3. Symptome von MDS

Blutarmut bei MDS

Blutarmut ist ein Mangel an roten Blutkörperchen, die Sauerstoff transportieren. Daraus resultiert ein Sauerstoffmangel im Körper. Für die Behandlung werden Medikamente und Bluttransfusionen eingesetzt.

Welche Symptome können durch eine Blutarmut auftreten?

Der Mangel an roten Blutkörperchen wird auch Blut- bzw. Sauerstoffarmut oder Anämie genannt. Typische Symptome sind abhängig vom betroffenen Organ.

Gehirn:

  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Konzentrationsschwäche

Herz:

  • Erhöhter Puls (Herz pumpt schneller, um geringen Sauerstoffgehalt auszugleichen)
  • Atemnot, Muskelschwäche
  • Wasser in der Lunge, in den Beinen

Was kann mir helfen, um die allgemeinen Symptome der Blutarmut zu verbessern?

Blutarmut bei MDS lässt sich nicht mit Vitamintabletten behandeln (im Gegensatz zu einigen anderen Formen der Blutarmut).

Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Medikamente (z. B. Erythropoetin),
  • Bluttransfusionen und
  • Bewegung unter Vermeidung von Überlastung.

Warum Bewegung bei MDS guttut

Bewegung ist wichtig und kräftigt Ihre Muskulatur. Auch das Herz ist ein Muskel und kann mit der Blutarmut besser umgehen, wenn es gestärkt wird.

Bei Auftreten welcher Symptome sollte ich dringend zur Ärztin/zum Arzt gehen?

Wenn eines der folgenden Symptome auftritt, sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt informieren:

  • Atemnot in Ruhe
  • Luftnot beim Sprechen
  • Körperliches Schwächegefühl, z. B. Schwierigkeiten zu Stehen
  • Probleme beim Stiegen steigen

Infekte bei MDS

MDS (Myelodysplastisches Syndrom) kann anfälliger für Infekte machen. Sie können aber einiges tun, um schweren Infekten vorzubeugen.

Warum bin ich mit MDS anfälliger für Infekte?

Bei MDS werden Blutzellen fehlgebildet. Die weißen Blutkörperchen schützen vor Infekten. Wenn diese in ihrer Anzahl verändert sind oder fehlerhaft funktionieren, wird der Körper anfälliger für Infekte.

Warum sollte ich bei MDS schon bei Anzeichen eines Infektes zur Ärztin/zum Arzt gehen?

Bei gesunden Menschen befinden sich bis zu 150.000 weiße Blutkörperchen in einem Mikroliter (μl) Blut. Sinkt diese Zahl zum Beispiel auf unter 500/μl ab, können einfache Infektionen für den Körper gefährlich werden. Lassen Sie im Zweifelsfall daher immer Ihre Blutwerte kontrollieren. Jeder Bluttest ist nur eine Momentaufnahme, sodass Sie bei einer neu aufgetretenen Infektion wieder eine neue Bestimmung vornehmen lassen sollten.

Wie kann ich Infekte vermeiden?

Nicht alle Infekte lassen sich vermeiden, wenn die körpereigene Abwehr geschwächt ist.

Kaum vermeidbar sind bakterielle Infekte. Meist werden diese durch Bakterien, die im gesunden Körper wohnen (z.B. Darmbakterien) ausgelöst.

Vermeidbar:

  • Virale Infekte: z.B. können zu Grippezeiten größere Menschenmengen gemieden werden.
  • Pilzinfektionen: Bei entsprechendem Risiko Gartenarbeit, Biotonnen etc. vermeiden.

Soziale Kontakte sind wichtig

Ziehen Sie sich nicht zurück, sondern lassen Sie sich von Ihren behandelnden ÄrztInnen beraten. Denn: Soziale Kontakte sind wichtig für die psychische Gesundheit. Schützende Maßnahmen wie Impfungen, regelmäßiges Händewaschen und Blutkontrollen ermöglichen oftmals ein normales Sozialleben. Informieren Sie sich also bei Ihren behandelnden ÄrztInnen über Ihr persönliches Risiko.

Blutungen bei MDS

MDS (Myelodysplastisches Syndrom) kann die Blutgerinnung stören. Es kommt dabei häufiger zu bestimmten Blutungsformen (z.B. punktuelle Blutungen), die Sie abklären lassen sollten.

Warum kann es bei MDS zu Blutungen kommen und welche Blutungen können auftreten?

Manche MDS-Formen führen zu vermehrten Blutungen. Im gesunden Körper sorgen Blutplättchen dafür, dass Blutgerinnen und offene Wunden verschlossen werden können. Sinkt die Anzahl der Blutplättchen unter einen bestimmten Wert, kommt es zu vermehrten Blutungen.

Blutungsarten bei MDS

  • Punktuelle Blutungen (sog. Petechien): Flohstichartige, kleine, hellrote Punkte auf der Haut. Sie können auch auf der Mundschleimhaut auftreten. Wen Sie diese bemerken, sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt aufsuchen.
  • Wiederholtes Zahnfleischbluten, Nasenbluten: Sprechen Sie dies bei Ihren ÄrztInnen an.
  • Blaue Flecken: Können auf eine gestörte Blutgerinnung hinweisen. Wenn nicht offensichtlich ist, woher die blauen Flecken kommen, ist ein Arztbesuch ratsam.

Wie sollte ich mich bei Auftreten einer Blutung verhalten?

Generell sollten offene Wunden desinfiziert, verbunden und gegebenenfalls mit Druckverband versorgt werden. Handelt es sich um punktuelle Blutungen oder MDS-typische Blutungsformen, sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt kontaktieren. Die Blutplättchenzahl im Blut sollte dann untersucht werden.

Downloads

  • Glossar Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zu MDS gesammelt.

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Geprüft Univ.-Prof. Dr. Michael Pfeilstöcker: Stand Juli 2021 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.