2. Ursachen von Vorhofflimmern

Risikofaktoren für Vorhofflimmern

Verschiedene Faktoren, wie das Alter, aber auch einige Grunderkrankungen begünstigen das Auftreten von Vorhofflimmern. Durch die Behandlung der bestehenden Grunderkrankungen kann das Risiko für Vorhofflimmern verringert werden.

Wer erkrankt an Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung des menschlichen Herzens. Etwa 2 Prozent der Gesamtbevölkerung sind betroffen, Männer häufiger als Frauen. Das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, steigt mit dem Alter.

Welche Faktoren begünstigen das Vorhofflimmern?

Einige Erkrankungen können Vorhofflimmern begünstigen. Neben der Herzschwäche, die unter Vorhofflimmern einfach erklärt bereits besprochen wurde, können auch Nierenerkrankungen und durchgemachte Herzinfarkte das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen.

Viele Menschen sind von Übergewicht, Bluthochdruck oder einer Zuckerkrankheit (Diabetes) betroffen. Auch diese Grunderkrankungen begünstigen das Auftreten von Vorhofflimmern, besonders im Alter.

Wie kann ich mein Erkrankungsrisiko senken?

Um das Erkrankungsrisiko gering zu halten oder zu senken, können Sie selbst aktiv werden und einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.

  • Übergewicht: Falls Sie übergewichtig sind, empfiehlt sich eine Gewichtsreduktion. Diese sorgt auch dafür, dass das Herz sich nicht so schnell erschöpft.
  • Bluthochdruck: Wichtig ist außerdem, einen erhöhten Blutdruck zu behandeln.
  • Begleiterkrankungen: Durch das Befolgen der Behandlung von Begleiterkrankungen und die gewissenhafte Kontrolle kann das Risiko auch verringert werden.

Ursachen von Vorhofflimmern im Herzen

Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmuserkrankung des Herzens. Oft liegt die Ursache für Vorhofflimmern im Herzen selbst.

Das vorerkrankte Herz

Die Wahrscheinlichkeit, an Vorhofflimmern zu erkranken, steigt mit der Anzahl bereits bestehender Herzprobleme. So können ein Herzinfarkt, Herzklappenerkrankungen, eine Herzschwäche, aber auch Infektionen am Herzen das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Herzens sehr wichtig.

Veränderungen an den Herzklappen

  • Durch verengte oder undichte Herzklappen kann es zu Druckveränderungen im Herzen kommen.
  • Eine verengte Aortenklappe oder eine undichte Mitralklappe führen mit der Zeit zu einem stärker belasteten linken Vorhof.
  • Der Vorhof kann sich dadurch weiten, wobei die Wand gedehnt wird.
  • Durch diesen Prozess können die Zellen gestört werden. Dadurch ist der Haupt-Taktgeber für den Herzrhythmus nicht mehr der Sinusknoten. Andere elektrische Signale treten schneller auf und „überholen“ den Sinusknoten. Dies führt zu Vorhofflimmern.

Folgen von Herzinfarkten

Gestörte Reizweiterleitung: Wenn Sie bereits einen Herzinfarkt hatten, ist das Gewebe an dieser Stelle vernarbt. In diesem Teil des Herzens ist die Reizweiterleitung dann beeinträchtigt. Darunter kann in manchen Fällen auch die Pumpfunktion des Herzens leiden.

Gedehnte Vorhöfe: Durch die Funktionsstörung des Gewebes nach einem Herzinfarkt kann es außerdem zu einer Überlastung anderer Strukturen des Herzens kommen. Auch hieraus kann eine übermäßige Dehnung der Vorhöfe resultieren, was dazu führt, dass andere Regionen schneller Rhythmussignale senden als der Sinusknoten es beim gesunden Herzen vorsehen würde.

Andere Ursachen für Vorhofflimmern

Neben Erkrankungen des Herzens selbst gibt es auch andere Grunderkrankungen, die Vorhofflimmern begünstigen können. Nicht in allen Fällen kann die Ursache für Vorhofflimmern jedoch eindeutig geklärt werden.

Schilddrüsenerkrankungen

Durch eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) werden auch das Herz und die Gefäße im Körper beeinflusst. Es kann zu einem schnellen Herzschlag, mitunter auch „Herzstolpern“ kommen. Auch Rhythmusstörungen sind eine mögliche Folge. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, bei auftretenden Herzrhythmusstörungen die Schilddrüsenwerte zu kontrollieren: Sowohl eine Blutuntersuchung als auch ein Ultraschall der Schilddrüse können hier Klarheit schaffen. Wenn die Ursache Ihrer Rhythmusstörung bei der Schilddrüse liegt, wird die Therapie der Schilddrüsenüberfunktion die Beschwerden beheben.

Medikamente

Umgekehrt gibt es auch Unterfunktionen der Schilddrüse. Da bei einer Unterfunktion nicht ausreichend Schilddrüsenhormon gebildet wird, nehmen PatientInnen Medikamente ein, die diesen Mangel ausgleichen. Gegebenenfalls kann es dabei zu einer „Überdosierung“ kommen. Dann ist wiederum zu viel Schilddrüsenhormon im Körper, sodass Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden können. Eine regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte und der Medikamentendosierung ist daher empfohlen.

Nierenerkrankungen

Durch eine Nierenerkrankung kann der Elektrolythaushalt im Körper aus dem Gleichgewicht geraten. Das Kalium ist dabei von besonders wichtiger Bedeutung, da es die Erregbarkeit der Zellen im Herzen beeinflusst. Zu hohe oder niedrige Werte können den Herzrhythmus stören.

Schlafapnoesyndrom (Nächtliche Atemaussetzer)

Das Schlafapnoesyndrom fällt meist durch starkes Schnarchen und Atemaussetzer in der Nacht auf. PatientInnen sind müde und können sich schlechter konzentrieren. Die nächtlichen Atemaussetzer führen zu einem Sauerstoffmangel und belasten das Herz. Dies kann Vorhofflimmern provozieren. Da das Schlafapnoesyndrom sehr häufig ist, ist es sinnvoll abzuklären, ob Ihr Vorhofflimmern vielleicht daher rührt.

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Geprüft Mag. Dr. Lukas Fiedler: Stand Juli 2022 | PP-ELI-AUT-0819/07.2022 | CV-AT-2200002, 06/2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.