5. Verlauf der Eosinophilen Ösophagitis

Verlauf der Eosinophilen Ösophagitis

Die Eosinophile Ösophagitis beginnt meist schleichend. Rechtzeitig erkannt und behandelt lässt sich der Fortschritt meist aufhalten.

Typischer Verlauf der Eosinophilen Ösophagitis

Bei 4 von 5 PatientInnen entwickelt sich die Eosinophile Ösophagitis zu einer chronischen Erkrankung. Nur in 1 von 5 Fällen heilt die Erkrankung spontan oder nach kurzer Behandlung ab. Da die chronische Form der Erkrankung ohne Behandlung zunehmend schwerer wird und zu einem Umbau der Speiseröhre führt, ist eine rechtzeitige Behandlung wichtig.

Typische Symptomentwicklung

Typischerweise nehmen die Symptome im Krankheitsverlauf zu. Anfangs stehen oft leichte Schluckbeschwerden bei der Einnahme sehr trockener und sehr harter Mahlzeiten im Vordergrund. Mit der Zeit mehren sich die Schluckbeschwerden und weiten sich auf weiche und flüssige Mahlzeiten aus. Schließlich kann es unbehandelt zum Steckenbleiben von Nahrungsmitteln in der Speiseröhre kommen.

Wie kann ich den Verlauf dieser chronischen Erkrankung positiv beeinflussen?

Früh erkannt lässt sich der Verlauf der Eosinophilen Ösophagitis meist gut behandeln. Lassen Sie bei Verdacht auf Eosinophile Ösophagitis auch leichte Beschwerden rasch abklären. Wenn Sie ein Therapieangebot erhalten, halten Sie die Therapievereinbarungen gewissenhaft ein, damit die Behandlung Ihre volle Wirkung entfalten kann.

Bei Symptomen wie Schluckbeschwerden nicht lange warten, sondern einen Arzt aufsuchen und auf den konkreten Verdacht einer eosinophilen Ösophagitis hinweisen. Unbehandelt kann die Speiseröhre auf Dauer geschädigt werden, dies ist unbedingt zu vermeiden!

Patient, 28 Jahre

Handeln im Notfall

Unbehandelt kann die Eosinophile Ösophagitis zum Steckenbleiben von Nahrungsmitteln in der Speiseröhre führen. Im Notfall werden Sie in ein Spital gebracht und das blockierende Stück wird endoskopisch entfernt.

Notfallsituation bei Eosinophiler Ösophagitis

Unbehandelt verengt eine Eosinophile Ösophagitis zunehmend die Speiseröhre. Im schlimmsten Fall führt dies schließlich zum Steckenbleiben von Speisen in der Speiseröhre. Fachsprachlich spricht man dann von einer Obstruktion (= Verlegung) durch den Speisebolus (= Speisebissen).

Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Aufrechte Körperposition einnehmen
  • 1-2 Schlucke Wasser trinken (Manchmal führt dies zum Auflösen des Bolus)
  • Husten, erbrechen

Manche Betroffene berichten allerdings, dass bei akutem Steckenbleiben von Nahrung das Trinken von Flüssigkeit unmöglich ist, da die Speiseröhre dann auch für Flüssigkeiten verstopft ist.

Wenn Sie die Speise nicht selbstständig entfernen können, rufen Sie den Notruf. In einer Speiseröhrenspiegelung kann die Gastroenterologin/der Gastroenterologe dort den Speisebolus bergen. Wie genau eine solche Spiegelung abläuft erfahren Sie in unserer Schulung “Behandlung von Eosinophiler Ösophagitis”.

Notfallsituationen vorbeugen

Um einer Blockade der Speiseröhre vorzubeugen, lassen Sie bei Verdacht auf eine Eosinophile Ösophagitis Beschwerden rasch abklären. Früh erkannt und therapiert kann ein Speiseröhrenumbau meist größtenteils vermieden werden, sodass Ihre Speiseröhre normal funktionsfähig bleibt.

Konkret spürt man, dass die Nahrung nur sehr träge in der Speiseröhre „rutscht“. Dies kann in schweren Fällen dazu führen, dass die Nahrung plötzlich stecken bleibt und dadurch starke Schmerzen – bei mir im Bereich des Brustbeins – verursacht.

Patient, 28 Jahre

Prognose bei Eosinophiler Ösophagitis

Unbehandelt heilt eine Eosinophile Ösophagitis nur selten ab und mindert die Lebensqualität stattdessen meist deutlich. Es stehen jedoch Behandlungsmethoden zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf aufhalten können.

Ist Eosinophile Ösophagitis heilbar?

In ungefähr 20% der Fälle verschwindet die Eosinophile Ösophagitis nach ihrem Auftreten spontan oder nach kurzer Behandlungsdauer. In etwa 80% der Fälle jedoch schreitet die Erkrankung ohne Therapie stetig voran. Mittlerweile stehen jedoch mehrere Behandlungsmethoden zur Verfügung, die die chronische Entzündung hemmen und so meist ein Leben ohne Beschwerden ermöglichen.

Ist eine Heilung ohne Behandlung möglich?

Eine Spontanheilung ist möglich, aber selten. In etwa 1 von 5 Fällen verschwindet die Erkrankung von selbst oder bereits nach kurzer Behandlungsdauer. Da die Speiseröhre sich im Krankheitsfall zunehmend verengt, ist es empfehlenswert nach Diagnosestellung nicht zu lange zu warten, sondern möglichst rasch mit einer Therapie zu beginnen. Unbehandelt kann die Erkrankung hingegen Spitalaufenthalte zur Folge haben. Warten Sie daher nicht ab, ob sich die Beschwerden von selbst verbessern.

Frühe Diagnose von Eosinophiler Ösophagitis

Je früher die Eosinophile Ösophagitis erkannt wird, desto eher kann mit einer Behandlung begonnen werden. Wenn Sie rechtzeitig zur Ärztin/zum Arzt gehen, können Speiseröhrenverengungen meist größtenteils verhindert werden, sodass Ihre normale Speiseröhrenfunktion erhalten bleibt. Die Lebensqualität, die durch eine rechtzeitige Behandlung der Eosinophilen Ösophagitis erreicht wird, ist in aller Regel sehr hoch.

Wie wird die Eosinophile Ösophagitis behandelt?

Neben hypoallergenen Diäten, die den Verzicht auf kritische Lebensmittelgruppen erfordern, stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Diese sind leicht einzunehmen und erfordern keinen schmerzhaften Eingriff. Oft werden vor allem Kortisonpräparate angewandt, die als Spray in den Rachen gespritzt oder als Pulver auf der Zunge eingenommen werden. Häufig mindern die Kortisonpräparate die Entzündung und erleichtern das Schlucken.

Wenn Sie oder Ihre Angehörige sich genauer über die Therapie der Eosinophilen Ösophagitis informieren möchten, finden Sie in der Schulung „Behandlung von Eosinophiler Ösophagitis“ hilfreiche Informationen und praktische Tipps.

Kathy, Kathleen, 23 Jahre, Betroffene, Eosinophile Ösophagitis

Mir geht es soweit gut, auch wenn es manchmal nicht leicht ist und immer noch ab und an Krämpfe auftreten. Die Therapie hat meine Symptome um einiges gebessert und ich hoffe sehr, dass das auch so bleibt bzw. sich noch weiter verbessert.

Kathleen, 23 Jahre, @kathy__di
Betroffene

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(IM)JO06/01/02-2022 | Geprüft OA Dr. Markus Mader: Stand 16.02.2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.