6. Autologe Stammzelltransplantation bei einem DLBCL

Was ist eine autologe Stammzelltransplantation?

Eine autologe Stammzelltransplantation ist eine Therapie, die heute nur noch selten angewendet wird.

Dabei wird durch eine aggressive Chemotherapie das gesamte Knochenmark zerstört. Anschließend werden zuvor abgenommene Stammzellen in den Körper zurückgegeben. Sie bilden dann ein neues Knochenmark. Damit werden Krebszellen, aber auch alle Zellen, die Bestandteile des Blutes bilden (Immunzellen, rote Blutkörperchen, …) abgetötet.

Das hat stärkere Nebenwirkungen als andere Therapieformen. Durch das Fehlen der Immunzellen kann es zu Infektionen kommen; auch andere Organe wie Haut oder Leber können betroffen sein.

Diese Therapie kommt heute beim diffus großzelligen B-Zell Lymphoms (DLBCL) nur noch bei Patient:innen infrage, die ein spätes Rezidiv (Rückfall nach zwei Jahren) haben. Für einen frühen Rückfall wird heutzutage fast ausschließlich die CAR-T-Zell-Therapie verwendet.

Was ist das Ziel einer autologen Stammzelltransplantation?

Das Ziel ist wie bei allen Therapien des diffus großzelligen B-Zell Lymphoms (DLBCL) die Heilung. Damit die Therapie effektiv wirken kann, muss jedoch zuerst der Tumor verkleinert werden. Eine ausreichende Reduzierung der Krebszellen ist aber oftmals durch die Vorerkrankungen oder durch die Erkrankung selbst nicht möglich, sodass die CAR-T-Zell-Therapie in den meisten Fällen bevorzugt wird.

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M-AT-00003598 | Geprüft Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger Stand: Juli 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten (Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
Rezidiv
(Rückfall)
Wiederauftreten einer Krankheit nach zunächst erfolgreicher Behandlung mit Heilung oder Verbesserung.
Stammzelltransplantation
Verfahren, bei dem einer Patientin/einem Patienten gespendete Stammzellen verabreicht werden. Dadurch wird das blutbildende System und das Immunsystem nach einer Therapie (z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung) wieder aufgebaut. Nach einer Vorbereitungsphase werden die gespendeten Stammzellen mithilfe einer Infusion verabreicht.
Tumor
(„Geschwulst“)
Lokalisierte Vermehrung von Körpergewebe durch unkontrolliertes Wachstum von gutartigen oder bösartigen Zellen. Bösartige Tumore können in umliegendes Gewebe einwachsen und in entfernte Organe streuen. Der Begriff Tumor wird auch verwendet für eine Schwellung von Gewebe z.B. durch Einlagerung von Flüssigkeit im Rahmen von Entzündungsprozessen oder Blutungen.