1. Grundlagen der Therapie bei einem DLBCL

Welche Möglichkeiten zur Behandlung gibt es bei einem DLBCL?

Diffus großzellige B-Zell Lymphome (DLBCL) sind eine Krebsart, die aus dem Immunsystem entstehen. Dabei verändern sich die B-Lymphozyten, die unter anderem auch für die Produktion von Antikörpern zuständig sind, und wachsen unkontrolliert. Eine detaillierte Erklärung finden Sie in der Lektion “Was ist ein B-Zell-Lymphom?” aus dem Kurs “B-Zell-Lymphome verstehen”.

Zur Therapie werden Kombinationen aus Chemotherapien und Immuntherapien verwendet.

In den letzten Jahren gab es große Fortschritte im Bereich der Immuntherapien. Erste Studien zeigen, dass Behandlungen nur mit Immuntherapie , also ohne Chemotherapie , möglich sind.

Insbesondere für ältere Personen oder Patient:innen mit Vorerkrankungen kann eine Chemotherapie sehr anstrengend sein, da sie mit vielen Nebenwirkungen verbunden ist.

Zusätzlich zur Immuntherapie können auch Steroide wie Cortison verwendet werden, die das Immunsystem dämpfen. Unter Umständen kann zusätzlich auch eine Bestrahlung begonnen werden. Das ist vor allem der Fall, wenn nach der erfolgten Chemotherapie noch Tumore, zum Beispiel im Skelettsystem, vorhanden sind. Diese können mit gezielter Bestrahlung zusätzlich bekämpft werden.

Was ist das Ziel der Behandlung bei einem DLBCL?

Das Ziel der Behandlung bei einem DLBCL ist eine vollständige Heilung. Obwohl es sich um eine rasch fortschreitende Erkrankung handelt, ist sie mit den bestehenden Therapien in vielen Fällen gut behandelbar. Daher ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wenn die Erkrankung erst später erkannt oder der Therapiestart verzögert wird, kann die Erkrankung chronisch werden. Das bedeutet, dass sie über einen längeren Zeitraum behandelt werden muss.

Wann sollte mit der Therapie begonnen werden?

Die Therapie sollte so früh wie möglich begonnen werden. In einem Gespräch wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Diagnose und die möglichen Therapien genau mit Ihnen besprechen. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um Fragen oder Unklarheiten direkt anzusprechen.

Im Optimalfall sollten zwischen der Diagnose und dem Therapiebeginn maximal vier Wochen liegen.

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M-AT-00003598 | Geprüft Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger Stand: Juli 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
Chronisch
(Gegenteil: akut)
Sich über einen längeren Zeitraum allmählich entwickelnd oder bereits lange andauernd.
Immuntherapie
Therapie, die das Immunsystem beeinflusst und bei verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. Krebs, eingesetzt wird. Je nach Krankheitsursache kann das Immunsystem gehemmt, stimuliert oder durch die Gabe von Antikörpern verändert werden.