1. Harnsteine und Nierensteine einfach erklärt

Welche Funktion haben die Nieren und das harnableitende System in unserem Körper?

Die Nieren haben viele verschiedene Aufgaben und sind für unseren Körper sehr wichtig. Zu diesen Aufgaben zählen:

  • Die Nieren filtern das Blut und scheiden giftige Stoffe in den Urin aus
  • Sie regulieren den Wasserhaushalt
  • Sie regulieren die Elektrolyte (z.B. Kalzium und Magnesium) und steuern den Säure-/Basenhaushalt
  • Die Nieren produzieren Hormone, wie zum Beispiel die Hormone für die Blutbildung

Welche Organe gehören zum ableitenden Harnsystem?

Neben den Nieren zählen auch die sogenannten ableitenden Harnwege zum Harntrakt. Dazu gehören die beiden Harnleitern, die Harnblase und die Harnröhren. In den Nieren wird der Urin produziert. Anschließend wir er über die Harnleiter in die Blase geleitet. In der Blase wird der Urin gespeichert, bevor er dann über die Harnröhre ausgeschieden wird. Wenn Sie Beschwerden im Bereich des Harntraktes haben, sollten Sie sich an eine Urologin oder einen Urologen wenden.

Was sind Harnsteine und Nierensteine und an welchen Stellen im Harntrakt können Steine vorkommen?

Hatten Sie im Verlauf Ihres Lebens bereits Probleme mit Harn- oder Nierensteinen? Etwa bei jedem zehnten Erwachsenen treten mindestens einmal im Leben Harn- oder Nierensteine auf. Nierensteine und Harnleitersteine bilden sich, indem bestimmte Substanzen im Harn kristallisieren. Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der Lektion „Entstehung von Harnsteinen und Nierensteinen“.

Harn- und Nierensteine werden allgemein auch als Urolithiasis bezeichnet. Je nach Lage im Harntrakt werden sie weiter unterschieden in:

  • Nierensteine (Nephrolithiasis)
  • Harnleiterstein (Ureterolithiasis)
  • Harnblasensteine (Zystolithiasis)
  • Harnröhrensteine (Urethralithiasis)

Steine, die sich nicht abgelöst haben und an ihrem Ursprungsort in der Niere liegen, werden als Nierensteine bezeichnet. Löst sich ein Stein aus dem Nierenbecken ab und wandert entlang des Harnleiters in Richtung Blase, nennt man diesen Harnleiterstein. Harnleitersteine sind ursächlich für die typischen kolikartigen Beschwerden. Von dort können sie weiterwandern in Harnblase und Harnröhre.

Warum sollten Harn- und Nierensteine unbedingt behandelt werden?

Harnsteine können unbehandelt Folgen für Ihre Gesundheit haben. Gelangen Steine in den Harnleiter, kann das den Urinabfluss blockieren. Das kann zu Entzündungen der Niere führen und die Nieren schädigen. Hält die Nierenschädigung an, kann dies zu einer Nierenschwäche führen. Diese Erkrankung wird auch Niereninsuffizienz genannt.

Ein Großteil der Steine gehen spontan von selbst ab. Sie werden dann über den Urin ausgeschieden. Sollte bei Ihnen ein sehr kleiner Stein zufällig entdeckt worden sein und Sie haben keine Beschwerden durch diesen, kann auf eine Therapie vorerst verzichtet werden. In der Regel verursachen Harnleitersteine jedoch Beschwerden. Typisch sind kolikartige, wellenförmige Schmerzen. Wenn der Stein nicht von selbst abgeht, muss er therapeutisch entfernt werden.

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Geprüft Priv.-Doz. Dr. Julia Heinzelbecker: Stand 29.06.2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Eiweiße
(Proteine)
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.