4. Arztgespräch bei Herz-Amyloidose

Je früher eine kardiale Amyloidose erkannt wird, desto eher können geeignete Behandlungen eingeleitet werden. Ärzt:innen haben in einem frühen Stadium der Erkrankung einen größeren Spielraum, individuelle Behandlungsstrategien mit guter Wirksamkeit und minimalen Nebenwirkungen festzulegen.

So kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden. Unbehandelt kann eine kardiale Amyloidose zu Komplikationen wie zunehmende Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen führen. Wenn ehestmöglich therapeutisch eingegriffen wird, können solche Komplikationen vermindert oder in ihrer Auswirkung gehemmt werden.

Mit einem frühen Therapiebeginn bei Herz-Amyloidose können auch Symptome wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Schwellungen besser gelindert werden. Damit kann Ihre Lebensqualität verbessert und ein aktiveres Leben ermöglicht werden. Weiterführende Informationen zu möglichen Beschwerden erhalten Sie in der Lektion „Symptome der Herz-Amyloidose“.

Bei ersten Beschwerden, die auf eine Herzerkrankung hinweisen, sollten Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens wenden. Das können beispielsweise Allgemeinmediziner:innen sein, welche Sie an entsprechende Fachbereiche verweisen.

Weitere Anlaufstellen sind Kardiolog:innen, also Fachärzt:innen für Herzkrankheiten. Diese spielen eine zentrale Rolle bei der Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Herzproblemen, so auch der kardialen Amyloidose. Kardiolog:innen führen klinische Untersuchungen durch, wie z.B. eine Echokardiographie, um strukturelle Veränderungen des Herzens zu beurteilen. Sie veranlassen auch spezielle Herztests, um die Herzfunktion zu überwachen. Einige Kardiolog:innen haben eine Spezialisierung im Bereich Herz-Amyloidose.

Abhängig von zusätzlichen Beschwerden, die bei Ihnen auftreten, können auch weitere Fachärzt:innen aus Bereichen, wie Neurologie, Gastroenterologie , Hämatologie , Onkologie , Nephrologie oder Endokrinologie hinzugezogen werden.

Durch die Zusammenarbeit eines Ärzteteams aus verschiedenen Fachbereichen kann die bestmögliche Behandlung Ihrer Herz-Amyloidose sichergestellt werden. Möglicherweise gibt es in Ihrer Region ein Amyloidose-Zentrum, an das Sie für die übergreifende Betreuung verwiesen werden.

Im Laufe Ihrer Erkrankung können sich Veränderungen Ihrer Beschwerden zeigen. Die folgenden Beschwerden sollten Sie ernst nehmen und mit Ihrem Betreuungsteam absprechen:

• Eine Zunahme der Kurzatmigkeit, insbesondere in Ruhe oder bei minimaler Anstrengung
• Eine zunehmende Müdigkeit oder Schwäche, die trotz ausreichender Ruhe anhält
• Eine Zunahme von Schwellungen, insbesondere im Bereich der Knöchel, der Beine oder im Bauchraum
• Eine auftretende Atemnot in Ruhe, im Liegen oder nachts
• Ein Auftreten neuer oder sich verschlimmernder Herzrhythmusstörungen wie Herzrasen, Herzstolpern oder unregelmäßiger Herzschlag
• Ein Auftreten von Brustschmerzen in Ruhe oder bei geringer körperlicher Aktivität
• Plötzliche Ohnmacht oder Bewusstseinsveränderungen
• Eine rasche Zunahme des Körpergewichts, wie innerhalb von 3 Tagen um mehr als 2kg