6. Verlauf und Prognose der AMD

Wie sieht der typische Krankheitsverlauf einer AMD aus?

Zunächst behindern die Ablagerungen das Sehen oft nur wenig. Der weitere Verlauf ist von der Form der altersbedingten Makuladegeneration abhängig:

  • Bei der trockenen AMD kann die Sehkraft über mehrere Jahre stabil bleiben. Im Spätverlauf kann es bei der trockenen AMD zur geographischen Atrophie kommen. Sie tritt anfangs eher seltener im direkten Zentrum der Netzhaut auf. Patient:innen bemerken „blinde Flecken“, zum Beispiel beim Lesen und müssen den Kopf drehen. Mit der Zeit können die „blinden Flecken“ größer werden und ins Zentrum wandern. Einen Gegenstand zu fixieren, wird schwerer.
  • Bei der feuchten AMD sind die Symptome ähnlich wie bei der trockenen AMD, sie nehmen jedoch schneller zu.

Oft sind beide Augen von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen, jedoch nicht immer gleich stark. Besonders wenn ein Auge bereits stark betroffen ist, lohnt es sich, das andere regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu behandeln.

Ist die altersbedingte Makuladegeneration heilbar?

Die frühe Phase der altersbedingte Makuladegeneration ist gekennzeichnet durch Ablagerungen in der Netzhaut. Diese können nicht direkt behandelt werden. Deshalb ist die AMD selbst nicht heilbar. Jedoch können ihre Folgeerscheinungen behandelt und im besten Fall verhindert werden. Bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration werden typischerweise Gefäßwucherungen gebildet, welche die Netzhaut schädigen. Dagegen können Medikamente ins Auge verabreicht, die die Sehleistung deutlich verbessern können. Ohne Therapie ist es möglich, dass das Auge erblindet. Lassen Sie deshalb eine feuchte altersbedingte Makuladegeneration untersuchen und informieren Sie sich über mögliche Therapien. Allein den Fortschritt der Erkrankung aufzuhalten, ist ein großer Erfolg und schützt Ihre Sehkraft.

Wie kann das Fortschreiten der AMD überwacht werden und wie oft sollten Kontrollen stattfinden?

Wie oft die altersbedingte Makuladegeneration kontrolliert werden sollte, hängt davon ab, wie ausgeprägt die AMD ist.

  • Ablagerungen: In der ersten Phase der Erkrankung reichen Kontrollen durch niedergelassene Augenärzt:innen alle 4-6 Monate meist aus.
  • Trockene oder feuchte AMD: Wenn die AMD fortgeschritten ist, legen Ihre Behandler:innen individuell fest, wie oft Kontrollen stattfinden sollen. Bei einer trockenen AMD oder trockenen AMD/geographischen Atrophie finden Kontrollen etwa alle 3-4 Monate statt. Bei der feuchten AMD können Kontrollen am Anfang monatlich nötig sein, im Verlauf dann etwa alle 2 Monate.
  • AMD in der Familie: Wenn jemand in Ihrer Familie eine altersbedingte Makuladegeneration hat, sollten ab dem 40. Lebensjahr jährliche Kontrollen stattfinden. Liegen erste Anzeichen vor, können sie frühzeitig therapiert und kontrolliert werden. Sprechen Sie bei Ihrem niedergelassen Augenärzteteam an, ob in Ihrem Fall regelmäßige Kontrollen notwendig sind.

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AT-GAAT-2400010 | Geprüft Priv.-Doz. Dr. Erdem Ergun: Stand Mai 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.