3. Symptome und Diagnose von Bluthochdruck

Symptome von Bluthochdruck

Da Bluthochdruck (Hypertonie) oftmals keine Beschwerden bei den Betroffenen auslöst, ist es umso wichtiger, bereits geringe Anzeichen wahrzunehmen. Sie erhalten nun Hinweise zu den Beschwerden bei Bluthochdruck, sodass Sie einen möglichen Bluthochdruck früh erkennen können.

Anzeichen von Bluthochdruck erkennen

Bei fehlenden Messungen wird Bluthochdruck teilweise erst spät erkannt. Kommt es zu ersten Symptomen, ist es umso wichtiger diese zu erkennen. Häufigste Anzeichen für Bluthochdruck sind:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Ohrensausen
  • Schwindel
  • Nasenbluten

Sollten diese Beschwerden auftreten, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Damit können weitere Schritte für die Klärung Ihrer Beschwerden eingeleitet werden.

Fehlende Wahrnehmung des Bluthochdrucks

Ein erhöhter Blutdruck verursacht in einem leicht bis mittelgradig erhöhten Bereich oftmals keine Beschwerden. Umso wichtiger ist es, dass Sie regelmäßig Blutdruck messen, um die Krankheit früh aufzudecken. Sobald Anzeichen auftreten, die auf einen hohen Blutdruck hinweisen, sollten Sie eine Ärztin/ein Arzt aufsuchen. Bluthochdruck schadet dem menschlichen Körper, sodass er umgehend behandelt werden sollte.

Diagnose von Bluthochdruck

Da eine einmalige Blutdruckmessung keine ausreichenden Rückschlüsse auf eine Blutdruckerkrankung zulässt, werden Sie zur Stellung der Diagnose umfangreich untersucht.

Beidseitige Blutdruckmessung

Normalerweise sind die Blutdruckwerte an beiden Armen, bis auf geringe Abweichungen, gleich. Bei der ersten Messung sollte der Blutdruck an beiden Armen gemessen werden. Erkrankungen, die sich einseitig auf den Blutdruck auswirken, können hierbei erkannt werden. Für eine tägliche Kontrollmessung ist es jedoch ausreichend, an nur einem Arm zu messen. Diese Messung sollte zur besseren Vergleichbarkeit der Werte immer am gleichen Arm durchgeführt werden. Unser Blutdrucktagebuch hilft Ihnen die gemessenen Werte übersichtlich aufzuschreiben. Dieses finden Sie weiter unten unter “Downloads”.

Warum kann der Blutdruck an beiden Armen unterschiedlich sein?

Wenn Sie Ihren Blutdruck hintereinander an beiden Armen messen, werden Sie feststellen, dass die Werte einen geringen Unterschied aufweisen. Dies liegt daran, dass die Ausgeprägung der Muskulatur den Blutdruck beeinflusst.

Warum sollte ich auch zuhause regelmäßig meinen Blutdruck messen?

Oftmals ist zu beobachten, dass der Blutdruck bei der Messung bei der Ärztin/beim Arzt höher ist als in der heimischen Umgebung. Dies ist vornehmlich auf den unterbewussten Stress zurückzuführen, den ein Arztbesuch bei vielen PatientInnen auslöst (sogenannter “Weißkittel-Effekt”). Um einen korrekten Eindruck der Blutdruckwerte zu bekommen, ist es somit wichtig, dass Sie eine regelmäßige Blutdruckkontrolle in der heimischen Umgebung durchführen.

Um die Aufregung vor einem Arztbesuch zu senken, haben wir für Sie einen Fragenkatalog zusammengestellt. In diesem finden Sie häufige Fragen von ÄrztInnen bei Bluthochdruck und Sie können sich auf den Arztbesuch vorbereiten. Sie finden ihn weiter unten unter “Downloads”.

Was sind die Grenzwerte bei Bluthochdruck?

Abhängig von dem Ort und der Tageszeit der Blutdruckmessung schwanken die Grenzwerte des Bluthochdrucks. Diese Grenzwerte können Sie der Darstellung entnehmen:

  • Praxis-Blutdruck: systolisch >140mmHg, diastolisch >90mmHg
  • Häuslicher Blutdruck:
    • tagsüber: systolisch >135mmHg, diastolisch >85mmHg
    • nachts: systolisch >120mmHg, diastolisch >70mmHg
    • 24h-Durchschnittswert: systolisch >130mmHg, diastolisch >80mmHg
    • 24h häuslicher Durchschnittswert: systolisch >135mmHg, diastolisch >85mmHg

Die allgemeine Einordnung von Bluthochdruck finden Sie unter “Bluthochdruck verstehen”.

Ablauf der Diagnose

  • Ergibt die Blutdruckmessung in der Praxis wiederholt erhöhte Werte, werden weitere Untersuchungen durchgeführt.
  • Eine Untersuchungsmethode ist die häusliche Blutdruckmessung. Bei dieser wird täglich durch die Patientin/den Patienten der Blutdruck gemessen und notiert. Somit kann die Ärztin/der Arzt nach einiger Zeit einen Verlauf der Blutdruckwerte ablesen.
  • Bei der 24-Stunden-Blutdruckmessung misst ein Gerät für 24 Stunden tagsüber und nachts Ihren Blutdruck.

Frühe Diagnose bei Bluthochdruck

Aufgrund möglicher Folgen für die Organe ist eine frühzeitige Diagnosestellung wichtig für einen guten Verlauf der Erkrankung. Sie können dazu beitragen, Bluthochdruck (Hypertonie) früh zu erkennen.

Bedeutung einer frühzeitigen Diagnostik

Langjähriger, unentdeckter Bluthochdruck kann Folgen für viele Organe des Körpers haben und im schlimmsten Fall zu einem Verlust dieser Funktion führen. Beispiele hierfür sind Herzschwäche, Nierenschwäche oder Schlaganfall. Der Bluthochdruck löst jedoch meist keine Symptome bei den Betroffenen aus. Daher ist eine frühzeitige Untersuchung die einzige Möglichkeit die daraus folgenden Krankheiten zu vermeiden. Weiterführende Informationen hierzu erhalten Sie unter “Blutdruck im Auge behalten“.

Entstehung von Bluthochdruck vermeiden

Um die Risiken für die Entstehung eines Bluthochdrucks zu vermeiden, können Sie einige Maßnahmen ergreifen. Zu diesen Maßnahmen zählen vor allem ein bewusster Lebensstil, ein normales Gewicht und regelmäßiger Ausdauersport. Genauere Tipps, was Sie selbst tun können, finden Sie in dem Abschnitt “Lebensstil bei Bluthochdruck anpassen“.

Folgen eines unentdeckten Bluthochdrucks

Wird ein Bluthochdruck nicht erkannt oder nicht ausreichend behandelt, können wichtige Organe Schaden nehmen. Das betrifft vor allem das Herz und die Blutgefäße, aber auch andere Organe können im Verlauf immer mehr an Funktionalität verlieren. Weiterführende Informationen erhalten Sie unter “Gefahren des Bluthochdrucks“.

Downloads

  • Vorbereitung auf das Ärztegespräch Um Bluthochdruck zu erkennen, wird Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt beim Arztgespräch Fragen stellen. Nutzen Sie diese Checkliste um sich im auf das Gespräch vorzubereiten.

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Geprüft Prof. Dr. Andreas Festa: Stand Juni 2022 | PP-ELI-AUT-0819/07.2022 | CV-AT-2200002, 06/2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.