2. Psychische Belastung bei CTCL

Welche Auswirkungen kann CTCL auf die Psyche haben?

Ein kutanes T-Zell-Lymphom ist eine Erkrankung, die Betroffene über einen langen Zeitraum begleitet. Es ist schwierig im Allgemeinen zu sagen, wie sich die Erkrankung auf die Psyche auswirken wird. Dies liegt zum einen daran, dass Betroffene individuell auf die Diagnose reagieren, unterschiedliche Bewältigungsstrategien haben und die Krankheit in unterschiedlicher Intensität erleben können. Zum anderen bringen chronische Erkrankungen wie diese Betroffene über Jahre hinweg durch Höhen und Tiefen. Daher ist es völlig normal, dass es Tage gibt, an denen die Krankheit kaum präsent ist, sowie Phasen, in denen man sich niedergeschlagen und kraftlos fühlt.

Warum ist es wichtig, dass ich bei CTCL auch auf mein psychisches Wohlergehen achte?

Das Ziel der Therapie bei CTCL ist neben der Reduktion Ihrer Symptome auch ein bestmöglicher Erhalt Ihrer Lebensqualität. Denn nur so kann ein möglichst langes und zufriedenes Leben für Sie als Patient:in erreicht werden.

Warum Ihre psychische Gesundheit einen direkten Einfluss auf Ihr Wohlbefinden hat, verdeutlicht folgender Zusammenhang:

  • Psychische Belastungen sorgen bei allen Menschen für einen Anstieg des Stressniveaus.
  • Ein anhaltend hohes Stressniveau kann in Folge ein generelles Unwohlsein mit sich bringen. Dies zeigt sich bereits in unserem Alltag, zum Beispiel in einem reduzierten Geduldsvermögen oder leichter Reizbarkeit im Umgang mit Mitmenschen.
  • Mit einem erhöhten Stressniveau steigt die Anspannung unserer Muskeln und so auch die Spannung unserer Haut. Unter Umständen können hautassoziierte Symptome so verstärkt oder erst hervorgerufen werden.

Kann mein psychisches Wohlbefinden den Krankheitsverlauf beeinflussen?

Ihr psychisches Wohlbefinden hat keinen direkten Einfluss auf die Entstehung oder den Verlauf Ihrer Erkrankung. Dennoch sollten Sie sich stets darüber bewusst sein, dass eine gesunde Psyche eine wichtige Stütze bildet. So können anspruchsvolle Situationen oder belastende Phasen besser überwunden werden. Wenn Sie sich selbst wohl und psychisch stark fühlen, wird auch Ihre Lebensqualität auf Dauer davon profitieren.

Gibt es Übungen, die bei Stress und Angstgefühlen helfen?

Stress- und Angstgefühle verstärken sich oftmals gegenseitig. Daher kann es für Patient:innen hilfreich sein, durch kontrollierte Übungen diese Gefühle besser zu regulieren.

Übungen hierfür können sein:

  • Atemübungen

Kontrolliertes Atmen kann helfen, den eigenen Körper innerhalb kurzer Zeit zu beruhigen. So können akute Stresssituationen schnell reduziert werden.

Genauere Anleitungen für solche Atemübungen finden Sie in der Lektion Übungen zum Mitmachen bei Stress- und Angstgefühlen.

  • Achtsamkeitsübungen

Hierzu zählen zum Beispiel Vorstellungsübungen. Für eine dieser Übungen stellen Sie sich in einer bequemen Sitzposition eine Wasseroberfläche vor, die ruhig vor Ihnen liegt. Nun kommt etwas Wind auf, der die Wasseroberfläche zu Wellen aufwirft. Dieser Wind ist ein Symbol für Ihre Angstgefühle. Doch nach einiger Zeit klingt dieser Wind wieder ab, die Wasseroberfläche wird wieder ruhig und auch Ihre Angstgefühle nehmen ab.

Auch andere Bilder vor Ihrem inneren Auge können Sie sich in einer solchen Zeit zu Nutze machen und sich so von Ihren Angstgefühlen lösen.

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Geprüft Dr.in Eva Lehner-Baumgartner: Juni 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.