Beschwerden bei Eosinophiler Speiseröhrenentzündung
Leitsymptom der Eosinophilen Speiseröhrenentzündung sind zunehmende Schluckbeschwerden. Anfangs fällt meist das Schlucken fester, trockener Nahrung schwer. Unbehandelt kann später selbst das Schlucken von Wasser schwierig werden.
Symptome von Eosinophiler Ösophagitis
Eosinophile Ösophagitis führt häufig zu folgenden Beschwerden:
- Schluckstörungen (Dysphagie) und dadurch verlangsamtes Essen
- Schmerzen beim Schlucken (Odynophagie)
- Sodbrennen
- Hochkommen von geschluckten Speisen (Regurgitation)
Dysphagie
Der Begriff Dysphagie stammt aus dem Griechischen und bezeichnet ein gestörtes Schluckverhalten. Häufig führt die Eosinophile Ösophagitis dazu, dass Betroffene langsamer bis gar nicht mehr Schlucken können. Davon unterschieden wird fachlich die Odynophagie (griech.: Schmerzen beim Schlucken). Beide Beschwerden führen aber dazu, dass Sie weniger und schlechter Schlucken können.
Frühe Warnzeichen von Eosinophiler Ösophagitis
Je früher die Eosinophile Ösophagitis erkannt und behandelt wird, desto wirksamer ist ihre Behandlung. Erste Anzeichen können sein:
- Schlucken wird schwieriger, vor allem bei festeren, trockeneren Speisen
- Mahlzeiten dauern immer länger
- Schmerzen im Brustbereich treten auf
Obwohl die gelisteten Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten, sollten Sie Beschwerden rechtzeitig abklären.
Während des Essens merkt man, wie sich die Speiseröhre verengt und verkrampft und die Nahrung stecken bleibt. Ich nenne es mittlerweile immer „Anfall“. Essen und Trinken ist mir dann nicht mehr möglich. Dazu kommt teilweise Schluckauf, Aufstoßen, Schmerzen und Engegefühl im oberen Brustbereich, das Gefühl schwerer Luft zu bekommen und Erbrechen.
Kathleen, 23 Jahre, @kathy__di
Betroffene
Vermeidungsverhalten bei Eosinophiler Ösophagitis
Eosinophile Ösophagitis beginnt meist schleichend. Lassen Sie daher lieber auch geringe Veränderungen in Ihrem Schluck- und Essverhalten rechtzeitig abklären.
Schluckbeschwerden bei Eosinophiler Ösophagitis
Gerade zu Beginn einer Eosinophilen Ösophagitis sind die Beschwerden meist schwach ausgeprägt: Lediglich sehr feste und trockene Speisen können dann nicht oder nur sehr erschwert geschluckt werden. Häufig entwickeln Betroffene in der Folge ein Vermeidungsverhalten: Sie rühren die unangenehmen Speisen einfach nicht mehr an. Wenn Sie bei sich selbst oder bei Angehörigen Vermeidungsverhalten beobachten, lassen Sie die Ursachen rechtzeitig abklären. Früh erkannt lässt sich die Eosinophile Ösophagitis meist sehr gut behandeln.
Ernährungsgewohnheiten bei Eosinophiler Ösophagitis
Neben Vermeidungsverhalten werden bei Betroffenen im Frühstadium oft andere Veränderungen sichtbar. Die Betroffenen nehmen vermehrt breiige oder flüssige Speisen zu sich und trinken deutlich mehr Getränke zur Mahlzeit. Wenn Sie bei sich oder Angehörigen eine Eosinophile Ösophagitis vermuten, sollten Sie daher auch auf derartige Ernährungsgewohnheiten achten. Im Zweifelsfall gehen Sie lieber einmal zu häufig als zu selten zur Ärztin/zum Arzt Ihres Vertrauens!
Der Wert einer frühzeitigen Diagnose
Die Früherkennung ist bei der Eosinophilen Ösophagitis so wichtig, weil eine rechtzeitige Behandlung Speiseröhrenveränderungen meist ganz oder größtenteils vorbeugen kann. Einmal verengt ist es hingegen sehr schwierig, die Speiseröhre wieder auf einen normalen Durchmesser auszuweiten. Lassen Sie lieber auch geringfügige Schluckbeschwerden sorgfältig und frühzeitig abklären, um mögliche Langzeitkomplikationen zu vermeiden.
Zunächst versucht man die Symptome durch vermehrtes Trinken bzw. viel Soße beim Essen abzuschwächen, damit die Nahrung besser „rutscht“.
Patient, 28 Jahre
Andere Gründe für Schluckbeschwerden
Viele der Beschwerden, die im Rahmen einer Eosinophilen Ösophagitis auftreten, können auch andere Ursachen haben. Sodbrennen teilt sich besonders viele Beschwerden mit der Eosinophilen Ösophagitis.
Sodbrennen und Eosinophile Ösophagitis
Ähnlichkeiten weist die Eosinophile Ösophagitis mit der Volkskrankheit Nummer Eins in Österreich auf: dem Sodbrennen.
Ähnlichkeiten
- Auch beim Sodbrennen kann es zu Bewegungsstörungen der Speiseröhre kommen.
- In seltenen Fällen kann auch die Eosinophile Ösophagitis zu brennenden Empfindungen im Hals und Brustbereich führen.
Unterschiede
Trotz der Ähnlichkeiten unterscheidet sich die Eosinophile Ösophagitis in einigen Punkten deutlich vom Sodbrennen. Dazu zählen:
- Hauptbeschwerden
- Ein von der Magengrube heraufziehendes Brennen, Halsschmerzen und Husten sind für das Sodbrennen typisch. Für die Eosinophile Ösophagitis ist dies aber eher untypisch.
- Beschwerdezeitpunkt
- Sodbrennen tritt typischerweise nach den Mahlzeiten auf. Die Schluckbeschwerden der Eosinophilen Ösophagitis werden hingegen während der Mahlzeiten wahrgenommen.
Diagnostik
Um eindeutig festzustellen, ob eine Eosinophile Ösophagitis vorliegt oder nicht, werden in der Regel folgende diagnostische Verfahren angewandt:
- Arztgespräch (Anamnese)
- Magenspiegelung (Endoskopie)
- Schluckkontrolle (Schluckaktröntgen)
- Druckmessung in der Speiseröhre (Manometrie)
- Säurebestimmung (pH-Metrie)
Der Weg zur Diagnose war steinig, lang, voller Hindernisse und Unverständnis. Bis mich mein Arzt ernst genommen hat, habe ich ihn rund 1,5 Jahre lang bearbeitet. Zu einer schnelleren Diagnose benötigt es umfassende Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit und bei (Kinder-)ÄrztInnen.
Lotte, 37 Jahre, @eosinophile_oesophagitis_eoe
Mutter von betroffener Tochter, 3 Jahre
Downloads
-
Glossar Eosinohile Ösophagitis In diesem Glossar sind die wichtigsten Begriffe rund um Eosinophile Ösophagitis aufgelistet und erklärt.
(IM)JO06/01/02-2022 | Geprüft OA Dr. Markus Mader: Stand 16.02.2022 | Quellen und Bildnachweis