4. Erschöpfung bei CTCL

Woher kommt das Gefühl der Erschöpfung bei CTCL?

Das Gefühl der Erschöpfung bei kutanen T-Zell-Lymphomen kann durch unterschiedliche Gründe entstehen:

  • Bei der Erkrankung sind vor allem Zellen des Immunsystems betroffen. Das Immunsystem sorgt normalerweise dafür, dass Krankheitserreger bekämpft und abgewehrt werden. Bei Ihnen sind diese Zellen nun jedoch „geschwächt“, weshalb es zu einem Gefühl der Erschöpfung kommen kann.
  • Sie leiden an einer chronischen Erkrankung. Eine solche Erkrankung hält über einen langen Zeitraum hinweg an und sorgt so für eine dauerhafte Belastung der Psyche.
  • Viele der Patient:innen mit CTCL leiden unter störenden Hautsymptomen und zeigen so die Tendenz sich zurückzuziehen. Ein Rückzug gleicht jedoch oft einer steigenden Inaktivität. Auch diese Inaktivität sorgt häufig für ein Erschöpfungsgefühl.

Sie merken also, dass das Gefühl der Erschöpfung durch viele verschiedene Faktoren gleichzeitig bedingt sein kann. Diese können jedoch von Patient:in zu Patient:in unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Was kann ich gegen die ständige Müdigkeit tun?

Die einfachste Lösung gegen dauerhafte Müdigkeit ist eine, die zunächst etwas paradox erscheint. Aber durch regelmäßige Bewegung und das Überwinden Ihrer Inaktivität können Sie ganz leicht selbst für mehr positive Energie sorgen. Darüber hinaus werden Sie nach aktiver Betätigung eine deutlich größere innere Zufriedenheit und Stolz verspüren als zuvor.

Tipps zur Überwindung der Inaktivität
  • Aktivitätsniveau über mehrere Tage genau beobachten, Phasen von Inaktivität erfassen und eine erhöhte Achtsamkeit auf genügend Bewegung legen.
  • In längeren Phasen der Inaktivität gezielt kleine Bewegungsepisoden einbauen. Dabei reicht schon ein kurzer Spaziergang um den Häuserblock, eine Runde im Park oder im eigenen Garten.
  • Verabredungen mit Freund:innen zu sportlichen Aktivitäten ausmachen.
  • Motivations-Apps oder Videos im Internet anschauen oder herunterladen, um eine gezielte Anleitung zu erhalten.
  • Bei besonderem Motivationsbedarf eignen sich auch Bewegungs-/ Fitnesstrainer, die personalisierte und angepasste Sportpläne erstellen oder Sie bei Übungen anleiten.

Was kann ich gegen Schlafprobleme tun?

Schlafstörungen können generell in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt werden:

  • Insomnien betreffen das Ein- oder Durchschlafvermögen. Personen, die unter dieser Schlafstörung leiden, können entweder schlecht einschlafen, brauchen ungewöhnlich lange, um zur Ruhe zu kommen, oder wachen nachts häufiger auf.
  • Parasomnien beschreiben Probleme während des Schlafens. Betroffene berichten von einer erhöhten Anzahl an Albträumen oder Schlafwandeln im Laufe der Nacht.

Ein Resultat dieser Schlafstörungen ist eine erhöhte Tagesmüdigkeit, die bis zur Beeinträchtigung von Alltagsaktivitäten führen kann (Autofahren!).

Um Schlafprobleme gezielt behandeln zu können, sollte man zunächst die Ursache der Schlafstörungen herausfinden. Beim kutanen T-Zell-Lymphom entstehen Schlafstörungen oftmals aus einer Mischung der Erkrankung selbst und ihrer Therapie. Denn auch die Wirkstoffe der Therapie können einen Einfluss auf unser Schlafverhalten haben.

Tipps für einen besseren Schlaf
  • Abendrituale entwickeln, um Sorgen oder grübelnde Gedanken loszuwerden, wie etwa das Trinken einer Tasse Tee.
  • Entspannende und beruhigende Musik anstellen.
  • Auf „blaues Licht“ direkt vor dem Schlafen gehen verzichten. Blaues Licht, wie es von Handys oder E-Books produziert wird, hebt unser Aktivitätsniveau und verschlechtert so die Schlafqualität.
  • Elektronische Geräte in Bettnähe ausschalten.
  • Schlafzimmer abdunkeln und kühl halten. Es empfiehlt sich vor dem Schlafen den Raum zu lüften, um die Temperatur im Schlafzimmer zu senken.

Was kann mir helfen, neue Kraft für den Alltag zu tanken?

Um jeden Tag mit neuer Energie zu beginnen, ist es hilfreich, den vorherigen in Ruhe abzuschließen. Hierzu kann ein Dankbarkeitstagebuch helfen, welchem Sie sich jeden Abend widmen. Nehmen Sie sich jeden Abend etwas Zeit, den Tag zu reflektieren und bewusst noch einmal in Gedanken durchzugehen. Viele Tage vergehen, an denen wir vermeintlich nichts Besonderes erlebt haben. Oftmals fällt uns erst beim Nachdenken auf, welche kleinen und schönen Dinge wir an diesen Tagen erlebt und/oder geleistet haben.

Ideen für ein Dankbarkeitstagebuch:

  • Notieren Sie drei positive Dinge, die heute passiert sind
  • Wofür waren Sie heute besonders dankbar?
  • Welche Menschen haben Ihren Tag besonders gemacht?
  • Notieren Sie auch, wenn etwas nicht so gut lief und wie Sie die Situation beim nächsten Mal verbessern können
  • Was möchten Sie morgen unternehmen, um morgen zu einen besseren Tag zu machen?
  • Mein Ziel für morgen / die nächste Woche ist:
Dankbarkeitstagebuch
Ein Dankbarkeitstagebuch erlaubt Ihnen, die positiven Ereignisse eines Zeitraums festzuhalten. Es kann Ihnen dabei helfen, sich besser auf Ihre Gefühle und Ziele zu konzentrieren. Download

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Geprüft Dr.in Eva Lehner-Baumgartner: Juni 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.