5. Bewegung bei Amyloidose mit Polyneuropathie

Wie kann Bewegung bei Polyneuropathie durch Amyloidose helfen?

Nach der Diagnose Polyneuropathie ist es entscheidend, dass Sie körperlich aktiv werden oder bleiben. Durch fehlende Bewegung kann Ihre Muskulatur abbauen und Ihre Beweglichkeit eingeschränkt werden.

Mit ausreichender Bewegung können Sie Ihre Muskulatur erhalten, Ausfälle vermeiden und Ihre Gangunsicherheit verbessern. Bewegung hilft Ihnen auch, sich an veränderte Gefühlsempfindungen anzupassen.

Neben einem gezielten Training Ihrer Symptome bei Neuropathie sollten Sie an ein Ausdauertraining denken, um Ihre allgemeine Fitness und Ihr Wohlbefinden zu steigern. Aufgrund einer erhöhten Sturzgefahr bei Polyneuropathie sollten Trainingsübungen auch die Gangsicherheit und die Koordination umfassen, damit Stürze möglichst vermieden werden. Anstelle eines Ausdauertrainings im Wald auf unebenen Untergründen, kann ein Training am Fahrradergometer zuhause sinnvoller sein.

Welche Arten körperlicher Bewegung können bei Polyneuropathie durch Amyloidose helfen?

Verschiedene Arten von Bewegung sind bei einer Polyneuropathie möglich und sinnvoll.

  • Ausdauertraining wie Spazierengehen fördert die allgemeine Gesundheit und trägt zu einem besseren Wohlbefinden bei. Falls möglich, können Sie auch einem anspruchsvolleren Ausdauertraining nachgehen. Welche Form für Sie geeignet ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Behandlungsteam. Nähere Informationen zum Thema Ausdauertraining bei Amyloidose mit Polyneuropathie finden Sie in der Schulung „Fit sein mit Amyloidose“.
  • Zusätzlich gibt es gezielte Übungen für neuropathische Beschwerden. Hier stehen vor allem Übungen für das Gleichgewicht und die Feinmotorik im Vordergrund. Diese Übungen können Ihnen spezialisierte Physiotherapeut:innen und Ergotherapeut:innen zeigen. Übungen zum Training der Feinmotorik und Koordination finden Sie ebenfalls in der Schulung „Fit sein mit Amyloidose“.
Bewegung im Alltag bei Polyneuropathie

Kleine Bewegungsübungen können Sie immer wieder im Laufe des Tages einbauen. Nutzen Sie Pausen, um Übungen zu machen, die Ihr Gleichgewicht und Ihr Gefühlsempfinden stärken. Balancieren Sie beispielweise zwischendurch immer wieder mal auf einem Bein oder massieren Sie Ihre Hände und Füße mit verschiedenen Bürsten.

Physio- und Ergotherapie bei Polyneuropathie

  • Physiotherapie : Die Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei Beschwerden durch Neuropathie. Der Fokus liegt auf dem Gleichgewichtstraining. Damit können Stürze verhindert und Gangunsicherheiten abgebaut werden. Ihre Physiotherapeutin oder Ihr Physiotherapeut kann Ihnen zeigen, wie Sie beispielsweise ein Balancepad für das Gleichgewichtstraining einsetzen.
  • Ergotherapie : Eine Neuropathie kann auch die Hände betreffen. Für den Erhalt einer möglichst selbstständigen Alltagsbewältigung kann Ergotherapie sinnvoll sein. Dabei lernen Sie Übungen kennen, mit denen Sie Ihre Handfunktionen verbessern können. Das kann beispielsweise durch Training mit einem Gymnastikball passieren. Sie erfahren auch, welche Alltagsgegenstände Sie einsetzen können, um Ihre Motorik und Ihr Gefühlsempfinden zu stärken.

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Geprüft Prof. Dr. Hans Jung: Stand August 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Ergotherapie
Therapieform zur Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und Alltagsbewältigung.
Feinmotorik
Fähigkeit, präzise und kleine Bewegungen auszuführen, besonders mit den Händen.
Physiotherapie
Therapieform zur Verbesserung von Beweglichkeit und Kraft durch gezielte Übungen.
Polyneuropathie
Bei einer Polyneuropathie kommt es zu einer Schädigung der Nerven. Dabei ist die Reizweiterleitung durch diese Nerven gestört. Oftmals können vor allem sensible Reize wie Berührungen nicht mehr richtig wahrgenommen werden. So kann es auch dazu kommen, dass die Betroffenen unter Gleichgewichtsstörungen leiden.