Fatigue bei Myelofibrose hat verschiedene Ursachen, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken können.
Im Knochenmark kommt es zu einer überschießenden Blutproduktion, ähnlich wie bei einer Virusinfektion. Dabei werden viele weiße Blutkörperchen produziert und Botenstoffe freigesetzt, die Entzündungsreaktionen auslösen. Diese Entzündungen ähneln den Symptomen einer Grippe und führen zu einer ständigen Erschöpfung. Im Verlauf der Erkrankung kommt es dann zur Anämie, der Blutarmut. Dabei sind zu wenige rote Blutkörperchen im Blut vorhanden. Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff. Die Blutarmut führt deswegen zu einer verminderten Sauerstoffversorgung und verstärkt die Müdigkeit.
Ein weiteres Problem ist die vergrößerte Milz, die Schmerzen und Unwohlsein verursacht, was anstrengend für den Körper sein kann. Zusätzlich kann die vergrößerte Milz auf Magen oder Darm drücken. Dadurch kann es zu einem frühen Sättigungsgefühl, Übelkeit, Bauchschmerzen und nach dem Essen kommen. In der Folge kommt es oft zu Gewichtsverlust. Das zwingt den Körper dazu, seine Reserven zu nutzen und schwächt ihn weiter.
Nachtschweiß verschlechtert den Schlaf und führt zu einer weiteren Abnahme der Energie, was die Fatigue zusätzlich verstärkt.
Außerdem können manche Medikamente auch zur Entstehung von Fatigue beitragen
Insgesamt führt die Kombination aus übermäßiger Blutproduktion, Entzündungsreaktionen, Schmerzen, Anämie, Gewichtsverlust und Schlafstörungen zur Erschöpfung.