1. MDS – Grundlagen

Die Erkrankung MDS

MDS ist ein Überbegriff für unterschiedliche Erkrankungen der Zellen des blutbildenden Knochenmarks. MDS ist selten und betrifft vor allem ältere Menschen.

Was versteht man unter MDS?

MDS steht für Myelodysplastisches Syndrom. Der Begriff fasst eine Gruppe von Erkrankungen zusammen, bei denen die blutbildenden Zellen des Knochenmarks geschädigt sind.
Die griechische Silbe Myelos bedeutet Mark. Dysplasia heißt Fehlbildung und deutet auf die veränderte Form der Zellen hin, zu der es durch die Erkrankung kommt.

Im Glossar finden Sie alle wichtigen Begriffe von A wie Anämie bis W wie Watch and Wait zum Nachlesen.

Was bedeuten Erkrankungen des blutbildenden Knochenmarks?

Die Schädigung des Knochenmarks führt dazu, dass Blutzellen nicht mehr normal gebildet werden. Das kann verschiedene Arten von Blutzellen betreffen und sich auf die Anzahl oder das Funktionieren auswirken.

Wie häufig ist MDS?

Das Myelodysplastische Syndrom ist selten.

  • Pro Jahr erkranken etwa 5 von 100.000 Personen.
  • Im Durchschnitt sind die Betroffenen bei der Diagnose 72 Jahre alt.

Blutbildung und Aufgaben des Blutzellen

Rote und weiße Blutkörperchen sind Blutzellen, ebenso die Blutplättchen. Sie alle werden im Knochenmark gebildet und erfüllen unterschiedliche Funktionen.

Wie funktioniert die gesunde Blutbildung?

Die Blutbildung findet bei Erwachsenen im Knochenmark der Plattenknochen statt. Zu den Plattenknochen zählen:

  • Schädelknochen
  • Wirbelknochen
  • Rippen
  • Beckenknochen
  • Brustbein

Im Knochenmark befinden sich sogenannte Knochenmarkstammzellen. Aus diesen entwickeln sich alle Blutzellen. Nach ihrer Ausreifung werden die Blutzellen ins Blut abgegeben.

Welche Blutzellen gibt es und was sind ihre Aufgaben?

Zu den allgemeinen Funktionen des Blutes gehört der Transport von

  • Nahrungsstoffen,
  • Giftstoffen
  • und Hormonen.

Spezielle Aufgaben von Blutzellen:

  • Rote Blutkörperchen (Erythrozyten): Sauerstofftransport, CO2-Abtransport
  • Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): unterschiedliche Typen für spezifische und unspezifische Körperabwehr
  • Blutplättchen (Thrombozyten): Bildung von Blutgerinnseln (z.B. bei Wunden)

Blutbildung bei MDS

Das MDS (Myelodysplastisches Syndrom) führt zu einer gestörten Bildung von Blutzellen. Abhängig davon, welche Art von Blutzellen betroffen ist, treten unterschiedliche Beschwerden auf.

Was passiert bei MDS im Knochenmark?

Bei MDS ist das Knochenmark geschädigt. Das bedeutet:

  • Knochenmarkstammzellen funktionieren nicht richtig.
  • Reife Blutzellen werden nicht im passenden Ausmaß gebildet.

Auch Zellen kommunizieren!

Das Knochenmark wird verständigt, wenn der Körper mehr Blutzellen benötigt. Bei MDS funktioniert dieser Vorgang nicht: Der Körper weiß nicht, wann er mehr oder weniger Blutzellen bilden muss. Die Kommunikation ist gestört.

Welche Veränderungen des Blutes gibt es bei MDS?

Im Knochenmark kann es bei MDS zu Fehlbildungen von roten und weißen Blutkörperchen sowie von Blutplättchen kommen. Je nachdem, welche der Zellen betroffen sind, entsteht Blutarmut, ist die Blutgerinnung oder die Körperabwehr gegen Infekte gestört.

Downloads

  • Glossar Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zu MDS gesammelt.

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Geprüft Univ.-Prof. Dr. Michael Pfeilstöcker: Stand Juli 2021 | Quellen und Bildnachweis

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