Wie kann durch Diagnostik festgestellt werden, ob eine Amyloidose die Ursache der Herzprobleme ist?
Ihre behandelnden Ärzt:innen werden Ihre Krankengeschichte aufnehmen und eine körperliche Untersuchung durchführen. So kann festgestellt werden, ob eine Amyloidose Ursache der Herzprobleme ist. Ihr Ärzteteam wird Ihr Herz im ersten Schritt gut untersuchen, bevor weitere Tests durchgeführt werden. Neben dem Abhören des Herzens, der Überprüfung von Schwellungen können dann spezielle Untersuchungen durchgeführt werden wie:
Bildgebende Verfahren: Bildgebende Verfahren wie Echokardiographie (Ultraschall des Herzens), MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) können verwendet werden, um strukturelle Veränderungen im Herzen zu identifizieren und das Ausmaß der Amyloid-Ablagerungen zu beurteilen.
Bluttests: Bluttests können durchgeführt werden, um Hinweise auf eine Amyloidose zu finden, wie z.B. erhöhte Konzentrationen von bestimmten Proteinen oder Entzündungsmarkern.
Biopsie: Bei einer Biopsie wird eine kleine Probe von Gewebe aus dem Herzen entnommen, um die Art des Amyloid-Proteins zu bestimmen und so die Diagnose zu sichern. Eine Gewebebiopsie ist bei Verdacht auf eine kardiale Amyloidose nur selten erforderlich.
Warum ist es für die Behandlung wichtig zu wissen, ob Herzprobleme aufgrund einer Amyloidose entstehen?
Die Behandlung von Herzproblemen infolge einer Amyloidose erfordert spezifische Ansätze, die sich von denen bei anderen Herzerkrankungen unterscheiden. Manche Medikamente, die bei anderen Formen von Herzinsuffizienz helfen, sind bei einer Herz-Amyloidose nicht genauso wirksam oder können eine negative Wirkung erzielen.
Wie können Herzprobleme bei Amyloidose behandelt werden?
Die Therapie einer kardialen Amyloidose zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und Komplikationen zu verhindern. Die spezifische Behandlung hängt von der Art der Amyloidose, dem Ausmaß der Herzbeeinträchtigung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen ab. Folgende Behandlungen sind möglich:
Herzschrittmacher und Defibrillatoren: Bei Herzrhythmusstörungen kann ein Herzschrittmacher oder ein implantierbarer Defibrillator (ICD) zur Stabilisierung des Herzrhythmus eingesetzt werden.
Behandlung der Grunderkrankung:
Bei der AL-Amyloidose kann mit Chemotherapie oder Immuntherapie behandelt werden. Ziel ist die Reduzierung der Produktion von fehlgefalteten Proteinen und die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs. Mehr zu dieser Behandlung finden Sie in der Lektion „Behandlung der AL-Amyloidose“ aus der Schulung „Behandlung der Amyloidose“.
Bei der ATTR-Amyloidose steht eine spezifische medikamentöse Therapie mit einem Transthyretin-Stabilisator zur Verfügung. Bei einer hereditären ATTR-Amyloidose mit Beteiligung des Herzens und der Nerven kann auch ein Arzneistoff zur RNA-Interferenz-Therapie eingesetzt werden. Ziel ist die Hemmung der Produktion der fehlgefalteten Proteine. Detailliertere Infos dazu finden Sie in der Lektion „Behandlung der ATTR-Amyloidose“ aus der Schulung „Behandlung der Amyloidose“.
Herztransplantation: In fortgeschrittenen Stadien einer Herz-Amyloidose mit stark beeinträchtigter Herzfunktion kann eine Herztransplantation erwogen werden. Auch wenn andere Behandlungsoptionen nicht ausreichend wirksam sind, sollte über eine Transplantation gesprochen werden.
Einige der Medikamente, die üblicherweise bei einer Herzinsuffizienz verwendet werden, zählen nicht zur Standardtherapie bei der Amyloidose. Ihr Behandlungsteam wird mit Ihnen besprechen, ob und welche weiteren medikamentösen Therapien notwendig sein könnten.
Kann ich die Behandlung der Herz-Amyloidose positiv unterstützen?
Sie selbst können einiges zu Ihrem Behandlungsverlauf beitragen. Wesentlich ist eine gesunde Lebensweise und das Einhalten einer regelmäßigen ärztlichen Betreuung. Worauf Sie konkret achten können, erfahren Sie in der Lektion „Herzinsuffizienz bei Amyloidose bewältigen“.
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Sind medizinische Techniken, mit denen Ärzte Bilder vom Inneren des Körpers erstellen können. Beispiele sind Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Methoden helfen dabei, Krankheiten zu erkennen und zu überwachen, ohne dass eine Operation nötig ist.
Biopsie
Entnahme von verdächtigen Gewebeproben, um eine Krebserkrankung oder entartete Zellen zu diagnostizieren. Gewebeproben werden je nach Organ mit verschiedenen Techniken entnommen und unter dem Mikroskop beurteilt.
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
CT
(Computertomografie)
Bildgebendes Verfahren. Dabei werden Röntgenstrahlen aus verschiedenen Richtungen durch den Körper geführt. Ein Computer verarbeitet die so erzeugten Bilder zu einer Schnittbildreihe. Dadurch ist eine genaue Beurteilung des untersuchten Körperteiles möglich. So können beispielsweise Lage und Größe von Organen und Tumoren dargestellt werden. Die Untersuchung ist schmerzlos.
Eiweiße
(Proteine)
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine chronische Erkrankung, bei der das Herz nicht genügend Blut pumpt, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Herzschrittmacher
Ein Herzschrittmacher ist ein kleines Gerät, das unter die Haut implantiert wird. Es hilft dem Herzen in einem normalen Rhythmus zu schlagen, indem elektrische Signale an das Herz gesendet werden. Bestimmte Herzrhythmusstörungen können so korrigiert werden.
Immuntherapie
Therapie, die das Immunsystem beeinflusst und bei verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. Krebs, eingesetzt wird. Je nach Krankheitsursache kann das Immunsystem gehemmt, stimuliert oder durch die Gabe von Antikörpern verändert werden.
Implantierbarer Defibrillator
(ICD)
Implantierbare Defibrillatoren (ICD) sind kleine Geräte, die unter die Haut implantiert werden, um Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Sie überwachen kontinuierlich den Herzrhythmus und geben bei Bedarf einen Stromstoß ab, um gefährliche Arrhythmien wie Kammerflimmern zu beenden.
MRT
(Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie)
Bildgebendes Verfahren, das sich besonders zur Darstellung von Weichteilen wie Muskeln oder Fettgewebe eignet. Magnetfelder lösen in den verschiedenen Geweben unterschiedliche Signale aus. Diese werden zu Bildern umgewandelt. Die Untersuchung ist schmerzlos und hat keine Strahlenbelastung.
Standardtherapie
Die Standardtherapie ist die Therapie, die den aktuell gültigen wissenschaftlichen Empfehlungen entspricht. Die Standardtherapie ist für verschiedene Erkrankungen unterschiedlich.
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