1. Schweres Asthma einfach erklärt

Was ist Asthma?

Asthma (Asthma bronchiale, Bronchialasthma) ist eine chronische Erkrankung der Lunge und umfasst eine Gruppe von Erkrankungen. Es wird zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma unterschieden. Diese Erkrankungen haben alle eins gemeinsam: Es kommt zu einer überschießenden entzündlichen Reaktion bzw. einer Überreaktion auf bestimmte Reize.

Betroffene leiden an anfallsartiger Atemnot und Husten, da sich die Atemwege verengen. Die Symptome und Auslöser für Asthma können jedoch vielfältig sein. Mehr zu den möglichen Auslösern erfahren Sie in der Lektion „Ursache und Risikofaktoren für schweres Asthma“.

Wann wird Asthma als schweres Asthma bezeichnet?

Schweres Asthma liegt vor, wenn trotz hoch dosierter Medikamente wie Asthmasprays und Tabletten die Symptome nicht gut kontrolliert werden können oder die Lungenfunktion beeinträchtigt bleibt.

Ist dies der Fall, sind weitere Therapien notwendig. Wie Asthma behandelt wird, richtet sich immer nach den Symptomen und dem Schweregrad der Erkrankung. Deshalb erfolgt die Behandlung stufenweise:

  • Milde Asthmaformen: Eine bedarfsorientierte Behandlung reicht oft aus. Das bedeutet, dass das Asthmaspray nur bei Atemnot eingesetzt wird.
  • Ausgeprägtere Asthmaformen: Hier sind die Beschwerden schwerer und treten häufiger auf. Daher ist es notwendig, fortlaufend Medikamente einzunehmen. In diesem Fall sollte das Asthmaspray täglich oder nach ärztlichem Rat angewendet werden. Die Dosis kann dabei an den individuellen Bedarf angepasst werden.

Wer ist am häufigsten von schwerem Asthma betroffen?

Von schwerem Asthma sind am häufigsten Menschen betroffen, bei denen die Asthmasymptome über einen längeren Zeitraum nicht gut unter Kontrolle waren. Dies kann durch nicht ausreichende oder falsche Therapien oder auch durch ungünstige äußere Faktoren geschehen. Manchmal sind die Auslöser für eine schwere Asthmaform nicht eindeutig.

Zeitpunkt der Erkrankung

Typischerweise tritt schweres Asthma später im Leben auf, manchmal erst um das 40. Lebensjahr. Betroffene haben immer wieder Asthmaanfälle, die sie intensiv beeinträchtigen und sich durch nächtliche Asthmaanfälle zeigen.

Ein höheres Risiko für schweres Asthma haben folgende Gruppen von Menschen:

  • Kinder: Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern.
  • Allergiker:innen: Allergien sind der häufigste Auslöser für schweres Asthma. Besonders betroffen sind Menschen, die bereits an einer allergischen Erkrankung wie einer Staub-, Nahrungsmittel- oder Tierhaarallergie leiden.
  • Atopiker:innen: Als atopische Erkrankungen gilt eine Gruppe von chronisch-entzündlichen Erkrankungen, die durch eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems auf harmlose Umweltstoffe ausgelöst werden. Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis gehören dazu.
  • Raucher:innen: Tabakrauch wirkt sich negativ auf die Lungenfunktion aus und erhöht das Risiko, Asthma zu entwickeln und einen schweren Verlauf zu haben.
  • Übergewichtige Menschen: Übergewicht (Adipositas) kann die Symptomatik von Asthma verschlimmern und das Risiko für schweres Asthma erhöhen.
  • Menschen mit genetischer Vorgeschichte: Asthma kann vererbt werden. Leiden Familienmitglieder an schwerem Asthma, ist das Risiko für die Betroffenen höher.
  • Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen der Atemwege:
    • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
    • Mukoviszidose (zystische Fibrose)
    • Lungenfibrose (chronische Erkrankung durch vernarbtes Lungengewebe)
    • Bronchiektasen (dauerhafte Erweiterung der Bronchien und Atemwege)
    • Gastroösophagealer Reflux (GERD)

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AT-12661, 09/2024 | Geprüft Dr. Marcel Rowhani: Stand Sep. 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.