2. Minimalinvasive Verfahren bei chronischem Schmerz

Wann werden invasive Verfahren zur Therapie von chronischen Schmerzen eingesetzt?

Die Therapie von chronischen Schmerzen lässt sich in zwei Gruppen unterteilen. Zum einen die konservative Therapie : sie schließt alle medikamentösen Maßnahmen sowie alle physiotherapeutischen, ergotherapeutischen und psychotherapeutischen Therapien ein. Sie umfasst alle Maßnahmen, die ohne einen Eingriff auskommen. Das Gegenteil sind die invasiven Verfahren. Wenn alle konservativen Therapien ausgeschöpft sind und Sie immer noch Schmerzen verspüren, wird Ihr:e Ärzt:in die möglichen invasiven Verfahren der Schmerztherapie mit Ihnen besprechen.

Therapierefraktär - Was bedeutet das?

Therapierefraktär ist ein Wort in der Medizin, das häufig im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen fällt. Es bedeutet, dass die Symptome nicht auf die Therapie ansprechen und die Beschwerden anhalten.

Welche Vor- und Nachteile haben minimalinvasive Methoden?

Wie alle Therapie haben auch die minimalinvasiven Methoden ihre Vor- und Nachteile. Diese Verfahren zeichnen sich besonders durch Ihre Vorteile und schnellen Erfolge aus.

Vorteile dieser Methoden sind beispielsweise:

  • Schnelle Schmerzlinderung und dadurch bessere Lebensqualität
  • Ambulante Durchführung möglich
  • Kleiner Wundfläche und somit weniger Infektionsgefahr
  • Weniger Nebenwirkungen auf den restlichen Körper

Kann eine minimalinvasive Schmerztherapie die medikamentöse Schmerztherapie vollständig ersetzen?

Wie erfolgreich eine minimalinvasive Schmerztherapie ist, ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Besonders bei Nervenschmerzen in Bereichen, die man gut von außen erreichen kann, ist die minimalinvasive Schmerztherapie eine viel eingesetzte Maßnahme. Hierzu zählen vor allem Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule und den Extremitäten. Eine Erkrankung, bei der die minimalinvasive Schmerztherapie in den meisten Fällen sehr erfolgreich ist, ist die Behandlung von Facettengelenksarthrose . Mehr zur Therapierung der Facettengelenksarthrose finden Sie in der Lektion „Radiofrequenztherapie (RFT) bei chronischem Schmerz„.

Es sollte jedoch immer vorerst über einen längeren Zeitraum eine medikamentöse Therapie ausprobiert werden. Erst wenn verschiedene Schmerzmittel bei Ihnen wirkungslos sind, kommt eine minimalinvasive Schmerztherapie in Frage.

 

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Geprüft: Ao. Univ. Prof.in Dr.in Sabine Sator: Stand März 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Facettengelenksarthrose
Facettengelenke sind paarige Gelenke, welche auf den beiden unteren und den beiden oberen Gelenkfortsätzen (Processus articulares) aufeinander folgender Wirbel liegen. Zwischen diesen liegt normalerweise eine Knorpelschicht. Ist diese Knorpelschicht durch hohen Verschleiß beschädigt, kommt es dort zur Arthrose und somit zu starken Schmerzen.
konservative Therapie
Diese beinhaltet alle Therapiemöglichkeiten ohne operative Eingriffe.
therapierefraktär
Bedeutet, dass eine Krankheit nicht auf die Therapie anspricht und trotz Behandlung anhält.