Wie haben Sie eigentlich erfahren, dass Sie an Krebs erkrankt sind?
Im Gegensatz zu älteren Patient:innen, die in eine Reihe von Screening-Programmen (Massen-Vorsorgeuntersuchungen) eingebunden sind, sind Sie in einem Alter, in dem das noch nicht der Fall ist, da Krebs bei jungen Frauen und Männern vergleichsweise seltener auftritt.
Gibt es in Ihrer Familie ein gehäuftes Auftreten von Krebserkrankungen und Sie sind genetisch getestet worden? Haben Sie Ihre Erkrankung vielleicht selbst entdeckt – zum Beispiel ein Muttermal, das komisch ausgesehen hat oder haben Sie einen Knoten in Ihrer Brust ertastet?
Bei jungen Erwachsenen wie Ihnen kommt es oft zu Verzögerungen zwischen dem Auftreten von Symptomen und der Diagnosestellung. Das kann damit zu tun haben, dass Sie vielleicht Scheu hatten, Symptome gegenüber Ärzt:innen zu thematisieren. Vielleicht wurden Ihre Symptome aber auch nicht gleich erkannt, da es noch relativ wenig studienbasierte Erfahrung mit Krebserkrankungen in Ihrer Altersgruppe gibt.
Betreuung von Krebs betroffener Jugendlicher und junger Erwachsener
Während in manchen Ländern die Disziplin „AYA Oncology“ (AYA = adolescents and young adults) schon gut etabliert ist, wird in Österreich derzeit noch eine Trennung zwischen der sogenannten pädiatrischen Onkologie (bis zum 18. Lebensjahr) und der Onkologie „für Erwachsene“ vorgenommen. Diese Grenze ist allerdings willkürlich gesetzt, denn keine Erkrankung beginnt oder endet mit punktgenau 18 Jahren. Besonders der Übergang chronisch kranker Kinder bzw. Jugendlicher von der Kinderheilkunde in die Erwachsenenmedizin (auch bezeichnet als Transition) ist dabei eine besonders herausfordernde Phase. Daher haben wir uns in einem virtuellen Patiententag speziell dem Thema Transitionsmedizin gewidmet. Im Rahmen dessen gab es beispielsweise einen Vortrag zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL).