2. Symptome bei Multipler Sklerose

Was können erste Symptome für eine Multiple Sklerose sein?

Wegen der vielfältigen Symptome bei MS ist die Erkrankung auch bekannt als „Chamäleon der Neurologie“ oder „Krankheit der 1.000 Gesichter“. Dennoch gibt es einige Symptome, die bei Multipler Sklerose besonders häufig sind.

Das häufigste Frühsymptom der Multiplen Sklerose ist die Sehnervenentzündung mit Schmerzen hinter dem Auge oder bei Augenbewegung, Sehverschlechterung oder auch Störungen des Farbsehens. Weiterhin zählen Gefühlsstörungen zu typischen ersten Symptomen. Diese äußern sich in Kribbeln, Taubheit und Missempfindungen, die an Armen und Beinen auftreten können. Außerdem kann es zu Gleichgewichtsstörungen kommen.

Überblick zu häufigen Frühsymptomen bei Multipler Sklerose

  • Sehnervenentzündung
    • Sehverschlechterung
    • Schmerzen
    • Gestörte Farbwahrnehmung
  • Gefühlsstörungen
    • Kribbeln, Brennen
    • Taubheit
    • Missempfindungen wie z.B. eine gestörte Temperaturempfindung
  • Gleichgewichtsstörungen

Was für Schmerzen hat man bei Multipler Sklerose?

Vor allem im Zusammenhang mit einem Schub kann es bei der MS zu Schmerzen kommen. Typisch bei MS sind drei Formen von Schmerzen:

  • Erhöhte Muskelspannung / Muskelkrämpfe (Spastik) führt zu Schmerzen.
  • Nervenschäden führen zu so genannten neuralgischen Schmerzen. Diese zeichnen sich durch ihren einschießenden Charakter an den Nervenaustrittspunkten aus, ähnlich einem Stromschlag. Typisch ist hierbei die sogenannte Trigeminusneuralgie im Gesicht.
  • Außerdem kann es zu Kopfschmerzen kommen.

Wie fühlt sich Fatigue bei Multipler Sklerose an?

Die Fatigue oder auch abnorme Tagesmüdigkeit wird von vielen Betroffenen im Alltag als sehr einschränkend empfunden. Fatigue kann sich geistig und körperlich äußern. Sie zeigt sich im Arbeits- oder Schulalltag, wenn geistig anspruchsvolle Tätigkeiten und konzentriertes Arbeiten gefordert sind. Um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, brauchen Betroffene oft frühere und mehr Pausen als gewöhnlich.

Zusätzlich zur Fatigue ermüden die Muskeln bei MS oft schneller. Dies zeigt sich zum Beispiel in einer Verkürzung der Gehstrecke, die ohne Erholung bewältigt werden kann.

Bei welchen Symptomen sollte ich zur Ärztin/zum Arzt gehen?

Wenn die Symptome Ihren Alltag beeinträchtigen oder die Beschwerden länger anhaltend sind, sollten Sie eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen. Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie lieber früher ärztlichen Rat. Dabei können Sie auch besprechen, welche Ihrer individuellen Symptome Sie gut selbst kontrollieren können und wo Sie sich früher Hilfe suchen sollten.

Können die MS-Symptome kommen und gehen?

Typisch für die Multiple Sklerose ist, dass die Symptome nicht immer gleich ausgeprägt sind. Wahrscheinlich bemerken Sie Schwankungen Ihrer Beschwerden im Wochen- oder sogar Tagesverlauf. Vielleicht haben Sie auch beobachtet, dass die Symptome der MS bei Ihnen auch temperaturabhängig sind.

Gerade für die schubförmigen Verlaufsformen ist eine Phase mit Symptomen (Schub) typisch, nach der es Ihnen aber wieder besser geht, oft genauso gut wie vorher. Mehr zum Thema Schübe erfahren Sie in “Schub bei Multipler Sklerose”.

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Geprüft OÄ.in Ao. Univ.-Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Barbara Kornek: Juli 2022 | Quellen und Bildnachweis

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