1. Minimalinvasive Schmerztherapien

Was ist eine minimalinvasive Schmerztherapie?

Minimal-invasiv “ ist ein Fachbegriff aus der Medizin. Dieser beschreibt Eingriffe, mit möglichst kleiner Einschnittstelle auskommen. Oft dringt man mit einer Nadel durch die Haut an den betroffenen Nerven und bringt ein Medikament ein oder unterbricht die Nervenleitung mittels Kälte oder Wärme. Der Vorteil dieser Maßnahmen ist, dass oftmals keine Narkose notwendig ist und das Risiko für Infektionen bei einer kleineren Wundfläche geringer ist. Weitere Vorteile minimalinvasiver Verfahren finden Sie in der Lektion “Minimalinvasive Verfahren bei chronischem Schmerz“.

Gibt es Faktoren, die für eine minimalinvasive Behandlung sprechen?

Die Wahl der Behandlungsmethoden ist sehr individuell. Faktoren, die für den Einsatz einer minimalinvasiven Behandlung sprechen, können sein:

  • Schmerzen, die nicht auf die bereits eingesetzten Methoden ansprechen
  • Vor allem Schmerzen in Nerven, die gut von außen zu erreichen sind wie beispielsweise diese des Rückens, der Halswirbelsäule (HWS), der Hände und Füße
  • Vor Beginn müssen Sie erst verschiedene nicht invasiven Methoden ausprobiert haben, um auszuschließen, dass eine Beschwerdebesserung ohne operativen Eingriff möglich ist
  • Eine psychische Ursache der Schmerzen muss ausgeschlossen werden
Sind begleitende Maßnahmen sinnvoll?

Um einen guten Erfolg der Therapie zu erzielen, ist es sehr wichtig, dass Sie die minimalinvasive Therapie mit anderen Therapien kombinieren.

Wichtige begleitende Maßnahmen sind:

  • Bewegungstherapie, um die Muskelkraft aufrecht zu erhalten
  • Psychotherapie, z.B. Verhaltenstherapie, um Ursachen für die Schmerzen aufzudecken und zu beheben
  • Förderung der Sozialkontakte

Welche Untersuchungen sind vor einem minimalinvasiven Eingriff zur Schmerztherapie erforderlich?

Es ist sehr wichtig, dass die Diagnose „chronisches Schmerzsyndrom“ oder „chronische Schmerzen“ vor dem Einsatz von minimalinvasiven Eingriffen geprüft oder bestätigt wird. Verursacht eine andere Erkrankung die Schmerzen, kann durch den Eingriff kein Erfolg erzielt werden. Zudem sollte vorher eine Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit, Blutuntersuchungen sowie eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden.

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Geprüft: Ao. Univ. Prof.in Dr.in Sabine Sator: Stand März 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Eiweiße
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
Minimal-invasiv
Der Begriff beschreibt zum Beispiel eine Operation, die mittels kleiner Hautschnitte durchgeführt wird. Man spricht dabei auch von „Schlüssellochtechnik".