3. Ernährung bei Herz- und Nierenschwäche

Worauf sollte ich bei meiner Ernährung bei einer Herzinsuffizienz achten?

Ein wichtiges Ziel bei der Ernährung bei Herzbeteiligung durch Amyloidose ist vor allem die Kontrolle der Salzund Flüssigkeitsaufnahme. Beides kann den Blutdruck erhöhen und zu Wassereinlagerungen (Ödemen) führen, was die Herzarbeit erschwert. Folgendes sollten Sie beachten:

  • Salzreduktion: Achten Sie auf eine salzarme Ernährung. Zu viel Salz bindet Wasser im Körper und erhöht das Blutvolumen, was das Herz zusätzlich belastet. Fertigprodukte, gesalzene Snacks, Wurstwaren und Konserven enthalten oft hohe Mengen an Salz und sollten möglichst vermieden werden. Verwenden Sie frische Lebensmittel und würzen Sie Speisen mit Kräutern oder Curry statt Salz.
  • Ausgewogene Ernährung: Der Fokus liegt auf einer gesunden, ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Fleisch oder Fisch sowie pflanzlichen Ölen wie Olivenöl. Diese Nahrungsmittel liefern wichtige Nährstoffe, ohne das Herz zu belasten.
  • Gewicht im Blick behalten: Regelmäßige Gewichtskontrollen und das Überwachen von Ödemen (Wasseransammlungen) helfen, frühzeitig zu erkennen, ob eine Anpassung des Ernährungsplans notwendig ist.

Wie sich eine Herz-Amyloidose zeigt und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in der Schulung „Amyloidose und Herzerkrankung“.

Was ist bei Nierenschwäche bei Amyloidose in der Ernährung besonders zu beachten?

Bei einer Nierenschwäche haben die Nieren eine eingeschränkte Fähigkeit, bestimmte Elektrolyte auszuscheiden oder wieder aufzunehmen. Dies kann zu einer zu hohen oder zu niedrigen Konzentration bestimmter Nährstoffe im Blut führen. Auch Diuretika, Medikamente die häufig im Rahmen von Nierenschwäche eingesetzt werden, können das Elektrolytgleichgewicht stören. Der Verdacht auf eine Elektrolytstörung sollte durch eine Blutuntersuchung bestätigt werden, bevor die Ernährung gezielt angepasst wird.

Häufig ist es bei Nierenschwäche notwendig, Kalium und Phosphat zu reduzieren. Bei Niereninsuffizienz können sich Kalium und Phosphat im Blut anreichern, was zu Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen und neurologischen Symptomen führen kann. Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Bananen, Avocados, Nüsse, Trockenfrüchte und Fruchtsäfte enthalten viel Kalium und sollten bei erhöhten Werten vermieden oder eingeschränkt werden.

Phosphatreiche Lebensmittel wie Käse, Innereien, Nüsse und Kakao sollten ebenfalls reduziert werden, da überschüssiges Phosphat das Risiko für Knochenabbau und Gefäßverkalkungen erhöht. Phosphatbinder können helfen, die Aufnahme von Phosphat aus der Nahrung zu reduzieren. Diese Medikamente ermöglichen, die Lebensmittelauswahl weniger stark einzuschränken. Sprechen Sie mit Ihren Ärzt:innen darüber, ob diese in Ihrem Fall geeignet sind.

Zudem sollte auch die Eiweißaufnahme überwacht werden, da die Nieren bei einer sehr hohen Zufuhr zusätzlich belastet werden können.

Amyloidose und die Niere: die richtige Ernährung finden

Eine ausführliche Ernährungsberatung durch eine Fachkraft ist bei Nierenschwäche bei Amyloidose in jedem Fall ratsam. So können Sie Ihren Speiseplan bestmöglich an Ihre Symptome anpassen.

Worauf sollte ich bei der Flüssigkeitszufuhr bei einer Herz- und Niereninsuffizienz achten?

Die Flüssigkeitszufuhr muss bei Herz- und Niereninsuffizienz bei Amyloidose angepasst werden, da eine zu hohe Aufnahme von Flüssigkeit zu Komplikationen führen kann. Wassereinlagerungen können bei Herzinsuffizienz die Funktion des Herzens beeinträchtigen und zu Ödemen führen. Bei Niereninsuffizienz kann der Körper überschüssige Flüssigkeit nicht effizient ausscheiden, was zu einer Überladung des Körpers mit Flüssigkeit führt. Beachten Sie Folgendes:

Begrenzte Flüssigkeitsaufnahme

In der Regel wird die tägliche Flüssigkeitsaufnahme individuell durch die behandelnde Ärztin oder den Arzt festgelegt. Zu viel Flüssigkeit kann das Herz zusätzlich belasten und die Nieren weiter schwächen. Die empfohlene Menge liegt häufig bei 1,0 bis 1,5 Litern pro Tag, abhängig vom Schweregrad der Herz- oder Nierenschwäche. Flüssigkeitsverluste, z.B. durch Durchfall, müssen in die Berechnung einbezogen werden.

Flüssige Speisen berücksichtigen

Achten Sie darauf, dass auch flüssige Speisen wie Suppen in die tägliche Flüssigkeitszufuhr eingerechnet werden müssen. Bei stark eingeschränkter Flüssigkeitsaufnahme kann es sinnvoll sein, besonders salzreiche, sehr süße oder geräucherte Lebensmittel zu vermeiden, da diese das Durstgefühl verstärken.

Flüssigkeitsquellen anpassen

Trinken Sie vorzugsweise Wasser und meiden Sie Getränke, die viel Zucker, Natrium oder Koffein enthalten. Diese können den Blutdruck erhöhen und Wassereinlagerungen fördern.

Elektrolytwerte im Auge behalten

Neben der Flüssigkeitsmenge sollten auch Elektrolyte wie Natrium und Kalium überwacht werden. Ein Ungleichgewicht dieser Mineralstoffe kann negative Auswirkungen haben, insbesondere auf das Herz. Regelmäßige Blutuntersuchungen bei Amyloidose sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Elektrolyte im Gleichgewicht bleiben.

Tipps gegen trockenen Mund bei Amyloidose

Wenn Sie sich aufgrund Ihrer Amyloidose-Erkrankung an eine eingeschränkte Flüssigkeitsmenge halten müssen, kann es sein, dass ihr Mund trocken wird. Das kann unangenehm sein. Folgende Maßnahmen können helfen, das Gefühl zu lindern:

  • Kleine Eiswürfel oder gefrorene Früchte langsam im Mund schmelzen lassen.
  • Kaugummi kauen oder zuckerfreie Bonbons lutschen. Diese fördern die Speichelproduktion.
  • Regelmäßiges Spülen des Mundes mit Wasser oder speziellen Mundspüllösungen hilft, die Mundschleimhaut feucht zu halten.

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Geprüft Prof. Dr. Hartmut Schmidt: Stand November 2024 | Quellen und Bildnachweis
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