Eine radikale Zystektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die gesamte Harnblase entfernt wird. Diese Operation ist häufig erforderlich, wenn sich der Blasenkrebs (auch Harnblasenkrebs, oder Harnblasenkarzinom) in die Muskulatur der Blasenwand ausgebreitet hat. Der Eingriff zielt darauf ab, den Krebs vollständig zu entfernen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Während der Operation werden nicht nur die Blase, sondern auch die umliegenden Lymphknoten entfernt. Bei Männern wird zusätzlich die Prostata entfernt. Bei Frauen umfasst die radikale Zystektomie auch die Entfernung der Gebärmutter, der Eileiter, der Eierstöcke und eines Teils der Vaginalwand. Das macht man, um sicherzustellen, dass alle potenziell betroffenen Gewebe vollständig entfernt werden.
Kombination der radikalen Zystektomie mit einer Chemotherapie
Die radikale Zystektomie erfolgt in der Regel im Anschluss an eine Chemotherapie . Besonders bei fortgeschrittenen Tumoren wird eine neoadjuvante Chemotherapie, also eine Chemotherapie vor der Operation, durchgeführt. Diese hat das Ziel, den Tumor zu verkleinern und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, während der Operation den Tumor vollständig zu entfernen. Durch die Chemotherapie werden Krebszellen im ganzen Körper angegriffen, was das Risiko von Mikrometastasen – kleinen, noch nicht sichtbaren Tumorabsiedlungen – verringert. Näheres zur Chemotherapie erfahren Sie in Lektion „Chemo-, Strahlen- und Immuntherapie bei Blasenkrebs“.