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Kurs Durchfall bei der Brustkrebstherapie: Lektion 4 von 6

Ernährung bei Durchfall

Mit zu den wichtigsten Maßnahmen bei Durchfall zählt die richtige Ernährung. Sie soll einerseits den Durchfall lindern bzw. ihn nicht weiter verstärken. Es gilt weiters die Verluste wichtiger Nährstoffe auszugleichen. Worauf es bei der Ernährung bei Durchfall ankommt, erfahren Sie in dieser Lektion unseres Online-Kurses.

Video Transkript

Kann ich Durchfall selbst behandeln?

Durchfall selbst behandeln würde ich eher nicht so stehen lassen können. Wichtig ist es, dass wir sagen: Wir können als Betroffene selber etwas beitragen. Eine Durchfallserkrankung behandeln bedeutet immer im Einklang mit dem Therapeuten, Arzt oder Ärztin und auch mit der Selbstaufgabe: Wie soll ich meine Ernährung so adaptieren, dass die Durchfallserkrankungen gestoppt bzw. reduziert werden.

Warum ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen?

Bei Durchfallserkrankungen, das muss man vielleicht erklären, ist es so, dass Sie mehr als drei Stühle pro Tag haben, die sehr wässrig sind. Das heißt: Ich verliere über den Durchfall sehr, sehr viel Flüssigkeit. Und das ist der Grund, warum es eigentlich oberstes Gebot ist bei einer Durchfallserkrankung, ordentlich viel Flüssigkeit zuzuführen, aber auch vor allem richtige Flüssigkeit zuzuführen.

Wie viel sollte ich am Tag trinken?

Grundsätzlich wissen wir alle, dass ein gesunder Mensch eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zuführen soll. Und wenn man sich jetzt dann vorstellt, dass man über diese Durchfallserkrankung, wo man vier, fünf, sechs, sieben Mal am Tag auf die Toilette gehen muss und da Flüssigkeit verliert, man aber auch das Gefühl hat, man fühlt sich krank, man neigt dazu, nicht gerne zu trinken, dass man da wirklich konsequent messbar, nachvollziehbar macht, dass man zumindest zwei Liter Flüssigkeit zuführt pro Tag.

Mit welchen Tricks kann es mir gelingen, im Alltag mehr zu trinken?

Ja, das sind ganz simple Dinge in Wirklichkeit, die wir uns ins Bewusstsein rufen,

  • indem Sie einen Wasserkrug an Ihren Arbeitsplatz stellen, wo Sie dann eigentlich erinnert werden: „Halt, ach ja, genau, ich muss etwas trinken.“
  • Es gibt auch Frauen, die sagen: „Ich stelle mir ein Wasserglas hin zu einem Waschbecken, denn dann kann ich nach jedem Toilettengang, wo ich automatisiert meine Hände wasche, auch wieder sofort sagen: Ah ja, genau, und ein Glas Flüssigkeit soll ich ja auch wiederum zuführen.“
  • Ganz moderne Menschen stellen sich einen Wecker, der alle Stunden oder alle Dreiviertelstunden einmal läutet, und durch dieses Bimmeln werde ich daran erinnert: Ja, bitte, ich trinke jetzt ein bisschen was.

Wir sollen eines wissen: Dass Durst die einzige Möglichkeit unseres Körpers ist, uns mitzuteilen: Halt, ich bin schon ziemlich am Limit. Ich bin am Austrocknen.

Denn vergessen Sie bitte eines nie: Ein junger Mensch besteht zu 70 Prozent aus Flüssigkeit. Ein älterer Mensch zu 60 Prozent aus Flüssigkeit. Das ist ein permanenter Auf-, Ab- und Umbau, und das heißt: Basis für unsere Gesundheit oder auch Gesundung ist die Flüssigkeitszufuhr.

Kann ich bei Durchfall weiterhin Kaffee trinken?

Grundsätzlich ist es so, dass der Kaffeekonsum bei Durchfallerkrankungen aufgrund seiner Inhaltsstoffe, nämlich den Röstprodukten und des Koffeins, die Darmtätigkeit anregt und damit eigentlich nicht zu empfehlen sind.

Gibt es eine bestimmte Diät, die ich bei Durchfall einhalten sollte?

Eine Ernährungsform oder eine Diätform bei Durchfallserkrankungen ist sicherlich sinnvoll und ratsam, weil wir wissen, dass es Lebensmittel gibt, die den Darmfrequenz, also die Eigenbewegung des Darmes durchaus beschleunigen. Wir nennen in der Diätologie vor allem bestimmte Lebensmittelgruppen, die wir vordringlich zuführen sollen. So gesehen können wir eigentlich schon von einer Diätform bei einer Durchfallerkrankung sprechen, und zwar mit der großen Überschrift „Schonkost“ oder „leichte Vollkost“.

Welche Fehler werden am häufigsten bei der Ernährung bei Durchfall gemacht?

Fehler im Bereich der Durchfallserkrankungen bezüglich des Essens sind Klassiker.

  • Wie zum Beispiel, dass man Gemüse- und Obstkonsum vor allem in roher Form macht, weil man will sich ja gesund ernähren, man fühlt sich krank und möchte sich gesund ernähren. Wir alle wissen: Gemüse und Obst ist was Gesundes. Allerdings: Durchfallserkrankungen und rohes, frisches Obst und auch Gemüse sind da nicht hilfreich.
  • Das nächste ist, dass Leute glauben, dass Vollkornprodukte in der Situation hilfreich sind. Das ist leider auch nicht der Fall.
  • Das nächste ist, dass sie auf ihren täglichen Kaffee nicht verzichten wollen. Das Ist leider auch nicht hilfreich.
  • Und leider muss ich auch das klassische Müsli, das Frühstücksmüsli im Zuge einer Durchfallserkrankung als klassischen Fehler auflisten.

Sollte ich wenige große oder mehrere kleine Mahlzeiten einnehmen?

Wir sollten uns bei Durchfallserkrankungen grundsätzlich vor Augen führen, dass wir einen langen, großen Verdauungstrakt haben. Und zwar ist unser Darm sieben Meter lang, wobei der Enddarm, der Dickdarm dafür zuständig ist, dass der Darminhalt, dass der Stuhl, die Stuhlkonsistenz vor allem im Dickdarm gebildet wird. Aber grundsätzlich ist es ein Organ, das sozusagen großflächig in Mitleidenschaft gezogen ist. Ist gleich: Ich soll es schonen. Schonen ist gleich: mehrere kleinere Mahlzeiten und nicht klassischerweise drei große Hauptmahlzeiten. Das ist sicherlich eine der ganz wichtigen Maßnahmen, die man bei Durchfallserkrankungen machen sollte.

Auf welche Lebensmittel sollte ich während akutem Durchfall verzichten?

Beim akuten Durchfall sollten Sie auf fünf Gruppen der Lebensmittel verzichten:

  • Das eine ist die klassische Milch, weil die Laktose, die in der Milch drinnen ist, den Durchfall eher fördert.
  • Das nächste ist, auf Ihren täglichen Kaffee bitte eher verzichten, weil da die Röststoffe, aber auch das Koffein den Durchfall eher anregen würde.
  • Was sich von selbst versteht, ist eigentlich der Alkohol in so einer Situation.
  • Alles, was Sie von der gesunden Ernährung bezüglich von Vollkornprodukten, ob das jetzt das Brot und Gebäck ist, ob das der Vollreis ist oder die Vollnudeln. Bitte wenn Sie davon während einer Durchfallserkrankung eher Abstand nehmen.
  • Aber auch das Müsli, weil wir im Müsli rohe Haferflocken haben oder auch andere Art von Flocken und es sich hier um praktisch rohe Stärke handelt und das den Durchfall wirklich massiv fördern würde.
  • Sehr, sehr fette und scharfe Lebensmittel — die bitte auch während einer Durchfallserkrankung nicht zuführen. Es würde zu einer Verstärkung dieser Situation führen.

Welche Lebensmittel helfen, den Durchfall schnell beherrschbar zu machen?

Lebensmittel, die den Darm schonen, helfen, den Durchfall schneller beherrschbar zu machen.

  • Das sind vor allem die Weißbrot-Produkte, ob das die Semmel ist, ob das der Zwieback ist, ob das das Toastbrot ist einerseits
  • Aber auch der helle Reis, Reisflocken, feine Haferflocken.
  • Dann natürlich eine große Flüssigkeit und auch vor allem die richtige Flüssigkeitszufuhr, das kann sein eine Gemüsebrühe, das kann sein ein lang gezogener Schwarztee.
  • Und auch bestimmte Obstsorten: das ist der geriebene Apfel, aber auch die Banane, die zerdrückte.
  • Und die Karotten, die dürfen wir nämlich auch nicht vergessen. All jene, die Kleinkinder haben, wissen dass Karotten stuhlregulierend sind. Die haben mit dem Inhaltsstoff Pektin einen großen Vorteil: Sie binden Flüssigkeit im Darm.

Kann Joghurt helfen, die biologische Darmflora gesund zu halten?

Joghurt kann helfen, die biologische Darmflora gesund zu halten. Wir wissen heute, dass diese Laktobazillen auf jeden Fall sehr, sehr hilfreich sind. Bei Durchfallserkrankungen, und dafür gibt es auch Studien, können solche Laktobazillen die Dauer einer Durchfallserkrankung durchaus reduzieren.

Aber: Wir sollten noch dazusagen, dass wir ganz, ganz viele unterschiedliche Darmkeime haben, die jeder Mensch in einer anderen Vielfalt hat. Und da wir sozusagen den Schlüssel für eine Reduzierung des Durchfalls noch nicht gelöst haben. Aber grundsätzlich ist das Joghurt sicherlich sehr hilfreich. Wenn ich an Durchfall akut leide, würde ich dringend empfehlen, ein laktosefreies Joghurt zuzuführen.

Kann es aufgrund meiner Ernährung gegen Durchfall zu Verstopfung kommen?

Es ist so, dass stopfende Lebensmittel nicht wie eine Tablette sofort wirken. Das wäre ja zu simpel. Dann würden ja sämtliche Lebensmittel eigentlich wirken sofort wie eine Tablette.

Das ist ja der große Unterschied bei der Ernährung, dass da die Maßnahmen erst über Stunden oder auch über Tage wirksam werden für unseren Organismus. Grundsätzlich ist es so, dass natürlich, wenn wir jetzt ganz konsequent auf Vollkornfaserstoffe verzichten in unserer Ernährung, damit der Durchfall sich nicht verstärkt, kann natürlich auf der anderen Seite, wenn dieses Geschehen abklingt und ich nicht unter Anführungszeichen rechtzeitig meine Ernährung wieder ein bisschen in die ausgewogene, gesunde Ernährung korrigiere, kann daraus allerdings sehr individuell sehr wohl auch Verstopfung entstehen.

Wobei die meisten Menschen eigentlich so viel Hausverstand haben, dass sie da, bevor sie sich mit dem Thema Verstopfung auseinandersetzen, sehr wohl von der Befindlichkeit her wieder das richtige an Ernährung wählen. Also ist es eher selten vorkommend.

Was bringt ein Ernährungstagebuch und wie führt man ein solches?

Beim Führen eines Ernährungstagebuches sind zwei Dinge wesentlich:

  • Das eine ist, dass ich niederschreibe, was ich zugeführt habe. Das ist fein, wenn man dann mit einem Arzt, Ärztin oder auch mit einem Professionisten, mit einer Diätologin spricht. Man hat die Blickdiagnose: Was hat die Patientin eventuell nicht richtig gemacht.
  • Und zusätzlich ist das Anführen der Stuhlhäufigkeit, eventuell auch der Tageszeit hilfreich, weil es schon Phänomene gibt, dass man da eher in der Frühe oder eher am Abend solche Häufigkeiten nachweisen kann. Man kann also den täglichen Tagesablauf für einen dritten und auch für sich selbst besser darstellen.

 

Auf den Punkt gebracht

Ernährung bei Durchfall

  • Weil bei Durchfall der Körper viel Flüssigkeit verliert, ist es wichtig, viel Flüssigkeit zuzuführen, zumindest 2 Liter am Tag.
  • Bei Durchfall ist eine darmverträgliche Ernährung wichtiger als eine vollwertige Ernährung.
  • Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Kaffee und Frühstücksmüsli sollten Sie bei Durch fall besser weglassen.

Dem Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen entgegenwirken

Normalerweise nimmt der Dickdarm den Großteil an Wasser aus dem Darminneren wieder auf und führt es auf diesem Weg dem Organismus wieder zu. Diese Rückgewinnung ist bei Durchfall gestört, weshalb übermäßig Flüssigkeit verlorengeht.

Wie Sie dem Verlust von Flüssigkeit entgegenwirken können:

  • Trinken Sie ausreichend, idealerweise zwischen 2 und 3 Liter pro Tag.
  • Auch Suppen eignen sich als Flüssigkeitsquelle.
  • Kontinuierlich kleine Mengen zu trinken fällt leichter.
  • Halten Sie stets etwas zu trinken griffbereit oder stellen Sie eine stündliche Erinnerungsfunktion auf Ihrem Handy ein.
  • Trinken Sie nicht erst, wenn Sie bereits Durst verspüren.
  • Verzichten Sie auf konzentrierte Frucht- und Gemüsesäfte, kohlensäure-, alkohol- oder koffeinhaltige Getränke. Sie wirken durchfallfördernd.

Wie Sie dem Verlust von Mineralstoffen entgegenwirken können:

Neben Flüssigkeit verliert der Körper bei Durchfall wertvolle Mineralstoffe. Es ist wichtig, diesen Verlust auszugleichen. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Lebensmittel auch durchfallverträglich sind.

Tipp: Ideal zum Ausgleich der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste bei Durchfall ist die Drittellösung. Wie Sie diese herstellen, erfahren Sie in den Rezepte-Downloads in Lektion 5 dieses Kurses.

5 Ernährungsgrundregeln bei Durchfall

  • Viele kleine Mahlzeiten pro Tag sind für den Darm besser zu bewältigen.
  • Meiden Sie Rohes und Rohkost. Ausnahmen sind: Bananenbrei, geschabter Apfel und Heidelbeerkompott.
  • Fettfreie Nahrungsmittel überfordern in dieser Situation den Darm. Meiden Sie daher beispielsweise fette Käse-, Wurst- oder Fleischsorten, Aufstriche, Fertigwaren, und Knabbergebäck und ebenso fettreiche Zubereitungsarten.
  • Wählen Sie bewußt ballastoffarme Lebensmittel wie z. B.
    • Weißbrot (ist besser verträglich als Vollkornbrot)
    • weißer Reis (ist besser verträglich als Vollreis)
    • Polenta oder Porrigde (ist besser verträglich als Müsli)
  • Bei Durchfall gilt noch mehr als üblich – langsam essen.

Welche Lebensmittel sollte ich bei Durchfall zu mir nehmen bzw. meiden?

Im folgenden Abschnitt erhalten Sie eine genauere Übersicht darüber, welche Lebensmittel bei Durchfall förderlich sind und auf welche Sie eher verzichten sollten.

Getränke

Gut bei Durchfall

  • stilles Mineralwasser
  • Tee v.a. lang gezogener Schwarztee, Pfefferminz, Kamille, Salbei, Fenchel

Ungünstig bei Durchfall

  • Kaffee
  • Alkohol
  • kohlensäurehaltige Getränke
  • Fruchtsäfte, Smoothies

Brot

Gut bei Durchfall

  • Weißbrot, Semmel, Toastbrot, Zwieback, Knäckebrot, Reis- und Maiswaffeln

Ungünstig bei Durchfall

  • Frisches Brot, Vollkornbrot

Milchprodukte

Gut bei Durchfall

  • Laktosefreies Joghurt, Topfen und Sauerrahm,  milde Käsesorten

Ungünstig bei Durchfall

  • Klassische Milch, Schlagobers, fette und scharfe Käsesorten, Schimmelkäse

Obst

Gut bei Durchfall

  • Banane als Brei, geschabter Apfel
  • Heidelbeeren
  • Obst gedünstet als Mus oder Kompott

Ungünstig bei Durchfall

  • Steinobst, Zitrusfrüchte, Weintrauben, Trockenfrüchte, Smoothies

Kräuter, Gewürze

Gut bei Durchfall

  • Frische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Majoran
  • Allgemein mild würzen

Ungünstig bei Durchfall

  • rohe oder geröstete Zwiebel, Knoblauch
  • scharfe Gewürze wie Pfeffer, Chili

Getreideprodukte

Gut bei Durchfall

  • Teigwaren
  • Reis, Getreideflocken, Grieß, Polenta, Hirse

Ungünstig bei Durchfall

  • Vollkornteigwaren
  • Vollkornreis, Vollkornflocken

Gemüse

Gut bei Durchfall

  • gedünstet, fein geschnitten oder geraspelt
  • Karotten, Sellerie, Kürbis, Spargel, Zucchini, Sellerie, Süßkartoffeln, Kartoffeln gekocht oder als Püree

Ungünstig bei Durchfall

  • Rohes Gemüse
  • Kraut, Kohl, Gurken, Paprika, Hülsenfrüchte, Pilze, fettreiche Kartoffeln (frittiert, geröstet)

Fleisch, Wurst

Gut bei Durchfall

  • Magere Wurstwaren, Schinken, Putenwurst
  • Magere Fleischsorten wie Huhn, Kalb, Lamm, Rind

Ungünstig bei Durchfall

  • Fette Wurstsorten, Salami, Extrawurst, Speck
  • Fettes, paniertes, stark gebratenes, geräuchertes oder gepökeltes Fleisch

Fisch

Gut bei Durchfall

  • Magere Fischsorten, z. B. Forelle, Zander, Saibling, Scholle, Dorsch, Kabeljau

Ungünstig bei Durchfall

  • Fette Fischsorten (Karpfen, Makrele)panierter und geräucherter Fisch

Mehlspeisen, Süßigkeiten

Gut bei Durchfall

  • Biskuit, altbackener Germteig, Strudelzubereitung mit wenig Fett
  • Zucker in Maßen, Bitterschokolade (in Maßen)

Ungünstig bei Durchfall

  • Blätterteig, frischer Germteig, Krapfen, Cremetorten, Honig in größerer Menge
  • Marzipan, Nougat, Pralinen

Welche Lebensmittel sollte ich bei Durchfall zu mir nehmen bzw. meiden?

In der folgenden Tabelle erhalten Sie eine genauere Übersicht darüber, welche Lebensmittel bei Durchfall förderlich sind und auf welche Sie eher verzichten sollten.

Gut bei Durchfall Ungünstig bei Durchfall
Getränke
  • Stilles Mineralwasser
  • Tee v.a. lang gezogener Schwarztee, Pfefferminz, Kamille, Salbei, Fenchel
  • Kaffee, Alkohol
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Fruchtsäfte, Smoothies
Brot
  • Weißbrot, Semmel, Toastbrot, Zwieback, Knäckebrot, Reis- und Maiswaffeln
  • Frisches Brot, Vollkornbrot
Milchprodukte
  • Laktosefreies Joghurt, Topfen und Sauerrahm,  milde Käsesorten
  • Klassische Milch, Schlagobers, fette und scharfe Käsesorten, Schimmelkäse
Obst
  • Banane als Brei, geschabter Apfel
  • Heidelbeeren
  • Obst gedünstet als Mus oder Kompott
  • Steinobst, Zitrusfrüchte, Weintrauben, Trockenfrüchte, Smoothies
Kräuter, Gewürze
  • Frische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Majoran
  • Allgemein mild würzen
  • Rohe oder geröstete Zwiebel, Knoblauch
  • Scharfe Gewürze wie Pfeffer, Chili
Getreideprodukte
  • Teigwaren
  • Reis, Getreideflocken, Grieß, Polenta, Hirse
  • Vollkornteigwaren
  • Vollkornreis, Vollkornflocken
Gemüse
  • Gedünstet, fein geschnitten oder geraspelt
  • Karotten, Sellerie, Kürbis, Spargel, Zucchini, Sellerie, Süßkartoffeln,
  • Kartoffeln gekocht oder als Püree
  • Rohes Gemüse
  • Kraut, Kohl, Gurken, Paprika, Hülsenfrüchte, Pilze,
  • fettreiche Kartoffeln (frittiert, geröstet)
Fleisch, Wurst
  • Magere Wurstwaren, Schinken, Putenwurst
  • Magere Fleischsorten wie Huhn, Kalb, Lamm, Rind
  • Fette Wurstsorten, Salami, Extrawurst, Speck
  • Fettes, paniertes, stark gebratenes, geräuchertes oder gepökeltes Fleisch
Fisch
  • Magere Fischsorten, z. B. Forelle, Zander, Saibling, Scholle, Dorsch, Kabeljau

 

  • Fette Fischsorten (Karpfen, Makrele)
  • Panierter und geräucherter Fisch
Mehlspeisen

Süßigkeiten

  • Biskuit, altbackener Germteig, Strudelzubereitung mit wenig Fett,
  • Zucker in Maßen, Bitterschokolade (in Maßen)
  • Blätterteig, frischer Germteig, Krapfen, Cremetorten, Honig in größerer Menge
  • Marzipan, Nougat, Pralinen

Wie Sie Speisen bei Durchfall am besten zubereiten, erfahren Sie in der Lektion “Kochen bei Durchfall“.

Das Ernährungstagebuch verschafft Übersicht

Ein Ernährungstagebuch hilft Ihnen, einen Überblick über die eingenommenen Speisen und Getränke und über Ihre Verdauung zu bekommen. So lassen sich Schlüsse ziehen, welche Nahrungsmittel Sie besser und welche Sie schlechter vertragen. Weiters  lässt sich der Schweregrad des Durchfalls einschätzen.

  • Notieren Sie alles, was Sie zu sich nehmen: Lebensmittel, Getränke, Snacks.
  • Schreiben Sie auf, wann Sie was gegessen und getrunken haben.
  • Notieren Sie auch, wie viel Sie zu sich genommen haben.
  • Machen Sie Notizen zu Therapien und Medikamenten, die Sie erhalten bzw. einnehmen.
  • Schreiben Sie das Stuhlverhalten auf, wann Durchfall auftritt und wie intensiv er ist.

Download Ernährungs-Symptom-Tagebuch

Ernaehrungs-Symptom-Tagebuch bei Durchfall Das selpers Ernährungs-Sympom-Tagebuch unterstützt Sie dabei herauszufinden, welche Nahrungsmittel Sie besser oder weniger gut vertragen. Wenn Sie Ihr Stuhlverhalten mitdokumentieren, können Sie gegebenenfalls auch einen Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und deren Auswirkung auf Ihren Verdauungstrakt erkennen. Klicken Sie hier um das Ernährungs-Sympom-Tagebuch als PDF herunter zu laden.

Wussten Sie schon

Gesund ist nicht immer gesund. Viele empfehlenswerte Nahrungsmittel sind bei Durchfall schlecht für den Darm. Es kommt bei Durchfall nicht darauf an, sich so gesund wie möglich zu ernähren, sondern die Ernährung den veränderten Anforderungen anzupassen.

Geprüft Claudia Petru, MPH und Univ.-Prof. Dr. Edgar Petru: Stand September 2019

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Dieser Kurs ist Teil der Kursreihe „Leben mit metastasiertem Brustkrebs“

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Bildnachweise: FlyIntoSpace, Seamartini, PhotoPlotnikov, mushakesa, tivanova, Matsabe | Bigstock