3. Hilfe bei sexuellen Beschwerden

Wie kann ich mit einem Rückgang oder Verlust von sexuellem Verlangen umgehen?

Sexuelle Lustlosigkeit kommt häufig vor. Folgende Fragen können Sie sich stellen:

  • Ist die Unlust neu?
  • Ist die Unlust situationsabhängig?
  • Besteht die Unlust hauptsächlich auf den sexuellen Akt oder auch auf die eigene Sexualität (Selbstbefriedigung)?

Folgende Fachbereiche können Hilfestellung leisten:

  • Gynäkologie
  • Urologie
  • Sexualmedizin
  • Psychotherapie

Wo kann ich kompetente Hilfe bei Veränderung meiner Libido finden?

Es gibt mehrere Anlaufstellen, die Sie bei Fragen rund um Ihre Sexualität aufsuchen können.
Ein wichtiger Fachbereich ist die Sexualmedizin. Die Sexualmedizin ist eine Zusatzausbildung für ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen, die sich mit der Sexualität und all ihren Ausprägungen beschäftigt.

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn ich Erektionsprobleme und/oder Schwierigkeiten in der Erregung habe?

Auch bei Erektionsstörungen ist es wichtig die Ursache herauszufinden.
Mögliche Auslöser können unter anderem sein:

  • Seelischer Druck
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Hormonelles Ungleichgewicht
  • Übergewicht
  • Substanzmissbrauch (Drogen, Alkohol, Nikotin etc.)

Deshalb ist es wichtig die Erektionsprobleme mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt abzuklären.

Was kann ich tun, wenn ich Schmerzen beim Sex habe?

Schmerzen beim Sex (=Dyspareunie) kommen bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Die Dyspareunie kann durch psychische oder körperliche Probleme wie Endometriosen, Entzündungen, Verletzungen oder Trockenheit ausgelöst werden. Deshalb ist es wichtig mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über mögliche Gründe zu sprechen und eine gynäkologische bzw. urologische Untersuchung durchführen zu lassen. So kann die beste Therapie für Sie gefunden werden.

Therapiemöglichkeiten sind unter anderem:

  • Medikamente
  • Operationen
  • Psychotherapie

Ein weiteres Problem kann Vaginismus, die Verkrampfung des Beckenbodens darstellen.
hierbei können unter anderem folgende Therapiemöglichkeiten helfen:

  • Sexualtherapie
  • Psychotherapie
  • Entspannungstechniken
  • Medikation
  • Operationen

Was kann ich bei einem vorzeitigen oder gehemmten Samenerguss tun?

Von einem vorzeitigen Samenerguss spricht man, wenn der Mann regelmäßig kurz nach dem Eindringen des Penis zum Samenerguss kommt. Als Richtwert dient die Zeitspanne von ungefähr einer Minute.
Mit dem gehemmten Samenerguss ist dann das gegenteilige Phänomen gemeint. Hier bleibt der Samenerguss aus oder kommt verspätet.
Beide Formen kommen relativ häufig auch bei gesunden Männern vor. Der Leidensdruck ist meist recht hoch.
Je nach Ursache lassen sich beide Formen relativ gut behandeln:

  • spezielle Übungen, die man alleine oder mit der Partnerin/dem Partner durchführen kann
  • Cremes zum Auftragen auf den Penis
  • Medikamente

Wie kann ich Sexualität bei meinen BehandlerInnen ansprechen, wenn mir das Thema unangenehm ist

Mit der Sexualität haben viele Menschen Berührungsängste. Auch in der ärztlichen Praxis findet diese Thematik oft nicht die notwendige Aufmerksamkeit.
Versuchen Sie sich ans Thema heranzutasten:

  • „Ich habe ein sexuelles Problem…“
  • „…darf ich das Thema bei Ihnen ansprechen?
  • „…können Sie mir jemanden empfehlen?“

Was soll ich beachten, wenn ich eine Sexualtherapie suche?

An erster Stelle steht die Beziehung PatientIn/TherapeutIn. Sprich: Sie sollten sich wohl fühlen und keine Angst haben Ihre Probleme anzusprechen.
Der/die TherapeutIn sollte zusätzlich Erfahrung/Fortbildungen im Bereich der Sexualmedizin haben, um Sie bestmöglich betreuen zu können.

Geprüft Prof. Dr. Tillmann Krüger: Stand Juli 2022

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.