3. Beginn der Parkinson-Therapie

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Parkinson-Behandlung zu beginnen?

Haben Sie die Parkinson-Diagnose erst vor kurzem erhalten, nehmen Sie sich bitte Folgendes zu Herzen: Sobald Sie Symptome haben, sollten Sie mit einer Parkinson-Therapie beginnen.

Erstmal keine Medikamente einzunehmen, bringt keine Vorteile. Je früher Parkinson behandelt wird, umso höher ist die Chance, möglichst lange eine gute Lebensqualität zu erhalten.

Wie wird entschieden, welche Medikamente im Frühstadium von Parkinson eingesetzt werden?

Nach der Diagnosestellung Parkinson wird die Therapie aus drei Wirkstoffklassen gewählt:

  • L-Dopa
  • Dopaminagonisten
  • MAO-B-Hemmer

Im Regelfall gilt:

  • L-Dopa: bei Personen ab 70 Jahren oder bei schwerem Parkinsonverlauf
  • Dopaminagonisten, MAO-B-Hemmer: in jüngeren Jahren, ohne Begleiterkrankungen, bei milderen Parkinson Symptomen

Je nach Wirkstoffklasse können folgende Nebenwirkungen auftreten: Übelkeit, geschwollene Beine, Verwirrtheit, Halluzinationen, Impuls-Kontrollstörungen im Sinne von Suchtentwicklungen (Kaufsucht etc.). Kontaktieren Sie bei Auftreten von Nebenwirkungen zeitnah Ihre Behandler:innen.

Weiterführende Informationen zu den medikamentösen Therapien finden Sie in unserer Schulung “Behandlung von Morbus Parkinson.”

Inwiefern sollten Schlafprobleme bei der Therapiewahl berücksichtigt werden?

Nächtliche Schwierigkeiten sind im Verlauf der Parkinson-Erkrankung möglich. So kann es vorkommen, dass Sie zum Beispiel Probleme haben, sich im Bett umzudrehen oder aus dem Bett aufzustehen. Ist dies der Fall, dann sprechen Sie es unbedingt beim nächsten Arzttermin an.

Wann können Logopädie, Physio- oder Ergotherapie sinnvoll sein?

In der Behandlung von Morbus Parkinson spielen neben den Medikamenten die nichtmedikamentösen Hilfestellungen eine wesentliche Rolle.

Die Behandlungsziele sind breitgefächert, hier finden Sie einige Beispiele:

  • Physiotherapie:
    • Körperliche Beschwerden verbessern
    • Folgeschäden vorbeugen/abmildern
    • Wichtig in jedem Krankheitsstadium
  • Logopädie:
    • Leisere/monotone Stimme trainieren
    • Schluckbeschwerden verbessern
    • Oft erst im Verlauf notwendig
  • Ergotherapie:
    • Alltagsfähigkeiten erlernen
    • Hilfsmittel für den Alltag kennenlernen

Mehr Informationen zum alltäglichen Umgang mit Morbus Parkinson finden Sie in der Lektion “Alltag mit Morbus Parkinson“.

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Geprüft Assoz.-Prof.in Priv.-Dozin Dr.in Petra Schwingenschuh: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.