5. Selbst aktiv werden

Blutdruck im Auge behalten

Um den Verlauf der Blutdruckwerte zu verfolgen, sollten Sie Ihren Blutdruck regelmäßig selbstständig messen. Zudem können Sie so selbst überprüfen, ob die durchgeführte Therapie wirkt.

Häusliche Blutdruckmessung

Die häusliche Blutdruckmessung zeigt Bluthochdruck (Hypertonie) auf und dient gleichzeitig dazu, den Erfolg der Therapie zu überprüfen. Mit Hilfe der eigenen Messungen können Sie selbst aktiv Ihren Blutdruck verfolgen. Somit sollten Sie sich spätestens nach einem festgestellten Bluthochdruck ein Blutdruckmessgerät besorgen.

Anleitung für die Heimblutdruckmessung

  1. Setzen Sie sich an einen ruhigen Ort.
  2. Warten Sie fünf Minuten bevor Sie die erste Messung durchführen (z.B. eine Seite Zeitung lesen).
  3. Binden Sie die Manschette zwei Fingerbreit über der Ellenbeuge um den Oberarm.
  4. Sollte Ihr Arm einen Umfang von über 33 cm haben, nutzen Sie für die Messung eine größere Manschette.
  5. Führen Sie nun die erste Messung durch.
  6. Warten Sie anschließend eine Minute und messen Sie dann erneut.
  7. Im Anschluss sollten Sie die Werte der zweiten Messung notieren.

Was es zu beachten gilt

Eine Blutdruckmessung ist leicht durchzuführen. Doch was sollte man bei der Messung beachten?

  • Da der Blutdruck sowohl von psychischen als auch körperlichen Stress abhängt, sollten Sie sich für die Messung einen ruhigen Ort suchen.
  • Vermeiden Sie bei der Messung zu sprechen, da dies den Blutdruck erhöht.
  • Auch bestimmte Lebensmittel, wie Kaffee und Alkohol können den Blutdruck ansteigen lassen. Vermeiden Sie diese kurz vor der Messung.
  • Achten Sie darauf, dass enge, hochgeschobene Kleidung den Arm nicht einschnürt.

Häufigkeit der Blutdruckmessung

Der menschliche Blutdruck schwankt über den Tag und ist auch davon abhängig, ob Sie sich körperlich betätigt haben. Aus diesem Grund empfehlen ÄrztInnen eine Messung am Morgen und am Abend eines Tages. Sprechen Sie mit Ihrer betreuenden Ärztin/Ihrem betreuenden Arzt, wann und wie häufig Sie Ihren Blutdruck messen sollten.

Blutdruck richtig notieren

Wie Sie Ihre Blutdruckmessergebnisse dokumentieren können Sie frei entscheiden. Wichtig ist, dass Sie die Werte vollständig und regelmäßig dokumentieren. Zur Unterstützung dient hierbei unser Blutdrucktagebuch. Dieses finden Sie in weiter unten unter „Downloads“.

Lebensstil bei Bluthochdruck anpassen

Bereits durch kleine Veränderungen an Ihrem Lebensstil können Sie dazu beitragen, Ihren Blutdruck natürlich zu senken. Hier finden Sie konkrete Tipps, wie Sie diese kleinen Schritte in Ihren Alltag einbauen können.

Lebensstilanpassung zur Blutdrucksenkung

Ein erhöhter Blutdruck kann nicht nur medikamentös behandelt werden, sondern Sie können selbst aktiv zur Behandlung beitragen. Den Lebensstil anzupassen ist die erste und wichtigste Säule in der Behandlung von Bluthochdruck. Wenn Sie mit kleinen Schritten starten, wird sich Ihr Körper daran gewöhnen und es wird Ihnen leichter fallen Ihre Gewohnheiten langanhaltend umzustellen.

Einfluss von Nahrungsmitteln

Auch Nahrungsmittel können den Blutdruck stark beeinflussen. Nicht nur Übergewicht, sondern auch der übermäßige Verzehr von Kochsalz lassen den Blutdruck ansteigen.

Alltagstipps

Neben dem Bluthochdruck lässt sich auch das Risiko für viele Erkrankungen mit einem gesunden Lebensstil reduzieren. Die wichtigsten Punkte sind hierbei:

  • Bewegen Sie sich im Alltag. Benutzen Sie zum Beispiel Treppen statt Fahrstuhl.
  • Achten Sie auf eine fett- und zuckerreduzierte Ernährung.
    • Vermeiden Sie es regelmäßig Fastfood zu essen.
    • Essen Sie wenig Kochsalz und kochen Sie frisch, anstatt Fertigprodukte zu essen.
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Zigaretten.

Sollten Sie Hilfe beim Rauchstopp benötigen, kann Sie unser Kurs „Raucherentwöhnung bei Angina Pectoris“ mit zahlreichen Tipps unterstützen.

Wie wirkt sich ein veränderter Lebensstil auf den Blutdruck aus?

Durch eine Anpassung des Lebensstils kann in einigen Fällen auch verhindert werden, dass Sie Medikamente einnehmen müssen. So positiv können sich die Maßnahmen auf den Blutdruck auswirken:

  • Verringerung des Körpergewichts: 5-20 mmHg/10kg
  • Ballaststoffreiche und fettarme Ernährung: 8-14 mmHg
  • Körperliche Aktivität: 4-9 mmHg
  • Weniger Kochsalz: 2-8 mmHg
  • Weniger Alkohol: 2-4 mmHg

Bewegung beim Bluthochdruck

Bewegung und körperliche Aktivität gehören zu einem gesunden Lebensstil. Schon kleine Maßnahmen, wie etwas Bewegung im Alltag, können Ihren Blutdruck natürlich senken.

Schritt für Schritt in Bewegung kommen

Körperliche Bewegung hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Jedoch sollten Sie Sport und körperliche Belastung Ihrer persönlichen Fitness anpassen. Versuchen Sie vorerst kleinere Schritte in Ihren Alltag einzubauen. Hierzu zählt auch Bewegung wie Treppensteigen, längere Fußwege oder Fahrrad fahren. Zudem sollten Sie sich regelmäßig dehnen, um auch Ihre Beweglichkeit zu trainieren. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt bevor Sie mit der körperliche Aktivität starten.

Wirkung von Sport auf das Herz-Kreislauf-System

Körperliche Belastung führt zu einem Blutdruckanstieg. Der höhere Blutdruck wirkt kurzzeitig auf die Gefäße und trainiert das Herz. Sport dient somit als Training für den Organismus. Der Körper kann dann in Ruhe sparsamer arbeiten und der Blutdruck sinkt langfristig.

Motivationstipps

Der erste Schritt ist immer die Bereitschaft etwas zu ändern. Hier sind vor allem kleine Erfolge und kleine Anpassungen des Alltags von Bedeutung.

  • Durch anfangs kleine Schritte ist es meist leichter möglich, dass die neuen Gewohnheiten auch dauerhaft beibehalten werden.
  • Zudem kann eine Sportpartnerin/ein Sportpartner die eigene Motivation fördern.
  • Überlegen Sie sich, was Sie erreichen wollen und setzten Sie sich kleine Ziele.

Downloads

  • Blutdrucktagebuch Ein Blutdrucktagebuch hilft Ihnen Ihren Blutdruck zu verfolgen und ermöglicht Ihren ÄrztInnen Bluthochdruck früh zu erkennen.

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Geprüft Prof. Dr. Andreas Festa: Stand Juni 2022 | PP-ELI-AUT-0819/07.2022 | CV-AT-2200002, 06/2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.