6. Alltag mit Morbus Parkinson

Welche Veränderungen im Wohnraum können bei fortschreitendem Verlauf von Parkinson erforderlich werden?

In Hinblick auf Ihre Wohnsituation sollte immer wieder überprüft werden, wie gut Ihre Mobilität ist, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Zahlreiche Aufgaben können Parkinson-Patient:innen im Alltag Schwierigkeiten bereiten, wie etwa:

  • Treppen steigen
  • Teppiche als Stolperfallen
  • Lange Wege

Das Gute ist, dass Wohnungen an Ihre Bedürfnisse angepasst werden können. Ihr:e Ergotherapeut:in wird Ihnen diesbezüglich auch viele hilfreiche Tipps geben.

Außerdem ist es wichtig, eine gute Infrastruktur mit Lebensmittelgeschäften, Apotheke etc. in Ihrer Wohnnähe zu haben.

Mehr Informationen rund um Themen, die mit dem Fortschreiten der Erkrankung aufkommen, finden Sie in unserer Schulung “Fortgeschrittener Morbus Parkinson“.

Wie kann ich entscheiden, ob ich meine berufliche Situation anpassen soll?

Was Ihre berufliche Situation anbelangt, sollten Sie sich als Parkinson-Patient:in Folgendes fragen:

  • Bedeutet mein Beruf Stress für mich oder gibt er mir Ablenkung und Kraft?
  • Hat mein Beruf negative Auswirkungen auf die Erkrankung (wirkt sich die Arbeit negativ auf meine Symptome aus?)
  • Birgt mein Beruf gewisse gesundheitliche Risiken für mich (z.B. Sturzgefahr etc.)?
  • Brauche ich in meinem Beruf feinmotorische Fähigkeiten?

Wenn Sie merken, dass der Beruf Ihre Parkinson-Symptome verschlechtert, dann sollten Sie überlegen, Anpassungen vorzunehmen (Teilzeit anstatt Vollzeit, Frührente etc.).

Inwiefern sollte ich nach der Parkinson-Diagnose meine sportliche Aktivität und Ernährung anpassen?

Körperliche Betätigung hat positive Auswirkungen auf Ihren Gesundheitszustand und verringert die Symptome Ihrer Parkinson-Erkrankung. Umso wichtiger ist es, mindestens dreimal in der Woche ein leichtes Ausdauertraining durchzuführen. Die Sportart können Sie nach Ihren individuellen Vorlieben auswählen (Fitnessstudio, Tanzen, Tischtennis etc.)

Auch die Ernährung hat einen wesentlichen Effekt auf Ihre Gesundheit. Achten Sie deshalb auf eine gesunde, ausgeglichene und mediterrane Kost.

Ernährung und Parkinson-Medikamente

Für eine optimale Wirkung der Levodopa-Medikamente muss ein ausreichender Zeitabstand zwischen Tabletteneinnahme und Mahlzeiten eingehalten werden:

  • mindestens 30 Minuten vor dem Essen oder
  • mindestens eine Stunde nach dem Essen

Welche Entscheidungen in Bezug auf meine persönlichen Interessen und Ziele können sinnvoll sein?

Normalerweise ist die Parkinson-Erkrankung sehr gut symptomatisch therapierbar. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen die Symptome so gut behandelt werden, dass Sie Ihren Interessen weitestgehend nachgehen und einen relativ normalen Alltag führen können.

Manche Aktivitäten benötigen mit der Zeit eine gewisse Vorsicht, wie z.B. Rad fahren oder Schwimmen.
Reisen und Urlaube sind mit der Parkinson-Erkrankung in der Regel gut vereinbar.

 

Parkinson und Demenz

Sollten Sie neben der Parkinson-Erkrankung an Demenz leiden, so besprechen Sie das weitere Vorgehen mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Auch das Erstellen einer Vollsorgevormacht könnte in diesem Fall notwendig sein.

Mehr Informationen zum Thema Vorsorgevollmacht finden Sie in der Schulung Patientenverfügung erstellen.

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Geprüft Assoz.-Prof.in Priv.-Dozin Dr.in Petra Schwingenschuh: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.