7. Verlaufskontrolle und Rezidiv

Welche Kontrolluntersuchungen sind während und nach der Therapie notwendig?

Kontrolluntersuchungen bei einem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) werden neben der körperlichen Untersuchung vor allem durch bildgebende Verfahren durchgeführt. Hier wird insbesondere die PET-CT verwendet, um Aufnahmen von der Verbreitung der Krebszellen zu machen.

PET-CT

Bei der PET-CT werden kleine Mengen radioaktiver Moleküle durch eine Infusion in den Körper verabreicht. Je nach Molekül sammeln diese sich in bestimmten Geweben. Die Strahlung, die diese Moleküle aussenden, wird von der PET erkannt. Das wird mit einer Aufnahme einer gewöhnlichen Computertomografie kombiniert. So kann man genau erkennen, wo und wie viele Krebszellen vorhanden sind.

Vor Beginn der Therapie wird eine PET-CT angefertigt, um den Stand später, während und nach der Behandlung, damit zu vergleichen. Nach ungefähr 2 – 3 Zyklen wird dann wieder eine PET-CT gemacht. Da lässt sich bereits abschätzen, ob die Therapie anspricht, der Krebs also zurückgegangen ist. Ist dies nicht der Fall, muss eventuell eine andere Therapie angewendet werden.

Nach circa 6 Zyklen wird nochmals eine PET-CT gemacht, um eine weitere Verlaufskontrolle zu machen und gegebenenfalls bereits eine Remission zu erkennen.

Unterstützt werden diese Untersuchungen meist auch durch Blutuntersuchungen und andere Techniken, wie zum Beispiel Ultraschalluntersuchungen.

Welche gesundheitlichen Veränderungen sollte ich meinem Arzt/ meiner Ärztin unbedingt mitteilen?

Durch alle Therapien des DLBCL wird das Immunsystem geschwächt. Daher kann es leichter zu Infektionen kommen. Es ist unbedingt notwendig, dass Sie bei Fieber Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen. Gemeinsam können dann die weiteren Schritte besprochen werden.  Eventuell wird dann eine Behandlung eingeleitet.

Durch die Vielzahl an verschiedenen Therapien kann es auch zu sehr unterschiedlichen Nebenwirkungen kommen. Einerseits gibt es generelle Nebenwirkungen, die von der Chemotherapie bekannt sind, wie unter anderem Haarausfall oder Übelkeit. zu sehr Andererseits gibt es auch sehr spezifische Nebenwirkungen, die von den Medikamenten abhängig sind. Diese können zum Beispiel das Herz oder das Nervensystem betreffen. In der Lektion „Immunchemotherapie bei einem DLBCL“ erfahren Sie mehr zu den Nebenwirkungen, die bei einer Immunchemotherapie auftreten können.

Sollten Sie sich während der Therapie unsicher mit einem Symptomen fühlen, zögern Sie nicht, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufzusuchen, um sich beraten zu lassen.

Tipp: Nebenwirkungen im Tagebuch festhalten

Führen Sie am besten ein Tagebuch, in dem Sie Ihre Nebenwirkungen mit dem Zeitpunkt des Auftretens eintragen. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt kann dieses dann mit Ihnen besprechen und erkennen, wo Therapien gegebenenfalls angepasst werden sollten. So können Sie aktiv daran teilhaben, Ihre Therapie effektiv, aber verträglich zu gestalten.

Nebenwirkungstagebuch
Ein Nebenwirkungstagebuch für Ihre Therapie beim DLBCL kann Sie während der Behandlung unterstützen. Es macht Nebenwirkungen sichtbar und hilft so, diese unter Kontrolle zu bringen. Je genauer Sie dieses Tagebuch führen, desto besser kann Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt helfen. Download

Welche Maßnahmen sind bei erneutem Auftreten von einem DLBCL notwendig?

Bei Verdacht, dass ein DLBCL erneut aufgetreten sein könnte, muss das durch eine Diagnose gesichert werden. Dazu wird meist eine Biopsie der betroffenen Lymphknoten entnommen.

Anschließend wird die Therapie, wie auch bei einem erstmaligen Auftreten, im Tumorboard besprochen. Diese Fachkonferenz erstellt dann nach wissenschaftlichen Kriterien die für Sie passende Therapie.

Da erneut aufgetretene Tumore oft resistent gegen die vorherige Therapie geworden sind, wird meistens eine andere Therapie als die Therapie, die beim ersten Auftreten des Tumors verwendet wurde, eingesetzt. Insbesondere die bispezifischen Antikörper und die CAR-T-Zell-Therapie werden bei einem Rezidiv angewendet.

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M-AT-00003598 | Geprüft Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger Stand: Juli 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Bildgebende Verfahren
Sind medizinische Techniken, mit denen Ärzte Bilder vom Inneren des Körpers erstellen können. Beispiele sind Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Methoden helfen dabei, Krankheiten zu erkennen und zu überwachen, ohne dass eine Operation nötig ist.
Biopsie
Entnahme von verdächtigen Gewebeproben, um eine Krebserkrankung oder entartete Zellen zu diagnostizieren. Gewebeproben werden je nach Organ mit verschiedenen Techniken entnommen und unter dem Mikroskop beurteilt.
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
Infusion
Verabreichung einer Flüssigkeit (mit oder ohne darin gelösten Medikamente) über einen Zugang in ein Blutgefäß.
Lymphknoten
Bestandteil des Immunsystems, reinigt und filtert die Lymphe aus den Lymphbahnen. Befinden sich an verschiedenen Regionen im Körper, zum Beispiel am Hals und in der Achselregion.
PET
(Positronenemissionstomografie)
Bildgebende Untersuchung. Eine schwach radioaktiv markierte Trägersubstanz (meist eine Form von Zucker) wird über ein Blutgefäß in den Körper verabreicht. Dadurch lässt sich der Stoffwechsel von Zellen darstellen. Zellen, die einen besonders aktiven Stoffwechsel haben, verarbeiten besonders viel dieser Substanz. Dazu gehören zum Beispiel Krebszellen. In zerstörten Zellen hingegen reichert sich weniger oder nichts davon an. So kann zum Beispiel die Größe eines Herzinfarkts bestimmt werden. Eine PET kann mit einer CT- oder MRT-Untersuchung kombiniert werden.
Rezidiv
(Rückfall)
Wiederauftreten einer Krankheit nach zunächst erfolgreicher Behandlung mit Heilung oder Verbesserung.
Tumorboard
Ein Team aus medizinischen Expert:innen und Therapeut:innen verschiedenster Fachrichtungen. Sie treffen sich regelmäßig, um sich über Patient:innen mit einer Krebserkrankung auszutauschen und die für die jeweiligen Patient:innen bestmögliche Therapie zu empfehlen.