1. Umgang mit der Angst vor dem Tod

Mit wem kann ich über meine Angst vor dem Tod sprechen?

Bei schweren Erkrankungen wie Brustkrebs kann es vorkommen, dass wir uns vor dem Tod  fürchten. Er ist etwas Ungewisses, das wir nicht kontrollieren können. Daher können Gefühle wie etwa Angst auftreten. Es kann hilfreich sein, diese Gefühle mit jemandem zu teilen.

Aber: SIE bestimmen, mit wem Sie Ihre Gefühle und Ihre Anliegen teilen wollen!

Es ist ratsam, mit Personen zu sprechen, die mit dieser Situation umgehen können. Das kann etwa jemand  sein, der dafür ausgebildet ist – Ärzt:innen oder Psycholog:innen beispielsweise – oder jemand Vertrautes aus dem Freundeskreis.

Sollten Sie gar nicht über das Thema Tod oder Sterben sprechen wollen, ist das auch völlig in Ordnung. Die Entscheidung, wann, wo und wie Sie über mögliche Ängste sprechen, liegt ganz bei Ihnen.

Mit Kindern über den Tod sprechen

Vermeiden Sie es, mit Kindern oder Jugendlichen über Ihre Ängste vor dem Tod zu sprechen. Kinder können einfühlsam mit sterbenden Erwachsenen umgehen, sie sollten aber keinesfalls die Hauptstütze in Ihrem Leben sein. Menschen in jungem Alter können mit solchen Situationen noch schwer umgehen. Ziehen Sie es also jedenfalls vor, mit einem Erwachsenen über Ihre Ängste zu sprechen!

Was kann mir bei akuter Angst vor dem Tod helfen?

Reden Sie über Ihre Angst. Dies mag anfangs vielleicht abschreckend oder unangenehm wirken, kann aber sehr hilfreich sein. Gerade wenn die Angst vor dem Tod sehr groß ist, tut es gut, diese Gefühle mit jemandem zu teilen. Indem Sie über Ihre Ängste sprechen, erlangen Sie Kontrolle darüber.

Überlegen Sie sich, mit wem Sie sprechen wollen. Vielleicht gibt es vertraute Freund:innen oder Bekannte in Ihrem Umfeld, die Sie gerne unterstützen.

Geben Sie Ihren Angehörigen auch eine Art „Anleitung“, was Sie von ihnen wünschen:

  • Brauchen Sie jemanden, die:der nur zuhört?
  • Möchten Sie getröstet werden?
  • Wollen Sie Ratschläge und Lösungsansätze erhalten?

Vielleicht möchten Sie lieber mit einer Person reden, die speziell dazu ausgebildet ist. Es gibt zahlreiche Psychoonkolog:innen , welche darauf geschult sind, mit Ihnen über die Angst vor dem Sterben zu sprechen. Solche Gespräche können Ihnen eine große Unterstützung bieten und helfen, Ihre Ängste zu reduzieren.

Was versteht man unter Psychoonkologie?

Die Psychoonkologie ist ein Fachgebiet, welches sich mit den psychischen und sozialen Belastungen von Menschen, die von Krebs betroffen sind, beschäftigt. Psychoonkolog:innen unterstützen Patient:innen und deren Angehörige bei der Bewältigung von emotionalen und psychischen Herausforderungen im Zusammenhang mit einer Krebsdiagnose und –behandlung.

Für Kontakte zu ausgebildeten Psychoonkolog:innen können Sie sich an die Krebshilfe wenden.  Diese  steht als Anlaufstelle für Betroffene im gesamten deutschsprachigen Raum zur Verfügung:

Österreich: www.krebshilfe.net

Schweiz: www.krebsliga.ch

Deutschland: www.krebshilfe.de

Wie fühlt es sich an zu sterben?

Der Sterbeprozess ist für jeden Menschen individuell. Es ist verständlich, Angst davor zu haben, da der Tod ungewiss ist. Normalerweise können wir unser Leben planen. Somit stellt das Sterben einen Kontrollverlust dar.

Es ist wichtig zu wissen, dass viele der auftretenden Probleme und Schmerzen behandelt werden können. Ein Therapieplan und -ziel können dabei helfen, Symptome zu erkennen und mit ihnen umzugehen.

Zusätzlich kann es helfen, frühzeitig ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, damit andere Personen für Sie da sind, wenn es Ihnen schlechter geht. So wissen Sie auch, auf wen Sie sich verlassen können und an wen Sie sich bei Problemen wenden können.

An wen kann ich mich im psychologischen Notfall wenden?

In einem psychologischen Notfall – wenn akut eine große Angst auftritt – haben Sie die Möglichkeit, bei der Telefonseelsorge anzurufen. Diese ist um jede Uhrzeit, 24 Stunden am Tag, erreichbar. Die Mitarbeiter:innen der Telefonseelsorge sind geschult darauf, sich mit (Todes-)Ängsten auseinander zu setzen. Wertvollte Tipps zum Umgang mit Angst liefert auch unser Kurs Angst und Brustkrebs.

Link zur Telefonseelsorge: https://www.telefonseelsorge.at/

Telefonnummer: 142

Was kann ich tun, wenn ich nicht ganz verstanden habe, was der Arzt/die Ärztin zu mir sagt?

Es ist nachvollziehbar, dass Sie manchmal vielleicht nicht sofort verstehen, was Ihr Behandlungsteam Ihnen mitteilt. Es kommt viel Information auf einmal auf Sie zu und manchmal bleibt wenig Zeit, um nachzufragen.

Notieren Sie sich wichtige Fragen bereits vor einem geplanten Gespräch. Denken Sie vor dem Termin nach, welche Fragen Sie stellen möchten. Schreiben Sie Ihre Fragen auf einen Zettel und nehmen Sie diesen mit zum Gespräch. So vermeiden Sie, etwas in der Situation zu vergessen, worüber Sie sich schon viele Gedanken gemacht haben.

Fragen Sie, ob Sie das Gespräch mit dem Handy aufnehmen dürfen. So können Sie im Nachhinein das Gesagte anhören.

Natürlich können Sie auch um Wiederholung oder genauere Erklärung bitten.

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Geprüft Dr.in Gabriele Traun-Vogt, Univ.-Prof.in Priv.-Dozin DDr.in Eva K. Masel, MSc und Dr. Gerald Bachinger: Stand Oktober 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Psychoonkolog:innen
Psychologische Unterstützung von Menschen, die an Krebs erkrankt sind. Hauptziel ist es, den Patienten bei der Bewältigung der emotionalen, sozialen und psychologischen Herausforderungen zu helfen, die mit der Krebsdiagnose und -behandlung verbunden sind.