5. Diagnose von Schluckbeschwerden

Weg zur Diagnose

Je früher Sie Schluckbeschwerden Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt mitteilen, desto eher kann sie/er die richtige Diagnose stellen und die Behandlung beginnen. Meistens liegen den Beschwerden Erkrankungen zugrunde, die gut behandelt werden können.

Schluckbeschwerden früh abklären

Schluckbeschwerden beginnen oft schleichend. Eine möglichst frühe Abklärung bringt mehrere Vorteile:

  • Frühe Diagnose: Die Diagnosestellung ist oft kompliziert. Je früher die Untersuchung eingeleitet wird, desto eher erfolgt die korrekte Diagnosestellung
  • Passende Therapie: Je früher eine genaue Diagnose gestellt wird, desto früher kann die auf Sie zugeschnittene Therapie gewählt werden.
  • Wirksamere Therapie: Oft stehen im Frühstadium von Erkrankungen wirksamere Therapien zur Verfügung als im Spätstadium derselben.
  • Bessere Heilungschancen: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser sind meistens die Heilungschancen.

Ärztliche Hilfe bei Schluckbeschwerden

Zögern Sie nicht bei Schluckbeschwerden ärztlichen Rat zu suchen. Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt wird im Gespräch und in der Untersuchung wahrscheinliche Ursachen ausfindig machen. Im Anschluss kann sie/er Sie an die geeigneten SpezialistInnen weiterleiten.

Keine Angst vor dem Arztbesuch

Schluckbeschwerden liegen fast immer banale Erkrankungen zugrunde, die gut behandelt werden können. Je früher Ihre behandelnde Ärztin/Ihr behandelnder Arzt jedoch von den Beschwerden erfährt, desto früher kann die Diagnose gestellt und die Therapie eingeleitet werden. Abwarten kann hingegen manchmal zu einem Krankheitsfortschritt führen und die Therapie erschweren. Gehen Sie also möglichst früh und angstfrei zur Ärztin/zum Arzt Ihres Vertrauens und schildern Sie Ihre Beschwerden.

Arztbesuch

Bei Ihrem Arztbesuch führen Sie zuerst ein Arztgespräch, danach folgt eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls folgen weitere Spezialverfahren. Wenn Sie sich auf die einzelnen Schritte vorbereiten, können Sie mehr Informationen einholen.

Die richtigen ÄrztInnen finden

Sprechen Sie bei Schluckbeschwerden am besten zunächst mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt. Ihre Beschwerden werden eingeordnet und Sie werden an die richtige Fachärztin/den richtigen Facharzt überweisen.

Vorbereitung auf den Arztbesuch bei Schluckbeschwerden

Vor dem Arztbesuch können Sie einiges tun, um sich auf das Gespräch vorzubereiten. Besonders hilfreich ist es, wenn Sie sich vorab Notizen zu folgenden Fragen machen:

  • Wie häufig treten die Beschwerden auf?
  • Wann treten die Beschwerden auf?
  • Treten die Beschwerden abhängig oder unabhängig von Mahlzeiten auf?
  • Wie lange halten die Beschwerden an?
  • Gibt es etwas, das zu einer Besserung der Beschwerden führt?
  • Wurden Sie bereits voruntersucht?

Falls vorhanden, nehmen Sie Unterlagen aus Voruntersuchungen mit. Das spart Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oft Zeit.

Diagnose

Schluckbeschwerden können vielfältige Ursachen haben. Die einzelnen Diagnoseschritte hängen entsprechend von Ihren individuellen Beschwerden ab.

Untersuchungen bei Schluckbeschwerden

Die genauen Untersuchungsschritte werden abhängig von Ihren Beschwerden durchgeführt. Meistens werden einige von folgenden Untersuchungen durchgeführt:

  • Arzt-Patienten-Gespräch
  • Körperliche Untersuchung
  • Untersuchung Ihres Rachens durch einen HNO-Ärztin/einen HNO-Arzt
  • Schluckröntgen zur Beurteilung des Schluckvorgangs
  • Speiseröhren-/Magenspiegelung zur Beurteilung von Rachen, Speiseröhre und Magen

Ablauf einer Speiseröhrenspiegelung

Die Speiseröhrenspiegelung wird in der Regel als Teil einer Magenspiegelung durchgeführt. Sie ermöglicht die Sicht auf das Innere Ihrer Speiseröhre. Eine Speiseröhrenspiegelung läuft folgendermaßen ab:

  1. Nüchternheit: Am Tag der Untersuchung sollten Sie nüchtern sein.
  2. Sedierung: Sie erhalten eine Schlafspritze. Die Untersuchung selbst bekommen Sie nicht mit.
  3. Sonde: Eine Sonde wird durch Ihren Mund in Ihre Speiseröhre eingeführt.
  4. Abklärung: Mittels Sonde beurteilt Ihre Ärztin/Ihr Arzt, ob Ihre Speiseröhre krankhaft verändert ist.
  5. Probenentnahme: Ist Ihre Speiseröhre krankhaft verändert oder verdächtig, kann eine Gewebeprobe entnommen werden.

Nach der Diagnose der Ursache von Schluckbeschwerden

Sobald die Ursache für Ihre Schluckbeschwerden festgestellt wurden, kann eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Das kann zum Beispiel die Behandlung des Aufstoßens oder die Behandlung von Panikattacken sein.

Wieso eigentlich nüchtern sein?

Vor einer Speiseröhren-/Magenspiegelung werden Sie gebeten, nüchtern zu erscheinen. Wieso eigentlich? Bei der Spiegelung wird ein flexibler Schlauch mit Kamera (Sonde) in Ihre Speiseröhre eingeführt. Diese Vorrichtung dient Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt zur Begutachtung Ihrer Organe. Wenn Sie vor der Untersuchung gegessen haben, können verbliebene Speisereste die Sicht blockieren. Überdies kann durch das Einführen des Schlauchs manchmal Ihr Würgereflex ausgelöst werden: Erbrochene Speisereste könnten dann in Ihre Atemröhre gelangen. Wenn Sie vergessen haben, vor einer Magenspiegelung nüchtern zu bleiben, teilen Sie dies also Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt rechtzeitig mit. Dieser wird den Untersuchungstermin dann in der Regel verschieben, um Sie zu schützen.

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Geprüft Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Madl: Stand August 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.