerzen leiden, empfiehlt es sich, dass Sie Ihren Alltag planen und Stress vermeiden. Es kann Ihnen helfen, wenn Sie täglich folgendes berücksichtigen:

  • Strukturieren Sie Ihren Tag und Ihre Pausen
  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Erholungsphasen
  • Räumen Sie Ihren Aktivitäten genügend Zeit ein

Außerdem hat die Stimmung einen entscheidenden Einfluss auf unser Schmerzempfinden. Für Patient:innen mit chronischen Schmerzen kann die emotionale Unterstützung durch Angehörige und Freunde hilfreich sein. Sollten Sie bei sich vermehrt Stimmungstiefs oder depressive Phasen bemerken, kann es Ihnen helfen, eine professionelle Therapie in Anspruch zu nehmen. Auch Medikamente können Sie in solchen Phasen stark entlasten.

Soll ich mich bei Schmerzen durch NMOSD mehr bewegen oder meinen Körper schonen?

Bewegung empfiehlt sich als Therapie für alle NMOSD-Patient:innen mit Schmerzsymptomen. Besonders bei Schmerzen, die durch spastische Krämpfe entstehen, ist ausreichend Bewegung sehr wichtig. Dies kann dem erhöhten Muskeltonus entgegenwirken. Oftmals lassen sich so die Schmerzen reduzieren. Jedoch sollten Sie darauf achten, dass Sie sich nicht überanstrengen. Dies könnte die Schmerzen sogar verstärken. Neben Betätigungen wie spazieren gehen empfehlen sich beispielsweise Aktivitäten wie Dehnübungen und Stretching, medizinische Physiotherapie , leichte Yoga-Übungen oder Atemtechniken. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserer Schulung “Mobil bleiben bei NMOSD”.

Psychisches Wohlbefinden stärken

Chronische Schmerzen können eine starke psychische Belastung darstellen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig Zeit für sich und Ihre mentale Gesundheit nehmen.

Hilfreiche Tipps für mehr Wohlbefinden

  • Regelmäßige Bewegung, vor allem an der frischen Luft, hilft dem Körper, fit zu bleiben und stärkt das Immunsystem
  • Geplante Entspannungsphasen im Alltag integrieren
  • Ergänzende Entspannungs-Maßnahmen wie Wärme oder Selbstmassage
  • Möglichkeiten schaffen, dass Sie sich zurückziehen können, wenn der Stress zu groß wird und Sie sich zu sehr belastet fühlen
  • Selbsthilfegruppen (speziell für NMOSD oder Schmerzpatient:innen generell) können Sie bestärken, über Ihre Erkrankung zu reden und Ihnen damit Unterstützung bieten
  • Angehörige bei Bedarf um Hilfe und Unterstützung ersuchen oder Ruhe einfordern

Sind Schmerzen bei NMOSD heilbar?

Akute Schmerzen treten häufig gemeinsam mit einem Schub auf und entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit. Diese Schmerzen sind meist durch eine wirksame Schubtherapie gut behandelbar. Jedoch kann es manchmal mehrere Wochen dauern, bis der Schmerz vollständig verschwunden ist.

Chronische Schmerzen, die bereits länger bestehen, sind meist nicht so schnell rückläufig. Hier sollte eine Schmerzkontrolle durch symptomatische Therapien im Vordergrund stehen.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie in unserer Schulung „Therapie der NMOSD„.

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Geprüft Priv.-Doz. Dr. Ilya Ayzenberg: Stand März 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Muskeltonus
Spannungszustand eines einzelnen Muskels oder auch einer gesamten Muskelgruppe
Physiotherapie
Therapieform zur Verbesserung von Beweglichkeit und Kraft durch gezielte Übungen.
spastische Krämpfe
"Spastisch" kommt vom Griechischen „spasmos“, was „Krampf“ bedeutet. Die Muskulatur wird als spastisch bezeichnet, wenn die Spannung krankhaft erhöht ist.