„Kryo““ steht im medizinischen Zusammenhang für die Therapie mit Kälte. Bei der Kryoanalgesie wird ein Nerv durch Kälte von bis zu -65 Grad Celsius vereist. Dadurch wird die Reizweiterleitung längerfristig gehemmt. Der Vorteil zu anderen Verfahren ist, dass die Kryoanalgesie für bis zu 3-6 Monate wirken kann. Treten nach diesem Zeitraum erneut Schmerzen auf, kann dieses Verfahren wiederholt werden.
Was bedeutet Kryoanalgesie und wann wird diese eingesetzt?
Wie läuft der Eingriff ab?
Die Kryablation kann ambulant durchgeführt werden, sodass Sie nicht im Krankenhaus übernachten müssen. Zur Vorbereitung auf die Kryablation wird Ihr:e Ärzt:in Sie umfangreich untersuchen und Ihnen Blut abnehmen.
- Ihr:e Ärzt:in wird die Nerven an dem schmerzenden Bereich aufsuchen. Häufig erfolgt dies mit Hilfe einer Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung
- Zuerst wird ausgeschlossen, dass es sich bei diesen dargestellten um Nerven handelt, die für die Muskelbewegung und das Berührungsempfinden verantwortlich sind. Diese Nerven müssen geschont werden und nur die Nerven, die die chronischen Schmerzen auslösen, dürfen betäubt werden.
- Vor der Behandlung wird die Einstichstelle lokal betäubt, sodass Sie keinerlei Schmerzen verspüren
- Vor der Kryoablation wird eine Probeblockade mit einem Lokalanästhetikum durchgeführt
- Sind Sie unter der Probeblockade schmerzfrei, kann eine Kryoablation durchgeführt werden
- Über eine dünne Nadel wird der Nerv mit einer Temperatur von bis zu -65 Grad Celsius vereist. Dadurch entsteht eine kleine Schädigung und der Schmerz kann nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet werden.
- Die schmerzlindernde Wirkung lässt nach etwa 3-6 Monaten nach. Bei Bedarf kann die Kryoablation dann wiederholt werden
Können durch die Therapie Empfindungsstörungen auftreten?
Schwerwiegende Komplikationen treten bei der Kryotherapie nur sehr selten auf. Die häufigste Nebenwirkung bei diesem Verfahren ist die Schädigung der Hautnerven. Diese sensiblen Nerven sind dafür da, dass Sie Empfindung und Gefühl an der Haut wahrnehmen. Aus diesem Grund kann es passieren, dass Sie auf der kleinen Fläche rundum der Einstichstelle ein reduziertes Gefühl haben. Oftmals bilden sich die Empfindungsstörung mit abklingender Wirkung der Kryoanalgesie nach etwa 6 Monaten wieder zurück.