5. Nebenwirkungen der CTCL-Therapie

Welche Nebenwirkungen können Behandlung von kutanen T-Zell-Lymphomen (CTCL) auftreten? Wie können diese behandelt werden?

Bei der Behandlung von kutanen T-Zell-Lymphomen (CTCL) können je nach Therapieform unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten, die es frühzeitig zu erkennen und zu behandeln gilt. Im Folgenden sind die häufigsten Nebenwirkungen der verschiedenen Therapien sowie die möglichen Behandlungsansätze beschrieben:

Hautgerichtete Therapie

  • Kortisoncremes: Bei langfristiger Anwendung kann die Haut verdünnen, was zu erweiterten und leicht platzenden Adern führt.
  • Chemotherapiehaltige Cremes: Diese können Entzündungen der Haut (Dermatitis) verursachen. Zur Linderung kann die Anwendung pausiert oder die Intervalle verlängert werden (z. B. Anwendung jeden zweiten Tag statt täglich). Dies sollte allerdings nur in Absprache mit den Behandler:innen erfolgen.

Strahlentherapie

  • Strahlentherapie kann Hautrötungen, Trockenheit und in seltenen Fällen eine erhöhte Empfindlichkeit der Haut verursachen. Diese Symptome lassen sich durch milde Hautpflegeprodukte und feuchtigkeitsspendende Lotionen lindern.

Systemtherapie

  • Interferon Alpha: Zu Beginn der Therapie können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen auftreten. Diese Beschwerden können oft mit Paracetamol gelindert werden und nehmen im Laufe der Behandlung ab.
  • Retinoide (z. B. Bexaroten): Diese können Veränderungen im Blutbild verursachen, wie erhöhte Fettwerte oder verminderte Schilddrüsenhormone. Diese müssen überwacht und gegebenenfalls durch fettsenkende Medikamente oder Ersatzpräparate behandelt werden.
  • Methotrexat: Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit und Müdigkeit. Unterstützende Medikamente können helfen, insbesondere bei Übelkeit, und Folsäure kann die Nebenwirkungen reduzieren. Folsäure sollte 24 Stunden nach Methotrexat eingenommen werden. Mehr Informationen zum Thema Übelkeit bei Krebs erhalten Sie in unserer Schulung “Übelkeit bei Krebs“.

Antikörpertherapie

  • Mogamulizumab: Zu Beginn können Hautausschläge oder allergische Reaktionen auftreten, die mit Kortison oder Antiallergika behandelt werden können. Langfristig kann es zu einem Rückgang der weißen Blutkörperchen, insbesondere der Lymphozyten, kommen, was oft ein Ziel der Therapie ist.
  • Brentuximab-Vedotin: Diese Therapie kann eine Polyneuropathie verursachen, die zu Gefühlsstörungen in Händen und Füßen führt. Diese Nebenwirkungen sollten sofort dem behandelnden Arzt gemeldet werden, damit die Dosis angepasst oder das Intervall der Behandlung verändert werden kann. Weiterführende Informationen zur Polyneuropathie erhalten Sie in unserer Schulung “Polyneuropathie bei Krebs versehen“.

Wann sollte ich meine Behandler:innen über Nebenwirkungen informieren?

Es ist entscheidend, dass Sie Ihre Behandler:innen sofort informieren, wenn Sie den Verdacht haben, dass Nebenwirkungen auftreten. Warten Sie nicht darauf, dass die Symptome von allein verschwinden, sondern sprechen Sie ungewöhnliche Beschwerden direkt an, sobald sie auftreten.

Tipps für den Alltag

Zusätzlich zu Medikamenten gegen Nebenwirkungen können kleine Anpassungen im Alltag zu einer verbesserten Verträglichkeit führen.

  • Hautreizungen und Rötungen: Verwenden Sie milde, parfümfreie Hautpflegeprodukte und tragen Sie locker sitzende Kleidung.
  • Juckreiz: Halten Sie Ihre Haut gut befeuchtet und verwenden Sie kalte Kompressen zur Linderung.
  • Müdigkeit: Planen Sie regelmäßige Ruhepausen ein und achten Sie auf ausreichenden Schlaf.
  • Übelkeit: Gute Hausmittel bei Übelkeit sind zudem Ingwer und Zitrone, z. B. als Tee oder Bonbon.
  • Infektionsrisiko: Achten Sie auf gute Handhygiene und vermeiden Sie Kontakt mit kranken Personen.

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Geprüft Prof. Dr. Chalid Assaf: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
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