Diagnose der CLL (chronische lymphatische Leukämie)
Wenn Ihr Arzt eine CLL (chronische lymphatische Leukämie) vermutet, führt er eine Reihe von diagnostischen Untersuchungen durch. Sie dienen dazu, die CLL sicher nachzuweisen und die Behandlung zu planen.
Untersuchungen bei CLL (chronische lymphatische Leukämie)
Die Untersuchungen bei CLL (chronische lymphatische Leukämie) sind schmerzfrei und können in der Regel alle ambulant durchgeführt werden. Besonders wichtig sind körperliche Untersuchungen und die Blutuntersuchung.
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Untersuchungen bei CLL
1. Krankengeschichte (Anamnese)
Bei der Anamnese sammelt der Arzt alle Informationen, die zur Beurteilung und Behandlung der CLL nützlich sein können.
Um die Krankheit und Ihren generellen Gesundheitszustand beurteilen können, wird der Arzt Ihnen eine Reihe von Fragen stellen: Haben Sie Schmerzen, Fieber oder fühlen Sie sich erschöpft? Neigen Sie in letzter Zeit zu Infekten? Welche Krankheiten wurden in der Vergangenheit oder werden aktuell bei Ihnen behandelt? Was ergaben vorhergehende Untersuchungen?
Untersuchungen bei CLL
2. Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung tastet der Arzt Lymphknoten, Milz und Leber auf Schwellungen ab.
Bei der körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die Lymphknoten am Hals, in den Achseln und in den Leisten ab. Im Bauchraum achtet der Arzt besonders darauf, ob Milz oder Leber geschwollen sind. Die Untersuchung von Haut und Schleimhäuten kann dem Arzt Hinweise auf eine Blutungsneigung oder Blutarmut geben.
Untersuchungen bei CLL
3. Großes Blutbild (Differentialblutbild)
Ein großes Blutbild gibt dem Arzt wichtige Informationen über die Anteile der Blutkörperchen im Blut.
Mit einer Blutprobe wird im Labor ein großes Blutbild gemacht. Zusätzlich zum kleinen Blutbild erfolgt hier auch ein sogenanntes Differentialblutbild. Das bedeutet, dass die Anteile aller Untergruppen der weißen Blutkörperchen im Blut bestimmt werden. Meist werden bei der Blutuntersuchung neben dem großen Blutbild auch noch andere Werte wie Nierenwerte oder bestimmte Entzündungs-Proteine bestimmt.
Untersuchungen bei CLL
4. Immunphänotypisierung
Die Untersuchung von Oberflächenstrukturen der CLL-Zellen zeigt den genauen Zelltyp.
Bei der Immunphänotypisierung werden aus einer Blutprobe CLL-Zellen extrahiert. Auf der Oberfläche dieser Zellen befinden sich bestimmte Strukturen, die mit CD und einer Zahl benannt werden (zum Beispiel CD19 oder CD23). Welche dieser CD-Strukturen vorliegen gibt dem Arzt Informationen darüber, um welchen Zelltyp es sich handelt.
Untersuchungen bei CLL
5. Röntgen und Ultraschall
Mit Röntgen und Ultraschall lassen sich Vergrößerungen von Lymphknoten, Milz und Leber genau bestimmen.
Um noch besser zu erfassen, welche Lymphknoten befallen sind, können Röntgen oder Ultraschall eingesetzt werden. Auch die Größe von Milz und Leber kann mit einer Ultraschalluntersuchung exakt bestimmt werden. In besonderen Fällen oder in Studien kann eine Computertomographie genauere Bilder aus dem Köperinneren liefern.
Untersuchungen bei CLL
6. Weiterführende Untersuchungen
Vor Beginn einer Therapie sind unter Umständen noch weiterführende Untersuchungen notwendig.
Vor allem wenn eine CLL weiter fortgeschritten ist und behandelt werden soll, folgen oft noch weitere Untersuchungen. Sie dienen dazu, das richtige Medikament für den individuellen Typ der CLL-Zellen auszuwählen. Dazu zählen zum Beispiel genetische Untersuchungen der CLL-Zellen.
Die Diagnose CLL (chronische lymphatische Leukämie) muss nicht immer zu einer Therapie führen. Ist die Erkrankung noch in einem früheren Stadium, reicht es oft aus, abzuwarten und währenddessen die Entwicklung der CLL zu beobachten (Watch & Wait). Erfahren Sie mehr darüber in den Kursen „CLL behandeln“ und „Leben mit Watch & Wait bei CLL“.
ATONC161182-2016-12-20 | Geprüft Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger: Stand 16.10.2018