1. Therapien bei Schizophrenie

Behandlungsmöglichkeiten bei Schizophrenie

Die Schizophrenie lässt sich mittlerweile gut behandeln, ist aber nicht immer heilbar.

Was passiert nach der Diagnose?

Nach der Diagnose ist es wichtig rasch mit der Therapie zu beginnen, um (weitere) Psychosen möglichst zu verhindern.

Die Psychiaterin/der Psychiater wird Sie über Ihre Behandlungsschritte aufklären. So wird beispielsweise besprochen, welches Medikament in welcher Dosierung für Sie am ehesten geeignet ist.

Wer stellt die Diagnose?

Die Diagnose wird von einer Fachärztin/einem Facharzt für Psychiatrie gestellt. Andere Berufsgruppen wie PsychtotherapeutInnen oder auch AllgemeinmedizinerInnen können bei Verdacht auf Schizophrenie die/den Erkrankten zu einer/einem PsychiaterIn überweisen.

Der Unterschied zwischen PsychologInnen und PsychiaterInnen ist folgender: PsychologInnen haben Psychologie studiert, PsychiaterInnen Medizin sowie eine fachärztliche Weiterbildung im Bereich der Psychiatrie gemacht.

Sind Psychosen und Schizophrenie das Gleiche?

Schizophrenie Erkrankte können unter anderem an Psychosen leiden. Psychose ist ein Überbegriff für eine Reihe von psychotischen Erkrankungen und kann auch bei anderen Krankheitsbildern (z.B. Demenz oder Epilepsie) auftreten. In dieser Schulung wird auf  Psychosen im Kontext der Schizophrenie eingegangen, hier sind häufige Symptome Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

Wie kann Schizophrenie behandelt werden?

Die Schizophrenie sollte immer mit Antipsychotika therapiert werden. Die modernen Antipsychotika sind mittlerweile auch besser verträglich.

Andere Behandlungsformen wie Psychotherapie, Soziotherapie oder die Einnahme weiterer Medikamente sind als begleitende Therapie sinnvoll.

Was versteht man unter Soziotherapie?

Die Soziotherapie hilft der/dem Erkrankten sich zuhause und im sozialen Umfeld wieder selbstständiger bewegen zu können. Das Erlernen von Selbsthilfetechniken hilft dabei den Alltag besser strukturieren zu können. Ihre Psychiaterin/Ihr Psychiater kann Ihnen eine Soziotherapie verordnen.

Wie schnell soll die Behandlung nach der Diagnose beginnen?

Die Therapie sollte so rasch wie möglich nach der Diagnose eingeleitet werden. Ziel ist es, den Krankheitsverlauf zu durchbrechen, um Folgeschäden wie weitere Psychosen und Gehirnschäden zu verhindern.

Wahl der Therapie bei Schizophrenie

Die Wahl der Therapie ist auf Sie als PatientIn zugeschnitten und baut auf mehreren Behandlungsmethoden auf.

Wie entscheidet meine Ärztin/mein Arzt, welche Therapie für mich gut ist?

Die ExpertIn entscheidet meist anhand der Nebenwirkungen, welches Medikament und welche weitere Therapie für Sie als PatientIn sinnvoll ist. Je nach Krankheitsfall sind unterschiedliche Medikamente und verschiedene Dosierungen nötig. Manchmal muss vor allem in der Anfangszeit die Therapie noch angepasst werden.

Generell gilt: So wenig (Medikamente) wie möglich, so viel wie nötig.

Als PatientIn mitentscheiden

Die Fachärztin/der Facharzt sollte Sie über mögliche Therapieschritte gut und effektiv aufklären. Sinn dahinter ist, dass Sie dann aktiv in den Behandlungsverlauf miteingebunden werden und die Behandlung auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Diese Vorgangsweise heißt Shared Decision Making. Dieser Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Gemeinsame Entscheidungsfindung. Sie als PatientIn können mitentscheiden, indem Sie beispielsweise einbringen, welche Nebenwirkungen Sie am ehesten tolerieren oder ob Sie sich eine Psychotherapie vorstellen könnten etc.

Muss ich für die Therapie ins Krankenhaus?

Für die Therapie müssen Sie als PatientIn nicht zwangsläufig ins Krankenhaus. Ein Klinikaufenthalt kann aber bei schweren Symptomverläufen notwendig sein. Leiden Sie beispielsweise unter starken Angstzuständen und/oder Schlafstörungen oder können Sie den eigenen Zustand nicht mehr korrekt zuordnen, ist ein vorübergehender Aufenthalt in der Klinik sinnvoll.

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Geprüft Dr. Jens Mersch: Stand 25.01.2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.